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Mitteilung vom 12.06.06

Presse-Infos | Der LWL

¿Vom Verlag zur Baumwollindustrie¿
Textilmuseum lädt zur textilgeschichtlichen Fahrradtour

Bewertung:

Bocholt (lwl). Auf die Spuren der Leinen- und Baumwollweberei in Rhede und Borken begeben sich die Teilnehmer einer Fahrradtour, zu der der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch, 21. Juni, einlädt. Start ist um 8.30 Uhr am LWL-Textilmuseum in Bocholt. Per Drahtesel erkundet die Gruppe textilgeschichtliche Orte im Westmünsterland. Dabei gibt Museumsleiter Dr. Hermann Josef Stenkamp viele interessante Informationen zur Entwicklung einzelner Firmen. Erstes Ziel ist die ehemalige Handwerkersiedlung Krechting, an deren Beispiel die Geschichte der Handweberei in Leinen und später in Baumwolle erläutert wird. Dort hat unter anderem die Familie Beckmann (Firma Ibena) ihre Wurzeln.

Ein Höhepunkt der Radwanderung ist die Besichtigung des ältesten Textilunternehmens der Region: Die 1885 gegründete Weberei Wilhelm Wülfing in Borken mit angeschlossener Färberei und Bleicherei fertigte anfangs vor allem Handtücher, Tisch- und Bettwäsche. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte auch die Herstellung von Mullwindeln fest zum Programm des Familienunternehmens.

Bis in die 1970er Jahre stellte das Windelprogramm ¿Wundex¿ einen wichtigen Pfeiler im Sortiment der Weberei dar, bis wegen geburtenschwacher Jahrgänge und neuer Windeltypen der Bedarf an textilen Windeln stagnierte, und das Familienunternehmen sich wieder verstärkt im Betttuch- und Bettwäschemarkt engagierte. Außerdem investierte die Weberei, die heute über rund 230 Mitarbeiter verfügt, in moderne Maschinen und Anlagen sowie den Umweltschutz.

Heute umfasst die Produktpalette neben Bettwäsche und Betttüchern aus Flanell, Mako-Satin oder Jersey auch Matratzen- und Bettauflagen sowie textile Babyartikel wie Mull-, Flanell-, Molton- oder Frotteewindeln, aber auch Rohgewebe und Meterware.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause werden weitere Borkener Textilfirmen mit ihrer Geschichte vorgestellt. Die ehemals kleinen Leinenwebereien haben ganz unterschiedliche Entwicklungen mitgemacht: Der älteste Betrieb L.B. Lühl in Gemen stellte in den 1970er Jahren den Betrieb ein. Aus der Weberei Bierbaum & Lüneborg ging der größte Textilbetrieb der Region hervor.
Je nach Wetterlage und verbliebener Energie inspiziert die Gruppe auf dem Rückweg die Textilindustrie der Stadt Rhede. Die Rückkehr zum Westfälischen Industriemuseum ist für 18 Uhr geplant. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Es wird ein Kostenbeitrag von acht Euro erhoben.

Textilgeschichtliche Fahrradtour
Mittwoch, 21. Juni 2006, 8.30 bis 18.00 Uhr
Treffpunkt: Textilmuseum Bocholt, Uhlandstr. 50, 46397 Bocholt
Tel. 02871 21611-0
Anmeldung erforderlich!
Kosten: 8,00 ¿



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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