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Mitteilung vom 19.05.09

Presse-Infos | Kultur

¿Stein.Feuer.Holz¿ zeigt Arbeiten von Karl Manfred Rennertz

LWL-Industriemuseum setzt Ausstellungsreihe ¿Atelier.Industrie¿ in Witten fort

Bewertung:

Witten (lwl). Zwei hohe zylindrische Skulpturen aus gebranntem Schieferton werden in den nächsten Wochen den Museumshof zwischen den alten Gebäuden der Zeche Nachtigall dominieren. Es sind die neuesten Werke des international renommierten Bildhauers Karl Manfred Rennertz. Im Rahmen der Reihe ¿Atelier.Industrie¿ zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vom 24. Mai bis 2. August 2009 in seinem Wittener Industriemuseum die sechste Ausstellung mit Arbeiten des Kunstprofessors, der in Detmold lehrt und in Baden Baden zu Hause ist.

Das Besondere an den vier Meter hohen Säulen, die in der Art eines Bruchsteinmauerwerks hochgezogen werden, ist das Material: Es stammt direkt vom Museumsgelände ¿schieferton-haltiger Abraum des alten Steinbruchs, der vor 100 Jahren von der Ziegelei Dünkelberg genutzt wurde. Das schwarze Gestein verwandelte sich bei einer Brenntemperatur von 1050 Grad im Keramikofen in ein ¿freundliches Ziegelrot¿, so Rennertz. Und noch eine Überraschung erlebte der Bildhauer: ¿Entgegen aller keramischen Erfahrung schrumpfte das Gestein nicht zusammen während des Brandes, sondern ging auf wie ein Hefekuchen und die schiefrige Schichtung wurde sichtbar.¿

Die beiden Werke treten in der Ausstellung in einen Dialog mit gewaltigen Holzskulpturen, die Karl Manfred Rennertz mit der Kettensäge erschafft. Als ¿organische Alternative¿ zum Steinzylinder fungiert ein senkrecht stehender, aufgetrennter, hohler Baumstamm. Besucher können den Pappelstamm durchwandern wie ein Tor; von innen ist er feuergeschwärzt. Neben den bildhauerischen Arbeiten sind im Maschinenhaus großformatige Gouachen auf Papier und Holz zu sehen.

Das Element Feuer werden die Besucher während der ¿ExtraSchicht¿, der Nacht der Industriekultur, am 27. Juni auf der Zeche Nachtigall auch ¿live¿ erleben können: Bei Einbruch der Dunkelheit wird der Bildhauer eine Skulptur aus Lindenholz in einer Performance in Brand setzen und verwandeln.

Karl Manfred Rennertz
Karl Manfred Rennertz, 1952 in Eschweiler im Rheinland geboren, studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Professor Alfonso Hüppi und war Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Seit fast 30 Jahren arbeitet er national und international als freier Bildhauer. Arbeitsaufenthalte führten ihn unter anderem nach New York, New Delhi, Luxor, Rom und Salzburg. Rennertz erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen für seine künstlerische Arbeit, die der zeitgenössischen Bildhauerei wichtige Impulse gab. Seit 2004 hat er eine Professur für Bildhauerei an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold. Er lebt und arbeitet in Baden-Baden, Zürich und Detmold.

Atelier.Industrie
Das Projekt auf der Zeche Nachtigall gehört zum Ausstellungszyklus ¿Atelier.Industrie¿, der Karl Manfred Rennertz zu allen acht Standorten des LWL-Industriemuseums führen wird. Den Auftakt machte im Juni 2007 das Ziegeleimuseum in Lage: Dort hatten der Kunstprofessor und seine Detmolder Studenten eine Portraitgalerie aus Ton und einen Turm aus Ziegeln installiert. Im September 2007 folgte die Ausstellung ¿SägeWerk¿ auf der Dortmunder Zeche Zollern, die die dort entstandenen Arbeiten zusammen mit Werken der letzte Jahre zeigte. Zum Jahresende präsentierte die Glashütte Gernheim in Petershagen gläserne Frauenfiguren, die Rennertz in Wachs geformt hatte und von den Gernheimer Glasmachern in Glas geschmolzen worden waren. Sie trafen in der Ausstellung auf seine Skulpturen aus Holz, Beton und Bronze.

Im März 2008 gaben im Textilmuseum in Bocholt bedruckte Stoffbahnen, ein quadratischer Teppich aus hellen Baumwoll-Flocken und gewaltige Holzskulpturen weitere Einblicke in das spannungsreiche Werk des Bildhauers. Am Schiffshebewerk Henrichenburg schuf Rennertz im Sommer eine Boot-Skulptur aus dem Lindenholz für die dortige Ausstellung. Er ließ sie mit seinen weiteren Booten während der ¿ExtraSchicht¿ brennend auf dem Kanal schwimmen: Ein einzigartiges Schauspiel, dass die Elemente Wasser und Feuer eindrucksvoll verband. Die beiden letzten Stationen sind die Zeche Hannover in Bochum und die Henrichshütte Hattingen.

Atelier.Industrie - Stein.Feuer.Holz.
Karl Manfred Rennertz

24.5. bis 2.8.2009
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall
Nachtigallstraße 35, 58452 Witten
Geöffnet Di ¿ So, 10 ¿ 18 Uhr, Einlass bis 17.30 Uhr



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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