LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 04.09.08

Presse-Infos | Kultur

¿Tag des offenen Denkmals¿

LWL beteiligt sich mit zahlreichen Führungen und Veranstaltungen

Bewertung:

Münster (lwl). Am 14. September findet der ¿Tag des offenen Denkmals¿ unter dem Motto ¿Vergangenheit aufgedeckt ¿ Archäologie und Bauforschung¿ statt. Die Archäologen und Denkmalpfleger des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben deshalb ein besonderes Programm erstellt und laden zu zahlreichen verschiedenen Veranstaltungen ein. Für die Besucher werden sowohl die Restaurierungswerkstatt in Münster-Coerde als auch aktuelle Ausgrabungen und Denkmäler zugänglich sein, die ansonsten nicht geöffnet haben. Die archäologischen Museen des LWL in Herne, Haltern am See und in Paderborn laden zu besonderen Führungen und Programmen ein. Am Tag des offenen Denkmal startet im Kloster Willebadessen der Studentenworkshop des Deutschen Nationalkommidee für Denkmalschutz, den der LWL erstmals nach Nordrhein-Westfalen geholt hat. Interessierte finden die LWL-Angebote in der kostenlosen ¿Denkmalzeitung¿. Sie liegt in vielen Städten und Gemeinden, in Volkshochschulen, Museen und öffentlichen Bibliotheken aus. Sie kann im Internet heruntergeladen (https://www.lwl-archaeologie.de) oder telefonisch bestellt werden (Tel. 0251 5907-264).

Beim Studentenworkshop in Willebadessen (Kreis Höxter), der bis zum 20. September dauert, analysieren und bewerten 20 Studierende das im 12. Jahrhundert gegründete ehemalige Benediktinerkloster in Willebadessen (Kreis Höxter) und erarbeiten zukunftsträchtige Konzepte für die Nutzung der denkmalgeschützten Anlage. Staatssekretär Günter Kozlowski, Dr. Andrea Pufke, Geschäftsführerin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, und Dr. Markus Harzenetter, oberster Denkmalpfleger Westfalens vom LWL-Amt für Denkmalpflege eröffnen den Workshop um 10 Uhr gemeinsam mit Landrat Hubertus Backhaus und Bürgermeister Hans-Hermann Bluhm. Ab 11 Uhr bieten die Stadt Willebadessen und der Verkehrsverein ein Rahmenprogramm mit Fanfarenzug, ¿Hit-genheiermarkt¿ und Führungen über das Klostergelände.

Ausgrabungen und Denkmäler
Besonders aktuell ist die Ausgrabung der LWL-Archäologie in Porta-Westfalica-Barkhausen (Kreis Minden-Lübbecke), die kurzfristig in das Programm vom ¿Tag des offenen Denkmals¿ aufgenommen wurde. Hier sind vor wenigen Wochen römische Münzen und eine römische Gewandtspange zu Tage gekommen. Die LWL-Archäologen untersuchen ob die Funde im Zusammenhang mit einem Rö-merlager stehen. Der aktuelle Stand der Untersuchungen sowie die besondere Bedeutung der Fundstelle sind Thema von Führungen um 14:30, 15 und 15:30 Uhr. Die Archäologen der Ausgrabung in Castrop-Rauxel-Ickern (Kreis Recklinghausen) zeigen, wie auf einer Ausgrabung gearbeitet wird. Besucher können beim Freilegen, Bergen, Dokumentieren von Funden zusehen. Anhand von ehemaligen Pfostenlöchern eines Gebäudes erklären die Archäologen, wie ein Hausgrundriss rekonstruiert werden kann. Daneben stellt die Emschergenossenschaft ihr Projekt des Emscher-Umbaus vor.
Vor wenigen Monaten entdeckten Archäologen des LWL in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke) eine Mikwe (rituelles jüdisches Tauchbad) in einem ehemaligen Schulhaus. Die Synagoge und das dazugehörige Schulhaus haben von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Die LWL-Ausgräberin Dr. Alexandra Pesch bietet Führungen nach Bedarf an.

Restaurierungswerkstatt in Münster-Coerde
In der Restaurierungswerkstatt der LWL-Archäologie für Westfalen in Münster-Coerde erleben die Besucher in Vorführungen um 13, 14 und 15 Uhr, wie die LWL-Restauratoren archäologische Funde konservieren und vor dem Verfall schützen. Ein Schmied stellt mittelalterliche Pfeilspitzen her. Unter fachkundiger Anleitung können die Besucher anschließend mit mittelalterlichem Pfeil und Bogen selbst einmal schießen.

Die archäologischen Museen
Das LWL-Museum für Archäologie in Herne stellt sein Forscherlabor in den Mittelpunkt. Hier können die Besucher nachvollziehen, mit welchen Methoden Wissenschaftler die Spuren aus der Vergangen-heit entschlüsseln. Im Angebot sind für Erwachsene das Programm ¿Abenteuer Archäologie¿, Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren setzten sich mit dem ¿Fall Warburg¿ auseinander.
Im LWL-Römermuseum in Haltern am See (Kreis Recklinghausen) wird für Erwachsene um 14 Uhr die Führung ¿Spuren im Sand¿ angeboten. Eine Führung in Gebärdensprache folgt um 15 Uhr. Der Museumsmaulwurf Kalle erklärt Kindern ab fünf Jahren auf seine Art, wie Archäologen arbeiten. Der Film mit dem Maulwurf beginnt um 14 und um 15 Uhr.
Das Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn (Kreis Paderborn) arbeitet eng mit der Stadtarchäologie zusammen. Im Museum selbst werden Führungen um 11, 13, und 15 Uhr angeboten. Kinder ab sieben Jahren können spielen wie im Mittelalter. Führungen zu der sonst nicht zugänglichen Ausgrabungsstätte unter der dem Paderborner Dom finden jede halbe Stunde ab 14 Uhr statt. Um 14 Uhr findet auch die offizielle Eröffnung mit Maria Seifert, Vorsitzende der Landschaftsversammlung statt. Die letzte Führung beginnt um 16.30 Uhr. Und ein archäologischer Stadtrundgang beginnt um 16 Uhr vor dem Eingang des LWL-Museums in der Kaiserpfalz. Um 12 Uhr hält LWL-Denkmalpflegerin Dr. Bettina Heine-Hippler den Vortrag ¿Baudenkmalpflege an der Gaukirche¿, Treffpunkt ist der Eingang der Kirche.

Bei der Sanierung des 1880 errichteten Bahnhofsgebäudes in Detmold (Kreis Lippe) wurde auch das sogenannte Fürstenzimmer restauriert. Dieser von den übrigen Wartesälen strikt getrennte Raum diente den lippischen Fürsten, ihrer Familie und ihren Gästen bei Bahnreisen als exklusiver Warte- und Empfangsraum. Zur standesgemäßen Ausstattung gehört neben der üppigen hölzernen Kassettendecke auch die gemalte Dekoration der Wände. Die seit langem nicht mehr sichtbaren Malereien wurden von Tapetenüberklebungen befreit und restauriert. Mittlerweile nutzt die Lebenshilfe Detmold das einzige erhaltene Fürstenzimmer eines Bahnhofes in Nordrhein-Westfalen als Café. Clemens Heuger, Denkmalpfleger der Stadt Detmold, und LWL-Denkmalpfleger Dr. Dirk Strohmann erklären Interessierten um 17 Uhr die Besonderheiten des Fürstenzimmers.

Vor 100 Jahren weihte Staatsminister Dr. Delbrück das Kurhaus in Bad Oeynhausen (Kreis Minden-Lübbecke) ein. Weil der Kaiser verhindert war, übernahm der Staatsminister diese Aufgabe. Nachdem das erste Kurhaus von 1851 um die Jahrhundertwende für den erheblich vergrößerten Kurbetrieb zu klein geworden war, hatte man sich zu einem Neubau entschlossen, mit dem 1905 begonnen wurde. Der Entwurf stammte von Bauinspektor Beck vom Oberbergamt Dortmund, die Ausführung lag in den Händen von Landbauinspektor Jakob Schrammen. Das prachtvolle Gebäude wurde am Südende des Kurparks auf dessen höchstem Punkt errichtet. In einem Vortrag stellt LWL-Denkmalpflegerin Dr. Barbara Pankoke im Kurhaus um 13.30 Uhr die Geschichte des Kurhauses vor.

Unter dem Titel ¿Bauspuren und Baugeschichte der Klosteranlage¿ bietet LWL-Denkmalpflegerin Dr. Barbara Seifen um 11 Uhr eine Führung durch das Kloster Bentlage in Rheine (Kreis Steinfurt) an. Treffpunkt ist an den Torhäusern des Klosters. Danae Votteler bietet um 14 und um 16 Uhr Führungen in dem Haus Am Baukey 1 in Hagen an. Um 11 Uhr findet im Thorn-Prikker-Haus, Stirnband 38, die Eröffnung des Tages des offenen Denkmals für Hagen statt.

Weitere Veranstaltungen: Ausgrabung der Falkenburg in Detmold-Berlebeck (Kreis Lippe), 11 bis 16 Uhr, zu jeder vollen Stunde Führungen (bis 15 Uhr); die Grabung Hocelhem in Erwitte-Bad Westernkotten (Kreis Soest), 11 bis 17 Uhr, Präsentation der Grabungsergebnisse um 11, 13 und 15 Uhr, Führungen nach Bedarf; Grabung St. Johann ante muros in Lemgo (Kreis Lippe), Führungen um 11 und 15 Uhr; Ausstellung über die Grabung in Oelde im Heimathaus in Oelde (Kreis Warendorf), 11 bis 17 Uhr, Vortrag um 11 Uhr; bei der Grabung des Gräberfeldes in Olfen (Kreis Coesfeld) zwischen Kökelsumer Straße und Alleeweg können Besucher den Archäologen bei der Arbeit von 10 bis 17 Uhr über die Schulter schauen und sich über die Ausgrabung informieren, Ausgrabung in Borken-Südwest (Kreis Borken) südlich der Weseler Landstraße 10 bis 16 Uhr, Führungen um 11 und 14 Uhr, Römerlager in Rüthen-Kneblinghausen (Kreis Soest), von 10 bis 16 Uhr verschiedene Aktionen; Grabung Spenge (Kreis Herford), 14 bis 18 Uhr, Führungen um 15 Uhr und um 16.30 Uhr, Bielefeld: Sparrenburg und Klosterruine Jostberg.

Achtung Redaktionen: Gerne informieren wir Sie ausführlich über die Veranstaltungen oder schicken Ihnen eine Denkmalzeitung. Anruf genügt.



Pressekontakt:
Eileen Bergmann, Telefon: 0251.5907-264 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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