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Mitteilung vom 12.05.06

Presse-Infos | Der LWL

¿Dritte Verwaltung löst keine Probleme des Reviers¿
LWL zu Gast im Kreis Recklinghausen

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Recklinghausen (lwl). Der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Wolfgang Schäfer, bezweifelt, dass eine Verwaltungsreform nach den Vorstellungen der Landesregierung zu effizienteren Strukturen führen würde. ¿Eine dritte Regionalverwaltung für das Ruhrgebiet wird vermutlich die Probleme des Reviers nicht wirklich lösen, sondern eher verstärken¿, sagte Schäfer am Freitag (12.5.) in Recklinghausen. Der Landschaftsausschuss tagte auf Einladung des Landrates Jochen Welt in Recklinghausen, wie LWL-Parlamentspräsidentin Maria Seifert (Gladbeck) hervorhob.

Nach dem sogenannten Dreiermodell der NRW-Landesregierung sollen Bezirksregierungen und die beiden Landschaftsverbände zu drei gemischten staatlich-kommunalen Regionalverwaltungen für das Ruhrgebiet und für die Restgebiete von Rheinland und Westfalen-Lippe zusammengefasst werden.

Die kommunalen Strukturen bei den beiden Landschaftsverbänden müssten kostenintensiv ein drittes Mal aufgebaut werden, damit der kommunale Teil der Regionalverwaltung im Ruhrgebiet arbeitsfähig wäre, erläuterte Schäfer vor Abgeordneten des LWL und des Kreises Recklinghausen.

Zudem fiele die Ausgleichwirkung des Landschaftsverbandes, die dem Ruhrgebiet nutze, dann weg. 2004 habe zum Beispiel der Kreis von Leistungen des Landschaftsverbandes in den Bereichen Soziales, Jugend, Schulen, Psychiatrie und Kultur in Höhe von 166 Millionen Euro profitiert (davon 103 Millionen Euro für geistig, körperlich und seelisch behinderte Menschen, in 1.981 Fällen Leistungen in Werkstätten für behinderte Menschen, in 807 Fällen Leistungen im betreuten Wohnen und in 1.617 Fällen die sonstige stationäre Hilfe für behinderte Menschen). An Landschaftsumlage zahlte der Kreis Recklinghausen dagegen nur 98 Millionen Euro ein.

In der aktuellen Diskussion über die Modernisierung der Verwaltung in Nordrhein-Westfalen werde auch oft unterschlagen, dass die meisten Mitarbeiter des LWL direkt vor Ort arbeiteten, so der Chef des Kommunalverbandes. Im Kreis Recklinghausen seien das 880 Beschäftigten, davon alleine 757 Mitarbeiter in der psychiatrischen LWL-Kliniken Marl-Sinsen und Herten.

Schäfer weiter: ¿Aktuell planen wir eine neue kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik mit zehn bis zwölf Plätzen in der Region Gladbeck/Bottrop. In unserer Westfälischen Förderschule für körperliche und motorische Entwicklung in Herten werden wir in den Jahren 2006 bis 2009 rund 7,1 Millionen Euro investieren, um der gestiegenen Nachfrage nach dieser Schule gerecht zu werden.¿

Am stärksten öffentlich präsent im Kreis sind nach Einschätzung des LWL-Chefs die Kultureinrichtungen des Verbandes, das Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop als Bestandteil des Westfälischen Industriemuseums und das LWL-Römermuseum in Haltern. ¿Mit der Herculaneum-Ausstellung haben wir im vergangenen Jahr mit 130.000 Besuchern einen neuen Rekord aufgestellt. Und mit der Sonderausstellung zum 2000 jährigen Jubiläum der Varusschlacht ist für 2009 ein neuer Zuschauermagnet in Planung.¿ Der LWL fördere neben seinen eigenen Einrichtungen auch das Westfälische Landestheater in Castrop-Rauxel mit mehr als 450.000 Euro (2004) und die Neue Philharmonie Westfalen in Recklinghausen mit knapp 350.000 Euro.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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