LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 28.12.07

Presse-Infos | Soziales

Hilfe aus einer Hand für Opfer:

Nur noch die Landschaftsverbände sind ab 1. Januar für Soziale Entschädigung zuständig

Bewertung:

Münster (lwl). Kriegsopfer, Opfer von Gewalttaten und Impfgeschädigte sowie Soldaten und Zivildienstleistende, die im Dienst zu Schaden gekommen sind, bekommen alle Hilfen ab dem 1. Januar von den Landschaftsverbänden Rheinland (LVR) und Westfalen-Lippe (LWL): ¿Damit leisten die Landschaftsverbände dann Hilfen aus einer Hand¿, so LWL-Sozialdezernent Matthias Münning. ¿Zahlungen, die Betroffene bisher von den Versorgungsämtern bekommen haben, erhalten sie automatisch weiter, ohne dass sie Anträge stellen müssen oder neue Bescheide bekommen¿, so Münning weiter.

Viele Mitarbeiter aus den bisherigen Versorgungsämtern wechseln zu den Landschaftsverbänden, so dass die bekannten Ansprechpartner bleiben, wenn es um Fragen der Renten sowie der Heil- und Krankenhausbehandlung geht. Wie bisher zahlen LVR und LWL Erholungsurlaube, die Unterbringung in Heimen oder Tagespflegeeinrichtungen und sorgen dafür, dass die Betroffenen einen Platz in einer Werkstatt bekommen. Wenn es möglich ist, unterstützen sie die Opfer von Krieg oder Gewalt mit Umschulungen dabei, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Zu den Leistungen gehören auch die orthopädische Versorgung und Badekuren.

Das neue LWL-Versorgungsamt Westfalen ist für über 38.000 Kriegsopfer sowie ihre Hinterbliebenen aus ganz Westfalen-Lippe zuständig. Dazu kommen noch rund 4.400 Wehr- und Zieldienstleistende, Opfer von Gewalt und Impfgeschädigte, die einen Anspruch auf Hilfe haben werden. ¿ Allein im Bereich des Sozialen Entschädigungsrechts rechnen wir mit über 4.000 Anträgen pro Jahr¿, so Münning.

Neue Anträge können Betroffene ab dem 1. Januar direkt bei ihrem Landschaftsverband stellen. Für Fragen zur neuen Regelung schaltet der LWL unter 0251 591-8000 ab dem 2. Januar eine Telefonnummer, unter der sich Betroffene informieren können.

Leiter des neuen LWL-Versorgungsamtes ist Paul Griestop aus Emsdetten (Kreis Steinfurt). Der 51-Jährige war bisher stellvertretender Leiter des Versorgungsamtes Dortmund. Nach dem Abitur in Emsdetten, dem Wehrdienst und dem Studium der Volkswirtschaftslehre und Verwaltungswissenschaft in Münster und Speyer arbeitete er in verschiedenen Dezernaten bei der Bezirksregierung in Münster. 2002 wechselte er als Abteilungsleiter zum Versorgungsamt nach Dortmund, dessen stellvertretender Leiter er 2005 wurde.

Hintergrund:
Zunächst hat der Staat für die Opfer der beiden Weltkriege, ihrer Angehörigen und Hinterbliebenen die Versorgung übernommen. Anfang der 50er Jahre wurde diese Zielgruppe erweitert und die Kriegsopferversorgung zum Sozialen Entschädigungsrecht erweitert. Heute erhalten auch andere Gruppen wie Soldaten und Zivildienstleistende, die im Dienst gesundheitliche Schäden erlitten haben, sowie Opfer von Gewalttaten, Impfgeschädigte oder Opfer des SED-Unrechts in der ehemaligen DDR Wiedergutmachungsleistungen aus dem sogenannten Sozialen Entschädigungsrecht. Der Landtag hat beschlossen, dass die beiden Landschaftsverbände ab 1. Januar 2008 für die gesamten Leistungen der Sozialen Entschädigung und der Kriegsopferversorgung zuständig sind.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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