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Mitteilung vom 01.12.05

Presse-Infos | Der LWL

Kosten senken bei gleicher Leistung für behinderte Menschen: LWL verhandelt mit Wohlfahrtsverbänden

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Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will seine Ausgaben bei den Hilfen für Menschen mit Behinderungen senken. ¿Wir verhandeln mit den Anbietern der Leistungen, also den Wohlfahrtsverbänden, ob wir das nicht kostengünstiger bekommen, ohne die Hilfen zu beeinträchtigen¿, sagte LWL-Direktor Wolfgang Schäfer am Donnerstag (1.12.) in Münster. Der LWL trägt die Kosten für diese Hilfen, damit behinderte Menschen zum Beispiel in Wohnheimen leben oder Werkstätten arbeiten können.

Wenn bis März keine Einigung mit den Wohlfahrtsverbänden zu erzielen sei, werde der LWL ein auschreibungsähnliches Verfahren für Betreutes Wohnen in ganz Westfalen-Lippe einführen, um zu mehr Wettbewerb unter den Anbietern und damit zu Kosteneinsparungen zu kommen, kündigte der Verbandschef vor den 100 Abgeordneten in der LWL-Landschaftsversammlung an.

Zum ersten Mal hätten die Vertreter der Wohlfahrtsverbände ihre Bereitschaft erkennen lassen, über die wichtigsten Punkte zu sprechen, berichtete Schäfer. ¿Wir brauchen weniger stationäre Hilfen wie Wohnheime für behinderte Menschen und mehr Menschen im kostengünstigeren Betreuten Wohnen. Und wir müssen - bei unveränderten Leistungsanforderungen - die Kosten für jeden Einzelfall senken,¿ so der LWL-Direktor.

Hintergrund der Sparanstrengungen sind die weiter steigenden Kosten der Hilfe für Menschen mit Behinderungen: Diese so genannte Eingliederungshilfe für rund 45.000 Menschen in 500 westfälischen Einrichtungen macht mit 1,2 Milliarden Euro pro Jahr mehr als die Hälfte der LWL-Gesamtausgaben aus. Zwar rechnet der Verband für das kommende Jahr mit einem Rückgang der neuen Fälle auf 350 gegenüber bis zu 700 in den Vorjahren, vor allem durch den Ausbau des Betreuten Wohnens. Dennoch werden nach Prognosen des LWL diese Ausgaben bis 2010 um 17 Prozent gestiegen sein (gegenüber 2004).



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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