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Mitteilung vom 23.11.07

Presse-Infos | Kultur

Seltenes Pilgerabzeichen entdeckt

LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte erhält über 700 Jahre alte Pilgermünze

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Kreis Soest/Münster (lwl). Wissenschaftler des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben jetzt ein 700 Jahre altes Bleiobjekt aus dem Kreis Soest als Pilgerzeichen identifiziert. Sie waren im Mittelalter ein Massenprodukt, erhalten haben sich aber nur extrem wenige Pilgerzeichen. Mitarbeiter aus dem Münzkabinett des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster bestätigten die Echtheit des Zeichens. ¿Die Passbildgroße Münze wurde auf einem Acker im Kreis Soest gefunden und wohl schon Hunderte Jahre vom Pflug hin und her bewegt¿, berichtet Dr. Peter Ilisch, Münzspezialist am LWL-Landesmuseum. ¿Für westfälische Verhältnisse ist sie ungewöhnlich gut erhalten.¿

Die Münze zeigt einen stehenden Heiligen und davor eine kniende Person, die ihre Hände zum Gebet erhebt. Die Kopf- und Fußfesseln des Betenden verweisen auf den Wallfahrtsort Saint-Léonard-de-Noblat im französischen Limousin. Der dortige Heilige war die richtige Adresse, wenn man Fürbitte für die Befreiung eines Gefangenen halten wollte. Zahlreiche Wunder in solchen Zusammenhängen sollen in der dortigen Stiftskirche geschehen sein. Der Finder habe das Objekt dem LWL-Landesmuseum geschenkt, so Ilisch. Leider werde sich nicht mehr ermitteln lassen, für welchen gefangenen Westfalen auf der Wallfahrt gebetet wurde.

Hintergrund:
Christliche Wallfahrten gelten seit dem frühen Mittelalter nicht nur als besonderes Glaubenszeugnis der Pilgernden, sondern auch als Chance auf religiöse Läuterung und Vergebung ihrer Sünden. Die oft mühsamen und gefährlichen Reisen verhalfen den Reisenden gleichzeitig auch zu hohem gesellschaftlichem Ansehen. Um mehr Anerkennung zu erhalten, nähten sich die Glaubenswanderer deshalb Abzeichen der verschiedenen Pilgerstätten an ihre Kleidung.



Pressekontakt:
Birthe Schumacher, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Telefon 0251 5907-209, und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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