LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 16.04.09

Presse-Infos | Kultur

¿Salon Frauenbilder" im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall

Die Witwen der Zeche Radbod 1908 - Bildvortrag und Live-Musik

Bewertung:

Witten (lwl). Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ¿Salon Frauenbilder¿ lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag, 23. April, um 18 Uhr zu einem Bildvortrag mit Live-Musik in sein Industriemuseum Zeche Nachtigall nach Witten ein. Diesmal geht es um die Witwen der Zeche Radbod.

Am 12. November 1908 forderte eine Schlagwetterexplosion auf der Zeche Radbod in Hövel bei Hamm 350 Tote: Mütter verloren ihren Sohn, Frauen verloren ihren Mann und Ernährer, Kinder ihren Vater. Betroffen waren etwa 300 Frauen und 800 Kinder. Die karge Rente und Naturalien wie Holz und Kohlen reichten kaum zum Überleben, die Wohnungen mussten nach ein paar Monaten geräumt werden. Wohin gingen die Frauen mit ihren Kindern? Haben sie wieder geheiratet? Wie sicherten sie den Lebensunterhalt der Familie?

Ute Knopp, Leiterin des Stadtarchivs Hamm, verfolgt in ihrem Bildvortrag die Lebenswege der betroffenen Frauen nach dem Unglück. Sie schildert das Schicksal einzelner Witwen anhand von erhaltenen Äußerungen wie Briefen oder Aktenberichten.

Dazu gibt es Live-Musik mit dem ¿DuoSago¿: Isabel K. Sandig (Gesang) und Ralf Gottesleben (Klavier) präsentieren Lieder, die die Stimmung nach dem Unglück, das Leben und die Hoffnungen der Bergarbeiterfrauen eindrücklich schildern. Sie stammen aus der szenisch-musikalischen Ruhrballade ¿GRUBENLICHT und WETTER¿ von Alfons Nowacki. Viele der Lieder sind Vertonungen der Texte von Heinrich Kämpchen, dem Bergarbeiterdichter des Ruhrgebiets. Seine Gedichte entstanden zwischen 1890 und 1912 und beschreiben das Leben der Menschen, denen der Bergbau die Lebensgrundlage gab, ihnen aber häufig auch alles nahm.

Ab 17.30 Uhr kann die Sonderausstellung ¿Grubenunglück Radbod 1908¿ kostenlos besichtigt werden.

Salon ¿Frauenbilder¿
Die Veranstaltungsreihe des LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall ist ein spezielles Angebot insbesondere ¿ aber nicht ausschließlich ¿ für Besucherinnen. Vorgestellt werden Frauen des Industriezeitalters. In der Atmosphäre eines Café-Salons werden Kurzvorträge, Lesungen, Bilder, Literatur ¿ oder auch Kochrezepte ¿ angeboten. Das Gehörte und Gesehene soll Anregungen für einen entspannten Gedanken- und Informationsaustausch bieten. Getränke und Gebäck runden das Erlebnis ab. Eine Anmeldung zu der Veranstaltung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos