LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 17.11.06

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¿Der Mensch ist immer schuld!¿
Bildvortrag auf Zeche Nachtigall

Bewertung:

Witten (lwl). Zu einem Lichtbildvortrag lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch, 22. 11., um 19.30 Uhr in sein Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten-Bommern ein. Unter dem Titel ¿Der Mensch ist immer schuld! ¿ Wie menschlich ist ¿menschliches Versagen¿?¿ erläutert Dr. Karl-Ernst Poppendick weshalb das Zusammenspiel von Mensch und Technik häufig zu schweren Unfällen führt.

Unsere Welt ist heute infolge der rasanten Entwicklung im letzten Jahrhundert durch einen hohen Grad an Technisierung gekennzeichnet. Immer wieder führen uns Unfälle, die beim Einsatz von Technik nicht ganz zu vermeiden sind, vor Augen, dass sowohl die Technik als auch der sie gebrauchende Mensch nicht vollkommen sind. Die Ursachenermittlung kommt häufig zunächst zu dem Ergebnis, dass menschliches Versagen den Ausschlag gegeben hat. Bei genauerem Hinterfragen wird oftmals erkenntlich, dass die eigentliche Ursache in einer mangelhaften sicherheitstechnischen Gestaltung des Produktes oder Systems begründet liegt und menschliche Eigenschaften, Fähigkeiten und Verhaltensweisen bei der Gestaltung nicht hinreichend berücksichtigt wurden. Eine typische Neigung des Menschen ist es zum Beispiel, Dinge zweckentfremdet und somit häufig falsch einzusetzen. Der Referent fordert in seinem Vortrag dazu auf, den Menschen stärker zu berücksichtigen und zeigt einen Weg auf, der zur Reduzierung der Unfallanalyse ¿Der Mensch ist schuld!¿ führen soll.

Der Vortrag findet aus Anlass der aktuellen Sonderausstellung ¿Sprengstoff!¿ im LWL-Museum Zeche Nachtigall statt. Sie erinnert an eine Katastrophe, die vor genau 100 Jahren das damals noch selbstständige Annen verwüstete. Am Abend des 28. November 1906 brach im Mischgebäude der Wittener Roburitfabrik ein Feuer aus. Kurze Zeit später erschütterten zwei gewaltige Explosionen den Stadtteil. Die Fabrik, die ¿Sicherheits¿-Sprengstoffe für den Bergbau herstellte, flog in die Luft. 41 Menschen kamen ums Leben, mehrere hundert wurden verletzt und über 2000 obdachlos.

Noch bis zum 28. Januar erinnert die Ausstellung ¿Sprengstoff¿ an diese Katastrophe. Viele historische Dokumente und Objekte machen das ganze Spektrum der Ereignisse deutlich ¿ vom Verlauf des Unglücks bis zu den Debatten über Ursache und Schuld.

Ein Brandsicherheitstraining für Kinder und Erwachsene am Sonntag, 26.11., sowie der Vortrag ¿Unfälle beim Umgang mit Sprengstoff¿ von Dr. Thomas Lehmann am Dienstag, 28.11., dem Jahrestag der Katastrophe, bilden weitere Punkte des Rahmenprogramms der Ausstellung.

Parkplätze für Vortragsbesucher stehen ab 18.30 auf dem Museumsgelände zur Verfügung.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

Sprengstoff! - Die Explosion der Wittener Roburit-Fabrik 1906
24. September 2006 bis 28. Januar 2007
Westfälisches Industriemuseum Zeche Nachtigall
Nachtigallstraße 35, 58452 Witten
Geöffnet Di - So 10 - 18 Uhr



Pressekontakt:
Claudia Schnurbus, LWL Industriemuseum, Tel.: 0231 6961-127 und Markus Fischer, Tel.: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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