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Mitteilung vom 08.02.08

Presse-Infos | Kultur

Prometheus an der Ruhr

Ausstellung mit Feuer-Bildern im LWL-Industriemuseum Henrichshütte

Bewertung:

Hattingen (LWL). Im ¿Land der 1000 Feuer¿ ist der früher so charakteristische Schein am Nachthimmel fast erloschen. Auf der Suche nach dem Feuer im Revier ist der renommierte Essener Fotograf Manfred Vollmer dennoch fündig geworden. Zu sehen sind seine fotografierten Fundsachen ab dem 15. Februar 2008 im Hattinger Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). ¿Prometheus. Feuer im Revier¿ hat Vollmer seine Feuer-Schau genannt, die am kommenden Freitag (15.02.) um 20 Uhr eröffnet wird.

Die Bilder
In der Tat begegnet dem Betrachter das Feuer bei Vollmer überall: Als züngelnde Flammen; als gezügelte Kraft, vom Menschen gezähmt in Schmieden, Öfen, Industrie. Strukturgewandelt erleben diese heute archaisch anmutenden Feuerstellen jetzt ihre ¿Renaissance¿. Feuerspektakel vor Hochöfen oder Fördertürmen bieten eindrucksvolle Erlebnisse, die Manfred Vollmer in seinen Fotografien festgehalten hat.

Der Titan
Und so hätte Goethe seine Hommage auf Prometheus wohl auch den Menschen an der Ruhr andichten können, die sich vom Schicksal nicht unterkriegen lassen: ¿Musst mir meine Erde doch lassen stehn und meine Hütte, die du nicht gebaut, und meinen Herd, um dessen Glut Du mich beneidest. Wähntest du etwa, ich sollte das Leben hassen, weil nicht alle Knabenmorgenblütenträume reiften?¿ Das Widerständige muss der Mensch wohl von seinem Vater haben. Das war der Sage nach eben jener Titan Prometheus, den Goethe hier Zeus verspotten lässt. Prometheus schuf den Menschen, gab ihm Klugheit, Verstand und Fleiß ebenso wie das göttliche Feuer. Ein Feuer, das in der Tat nie verlöscht. Auch nicht an der Ruhr.

Die Eröffnung
Die Eröffnung begleitet Ralf Lamprecht vom Aktionstheater Freier Vogel mit seiner Adaption ¿Proletheus¿. ¿Der antike Gott wurde in Ketten geschmiedet, der Prolet des Industriezeitalters ebenso ¿ und hat nichts zu verlieren als seine Ketten¿ und eine Welt zu gewinnen¿, so LWL-Museumsleiter Robert Laube. Die Ausstellung ¿Prometheus. Feuer im Revier¿ ist bis zum 12. Oktober im LWL-Industriemuseum zu sehen. Der Eintritt zur Ausstellungseröffnung ist frei.

Das Programm zum Rahmen
Das LWL-Industriemuseum wird sich in 2008 immer wieder mit den Elementen auseinander setzen. So sind noch bis zum 20. Februar unter dem Titel ¿Transformat¿ Entwürfe zur Umnutzung eines Kühlturms zu sehen (Wasser). Ab 19.April ist der historische Teil der Gebläsehalle wieder begehbar (Luft). Und ab 14. September werden Erzkabinett, Möllerung und Ausstellung ¿Erddynamo¿ eröffnet (Erde). Der ¿Feuerbringer¿ Prometheus bildet zwischen Februar und Oktober gleichsam den Rahmen für ein Programm, das sich nach wie vor entwickelt. So sind unter anderem geplant:

Der ¿KünstlerBunt MultiColor¿ zeigt im monatlichen Wechsel ein ¿FeuerWerk¿: Gemälde, Keramiken, Filme ...

Mittwoch, 12. März, 20 Uhr
¿Kunst im Wandel der Zeit unter homerischem Gelächter¿
Vortrag von Friedrich A. Roesner

Karfreitag, 21. März, 19 Uhr
¿Spätschicht¿ mit ¿Children of Light¿. Gospels und Fackeln machen die Führung zum Erlebnis

Freitag, 28. März, 19.30 Uhr
¿Prometheus. Feuerbringer und Rebell¿ Vortrag von Prof. Monika Schmitz-Emans

Freitag & Samstag, 19. & 20. April
¿Spuren des Feuers¿. Der ¿KünstlerBunt MultiColor¿ stellt aus

Freitag, 16. Mai, 19 Uhr
¿Spätschicht¿ mit Prometheus.
Andreas Laube auf der literarischer und poetischer Spur des Titanen

Samstag, 21. Juni
ExtraSchicht ¿FeuerFest¿ - Eine heiße Nacht rund um Hochofen 3

Freitag, 8. August, 22-4 Uhr (geplant)
Die Nacht des Olympischen Feuers

Freitag, 19. September
¿Am Anfang war das Feuer¿. Open-Air-Kino

Samstag, 12. Oktober, 19 Uhr (angefragt)
¿Feuerwerke. Zur Geschichte der Pyrotechnik¿
Finissage mit einem Vortrag von Dr. Barbara Stambolis und praktischen Beispielen



Pressekontakt:
Robert Laube, Museumsleiter Henrichshütte, Tel. 02324 9247-0 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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