LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 17.12.07

Presse-Infos | Kultur

Kunstwerk des Monats Dezember 2007

Lukas Cranachs ¿Adam und Eva¿

Bewertung:

Münster (lwl). Als Kunstwerk des Monats Dezember präsentiert der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster das Werk ¿Adam und Eva¿ von Lukas Cranach d.Ä. aus dem Jahre 1525.

Der Sündenfall ist ein Thema, das im Werk von Lukas Cranach dem Älteren in über 50 Ausführungen bekannt ist. Das im 16. Jahrhundert außerordentlich beliebte Motiv fand Käufer sowohl unter Katholiken als auch unter Protestanten und bot zugleich die Gelegenheit, dem neu erwachten Interesse an der Darstellung des menschlichen Aktes nachzugehen. Cranach hatte bei ihrer Anfertigung noch ein persönliches Anliegen, nämlich den Wettstreit mit Albrecht Dürer, der damals in Deutschland für seine Akt-Darstellungen besonders geschätzt wurde.

Das Gemälde im LWL-Landesmuseum kaufte der Westfälische Kunstverein bereits 1881 an. Es ist ein hervorragendes Beispiel für den so genannten ¿Werkstatt-Stil¿ Lukas Cranachs des Älteren. Unter der Anleitung des Malers arbeiteten zahlreiche Gesellen, die ihre Malweise der des arrivierten Meisters so weit anpassten, das jedes Gemälde auf den ersten Blick als Produkt der Werkstatt erkannt wird. Durch die Anbringung der kleinen geflügelten Schlange, die Cranachs Wappen entstammt, erhielten die Werke eine Art Gütesiegel und wurden eindeutig als Produkte der Werkstatt gekennzeichnet.

Das Gemälde ist damit auch ein prägnantes Beispiel für Arbeitsteilung und Markenbildung in der frühen Neuzeit ¿ eine Strategie, mit der Cranach auch in wirtschaftlicher Hinsicht außerordentlich erfolgreich war. 1528 ist der Maler, der rund 20 Jahre vorher aus Kronach nach Wittenberg kam, als reichster Bürger und Grundbesitzer der Stadt verzeichnet. Neben seiner florierenden Werkstatt und dem lukrativen Amt als Hofmaler der Wittenberger Kurfürsten verdankte er seinen Reichtum auch einer Apotheke mit angeschlossener Weinhandlung.



Pressekontakt:
Birthe Schumacher, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon 0251 5907-209, und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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