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Mitteilung vom 24.04.07

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LWL-Römermuseum zeigt im Sommer Luxus und Dekadenz

Bewertung:

München/Haltern (lwl). Die Ausstellung ¿Luxus und Dekadenz. Römisches Leben am Golf von Neapel¿ bereitet mit zahlreichen Wandmalereien, Kunstwerken aus Bronze und Marmor, exquisitem Goldschmuck, einem Privatbad mit raffinierter Technik und großflächigen 3-D Animationen dem Luxus vor 2.000 Jahren zu Füßen des Vesuv eine Bühne. Die Kooperationspartner aus Haltern, Bremen, Nijmegen und München stellten am Dienstag (24.4.) in München ihr Projekt vor. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) wird die Ausstellung als erste Station vom 16. August bis 25. November in seinem LWL-Römermuseum in Haltern zeigen.

Zitate antiker Autoren sind allen Themenbereichen der Ausstellung präsent und kommentieren die Dekadenz einer Oberschicht, die sich in ihrem Statusdenken immer weniger an die traditionellen römischen Werte hielt. Ihre teils sachlich, teils mit beißendem Spott vorgetragene Kritik wird durch ausgewählte Exponate unterstützt, die den Blick hinter die luxuriöse Fassade lenken.

Viele der 170 hochkarätigen Schaustücke werden erstmals außerhalb Italiens zu sehen sein. Sie stammen überwiegend aus dem Archäologischen Nationalmuseum Neapel, einem der bedeutendsten archäologischen Museen der Welt. Komplettiert wird die 1,5 Millionen Euro teure Ausstellung durch Bestände aus Pompeji.

¿Luxus braucht Bewunderer und Mitwisser¿. So beschreibt der römische Philosoph Seneca den demonstrativen Prunk vieler seiner Zeitgenossen vor 2000 Jahren. Für die Römer war luxuria der Inbegriff von Schwelgerei, Prunkliebe, Genuss- und Vergnügungssucht ¿ ermöglicht durch die Massen an Steuern aus den Provinzen. Sie flossen in die Kassen der Machthaber, nachdem Rom im 2. Jahrhundert vor Christus zur Beherrscherin des Mittelmeeres geworden war. Es hat in der Weltgeschichte kaum eine Gesellschaft gegeben, die so stark durch Statussymbole geprägt war wie die des Imperium Romanum.

Der Golf von Neapel mit den Orten Cumae, Neapolis, Baiae, Misenum, Surrentum, Stabiae sowie Pompeji und Herculaneum war seit dem 2. Jahrhundert vor Christus der Anziehungspunkt für die wohlhabende Römer. Die fruchtbare Vulkanlandschaft wurde wegen ihrer Schönheit und des angenehmen Klimas geschätzt. Hier frönte die Oberschicht dem Luxus. Man war reich und man zeigte es ¿ in Gestalt prachtvoller Stadthäuser und Villen, durch aufwändige Gastmähler mit wahrhaft lukullischen Ausmaßen, durch kostbaren Schmuck, durch Anhäufung von Kunstschätzen.

Themen der Ausstellung:

Gebauter Luxus: Villen und Villenbesitzer am Golf von Neapel
Spiegelbild des luxuriösen Lebens: pompejanische Wandmalereien
Standesunterschiede in der Römischen Gesellschaft
Kunst- und Ausstattungsluxus, Kunsthandel
Lustgärten als inszenierte Idylle
Luxuriöses Machtinstrument: Gladiatorenspiele
Tafelluxus: Bankett und Unterhaltung
Statussymbole Schmuck und Parfüm
Privatbäder und Schönheitspflege

Kooperation:

Als Länder übergreifende Kooperation wird die Ausstellung von 2007 bis 2009 nicht nur in Deutschland sondern auch in den Niederlanden zu sehen sein und schließlich nach Japan weitergehen. Kooperationspartner sind der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit seinem LWL-Römermuseum Haltern am See, das Focke-Museum Bremen, das Museum Het Valkof Nijmegen und die Archäologische Staatssammlung München, die auch schon bei der Ausstellung ¿Die letzten Stunden von Herculaneum¿ erfolgreich zusammengearbeitet haben. Diese Ausstellung thematisierte die Katastrophe des Jahres 79 nach Christus und begeisterte Fachwelt und Publikum gleichermaßen.
¿Luxus & Dekadenz. Römisches Leben am Golf von Neapel¿ blickt hingegen auf die Zeit davor, auf das unbeschwerte Leben der Oberschicht inmitten der fruchtbaren Region Campania felix

Ausstellungsdaten:

16. 08. 2007 - 25. 11. 2007 LWL-Römermuseum in Haltern am See

15. 12. 2007 - 08. 06. 2008 Focke-Museum Bremen

23. 08. 2008 - 04. 01. 2009 Museum Het Valkof Nijmegen

06. 02. 2009 - 30. 08. 2009 Archäologische Staatssammlung München



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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