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Mitteilung vom 31.07.08

Presse-Infos | Soziales

Soziales Engagement liegt voll im Trend

Beim LWL hat sich die Zahl der FSJler in fünf Jahren verdreifacht

Bewertung:

Was tun nach der Schule? Das fragt sich manch ein Absolvent. Wer nicht direkt weiß, für welche Ausbildung oder welches Studium er sich entscheiden soll, kann auch erst einmal ins Berufsleben schnuppern ¿ bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ).

In den Einrichtungen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) nutzen zurzeit etwa 120 junge Menschen diese Möglichkeit und arbeiten in Psychiatrien oder in Schulen und Internaten für behinderte Menschen. Vor fünf Jahren waren es erst 38. Damit hat sich die Zahl der FSJler in einem halben Jahrzehnt mehr als verdreifacht. Bundesweit ist die Teilnehmerzahl seit 2003 um etwa 50 Prozent angestiegen.

Eine dieser ¿Freiwilligen¿ ist Julia Brehe. Sie hat sich nach dem Abitur für ein Jahr in der Tagesklinik der LWL-Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hamm entschieden. ¿Ich hatte schon ein wenig Angst, damit nicht klar zu kommen¿, erinnert sich die 20-Jährige. Sie hat sich im vergangenen Jahr beim Roten Kreuz in Münster über das Freiwillige Soziale Jahr informiert und in einem Kontaktformular angegeben, dass sie gerne mit Kindern arbeiten würde. An eine Psychiatrie hatte sie dabei nicht gedacht.

Doch die Mitarbeiter des Roten Kreuzes, das als übergeordneter Träger des FSJ die Bewerber begutachtet und für bestimmte Stellen vorschlägt, hielten sie geeignet für die anspruchsvolle Tätigkeit mit den aufmerksamkeits- und verhaltensgestörten Kindern und Jugendlichen der LWL-Tagesklinik.

Offen für Neues arbeitete Julia Brehe einen Tag zur Probe und blieb. ¿Ich hatte mir alles ganz anders vorgestellt. Schon am ersten Tag habe ich gemerkt, dass es mir hier gefällt. Aber am schönsten ist es, zu sehen, wie mit der Zeit Erfolge bei den Patienten zu erkennen sind.¿

Der 20-Jährigen hat ihr Orientierungsjahr sogar so gut gefallen, dass sie sich erfolgreich für eine Ausbildung zur Erzieherin in der LWL-Klinik beworben hat. Doch auch wenn es nicht so gut passt, hält sie das Jahr nicht für verschwendete Zeit. ¿Es ist doch besser in dem Jahr zu merken, dass es nicht das Richtige ist, anstatt schon eine Ausbildung angefangen zu haben.¿ In den Seminaren hat sie auch Absolventen kennen gelernt, denen es bei der ersten Stelle nicht gefallen hat und für die schnell eine Alternative gefunden wurde.

Außerdem ist sie sich sicher, dass auch potenzielle Arbeitgeber in ganz anderen Bereichen die gewonnene Lebenserfahrung schätzen werden. Und wenn ein Studium folgt, hilft die soziale Arbeit auch: Sie wird als Wartesemester angerechnet.

Zum Thema: Bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr können junge Menschen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren in soziale Berufe schnuppern. Anstelle eines Gehalts bekommen sie zwischen 150 und 200 Euro Taschengeld plus Verpflegungsgeld. Das FSJ dauert in der Regel zwölf Monate und beginnt am 1. August oder 1. September eines Jahres. Im März dieses Jahres hat der Bundestag ein Gesetz beschlossen, um das Freiwillige Soziale Jahr flexibler zu gestalten. Neu ist die Möglichkeit verschiedene Dienste zu kombinieren: So können mehrere mindestens sechsmonatige Dienste nacheinander geleistet werden, zum Beispiel ein Einsatz in Deutschland und im Anschluss ein weiterer im Ausland. Ein FSJ kann auch statt Zivildienst absolviert werden. Der entscheidende Vorteil dabei ist, dass es bei vielen sozialen Studiengängen und Ausbildungen als Praktikum oder Wartezeit anerkannt wird.

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Pressekontakt:
Britta Schulte, Telefon: 0251 591-235
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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