LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 13.03.08

Presse-Infos | Kultur

Friedrich Wilhelm von Reden und der schlesische Eisenkunstguss

Vortrag im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall

Bewertung:

Witten (lwl). Kunst und Industrie ¿ im 19. Jahrhunderts eine seltene Verbindung, die sich im schlesische Eisenkunstguss jedoch zu einem interessanten Kunstgewerbe entwickelte. Zu einem Lichtbildvortrag über Vielseitigkeit und die faszinierenden Produkte dieses Kunstgewerbes lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch, 19. März, in sein Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten ein. Der Vortrag von Dr. Idis B. Hartmann zur Sonderausstellung ¿Im Auftrag Seiner Majestät¿ beginnt um 19 Uhr. Ab 18 Uhr besteht die Möglichkeit zum Rundgang durch die Sonderausstellung. Der Eintritt ist frei.

Friedrich Wilhelm Graf von Reden schuf als Direktor des Oberbergamtes in Breslau in kurzer Zeit in Schlesien die fortschrittlichste Montanregion Deutschlands, wenn nicht Europas. Er setzte die erste Dampfmaschine auf dem Kontinent ein, um das Grubenwasser zu heben, ließ den ersten Kokshochofen anblasen und schuf schiffbare Stollen. Im Eisen sah er den Werkstoff der Zukunft, nicht nur als Baumaterial, sondern auch für Dinge des täglichen Gebrauchs wie Pfannen und Töpfe, Lampen und Leuchter, Uhrständer und Briefbeschwerer.

Der schlesische Industriepionier hatte aber auch Sinn für die Kunst ¿ eine reiche Sammlung von Graphiken, Gemälden, Porzellan und Münzen aus dem Riesengebirge gehörte zu seinem Besitz und rund um sein Landhaus Buchwald im Riesengebirge ließ er einen vielbewunderten englischen Park anlegen. Auf der Gleiwitzer Hütte errichtete er Kunstwerkstätten, um den Sinn für schöne Formen zu fördern. Der schlesische Eisenkunstguss entwickelte sich dadurch zum interessantesten Kunstgewerbe des 19. Jahrhunderts.

¿Selten gingen Kunst und Industrie eine so enge und fruchtbare Verbindung ein. Kunst wagte sich in die Regionen des Gebrauchs und wurde populär. Industrie wagte sich in die Regionen der Kunst und leistete einen Beitrag zur Alltagskultur. Die Produkte, die aus dieser Verbindung entstanden, waren schön, brauchbar und für viele Menschen erschwinglich¿, so Hartmann. Die künstlerische Gestaltung forderte den Techniker heraus, neue Herstellungsverfahren zu entwickeln und zu verbessern, den Künstler, ein aktuelles und qualitätvolles Design zu liefern, um Massenprodukten die Qualität des Unikats zu geben. Der Eisenschmuck, mit dem Graf von Reden eine Marktlücke schloss, gehört zu den erstaunlichsten Produkten des schlesischen Eisenkunstgusses.

Mit dem Vortrag von Hartmann endet die Vortragsreihe zur Sonderausstellung ¿Im Auftrag Seiner Majestät - Die Reise des Oberbergrats Friedrich Wilhelm von Reden von Oberschlesien ins Ruhrtal¿, die noch bis zum 29. Juni im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall zu sehen ist.



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Tel. 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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