LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 06.06.07

Presse-Infos | Kultur

3. Knappentag auf Zeche Nachtigall

Ausstellungseröffnung ¿Der Weg in die Tiefe¿

Bewertung:

Witten (lwl). Mehr als 200 Knappen aus ganz NRW kommen am Sonntag, 17. Juni, beim 3. Knappentag zusammen, zu dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und der Südwestfälische Knappenring ins LWL- Industriemuseum Zeche Nachtigall einladen. Gleichzeitig eröffnet das Museum die neue Dauerausstellung ¿Der Weg in die Tiefe¿. (s. dazu die anhängende Presse-Einladung).

Die Besucher erwartet auf Nachtigall ein umfangreiches Programm. Los geht es um 11 Uhr mit dem Einmarsch der Fahnenträger (Foto). Führungen im Besucherbergwerk, Vorführungen der Dampffördermaschine und der Schachtanlage Ingeborg, Schmieden am Kohlefeuer, Bastelangebote und Clownerie für Kinder sowie viel Musik stehen bis 17 Uhr auf dem Programm. Im Einsatz sind außerdem eine Dampflokomobile und eine Straßendampfwalze.

Die Knappen ¿ Hintergrund

Im ursprünglichen Wortsinn ein "Edelknecht", bezeichnet "Knappe" seit langem den Bergmann unter Tage. Die Organisation der "Knappschaften" bildete bereits vor 250 Jahren eine funktionierende Form der Sozialversicherung. Knappschaftskassen, in die Bergwerksbesitzer und Bergleute gemeinsam einzahlten, übernahmen fallweise die Kosten für ärztliche Behandlung und unterstützten die Familien der Berginvaliden.

Die stürmische Industrialisierung des Ruhrreviers seit Mitte des 19. Jahrhunderts veränderte in dramatischer Weise die Lebensverhältnisse der Bergleute. Der Staat zog sich allmählich aus der Leitung der Bergewerke zurück, Privilegien der Bergleute wurden abgeschafft. Angesichts ihrer lebensgefährlichen Arbeit gründeten sie vermehrt eigene Vereine zur materiellen Absicherung bei Krankheit und Unglücksfällen. Die Knappenvereine hatte zudem das Ziel, das überkommene Standesbewusstsein der Bergleute zu bewahren, Geselligkeit und Kameradschaft zu pflegen.

Getreu dem Motto "Nicht Asche aufbewahren, sondern die Flamme am Leben erhalten!" zeigen die Knappenvereine bis heute die historische Verbindung harter Arbeit mit solidarischer Verbundenheit und froher Geselligkeit. Die einheitliche Tracht aus Knappenkittel und Schachthut und die individuell gestalteten Vereinsfahnen werden bei Versammlungen und Festen mit Stolz getragen.

+++ Achtung Redaktionen +++ Presse-Einladung +++

Wir laden Sie herzlich ein zur
Vorbesichtigung der Ausstellung ¿Der Weg in die Tiefe¿
am Donnerstag, 14. Juni, um 10 Uhr
im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall, Nachtigallstraße 35, in Witten-Bommern.


Am Beispiel des Schachtes ¿Hercules¿ aus dem Jahr 1839 wird in der neuen Ausstellung ein wichtiges Kapitel Bergbaugeschichte wieder mit Leben gefüllt: Der Übergang vom Stollen- zum Tiefbau als Aufbruch in der Entwicklung zum Industrierevier.

Auf ihrem Weg in die Tiefe mussten die Bergleute zahlreiche Hindernisse überwinden und Probleme lösen. Sie brauchten Licht und Luft, um Ihrer Arbeit in der Grube nachgehen zu können. Und nicht nur Kohle wurde aus dem Schacht gefördert, auch Wasser musste fortlaufend aus der Grube gepumpt werden. Diese und andere Themen werden an einem ungewöhnlichen Ausstellungsort behandelt: Nach der Stilllegung der Zeche wurde der Schacht mit einem Ziegelringofen überwölbt. Hier können Besucher nun den Bergleuten auf ihrem Weg in die Tiefe folgen.

Ihre Gesprächspartner sind Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseums, Dr. Olaf Schmidt-Rutsch, der die Ausstellung konzipiert hat, und Standortleiter Michael Peters. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und Ihre Berichterstattung.



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Tel. 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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