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Mitteilung vom 05.10.05

Presse-Infos | Der LWL

Sesshaft zu machen bleibt schwierig
LWL fördert Beratung von Menschen ohne Wohnung mit 3,1 Mio. Euro

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Münster (lwl). Die Beratung von Angehörigen sozialer Randgruppen wie Obdachlose, ehemalige Straffällige oder Frauen aus gewaltgeprägten Familien, bleibt schwierig. Das war das Fazit von Fachleuten des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) vor dem LWL-Sozialausschuss vergangene Woche in Münster. Besonders die allgemein schlechte Lage auf dem Arbeitsmarkt und noch immer zu wenig günstige Wohnungen ließen es für das Beratungspersonal vor Ort schwerer werden, Menschen ohne Wohnung in die Gesellschaft zu integrieren.

¿Vor diesem Hintergrund sind Wohnungsvermittlungen für 30 Prozent der Klienten schon ein Erfolg. Die 25 Beratungsstellen in Westfalen-Lippe werden nach wie vor stark frequentiert¿, stellte LWL-Sozialdezernent Dr. Fritz Baur heraus. 11804 Personen ließen sich im Jahr 2004 beraten, damit sank diese Zahl nur leicht um etwas mehr als zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Geringfügig weniger wurde dabei der Frauenanteil von 21 Prozent. Die Anzahl der Erstbesuche stieg auf 59 Prozent (Vorjahr: 57 %). Deutlich wurde in den Statistiken auch, dass der Anteil der Klienten zwischen 20 und 27 Jahren um rund vier Prozent (auf 2 606 Personen) zurückgegangen ist. Dafür stieg der Anteil der 28- und 29-jährigen um knapp zehn Prozent (679 Personen). Der LWL unterstützt die 25 Beratungsstellen in diesem Jahr mit 3,14 Millionen Euro (2004: 3,08 Millionen Euro).

Der Hilfebedarf habe sich durch Mehrfachbeeinträchtigungen verändert. Dr. Baur: ¿Zum geringen Einkommen, fehlenden sozialen Beziehungen und der Wohnungslosigkeit kommen bei den Beratenen oft psychische Beeinträchtigungen oder Suchtgefährdungen.¿

Ziel der Beratung für die alleinstehenden Obdachlosen, Frauen aus gewaltgeprägten Familien oder straffällig Gewordenen ist es, ihnen eine Wohnung und eine Arbeitsstelle zu vermitteln. Aber die Existenzsicherung wird für diese sozialen Randgruppen langfristig zum Problem: Aufgrund der allgemein hohen Arbeitslosigkeit werden immer weniger Jobs vermittelt und auf dem Wohnungsmarkt fänden sich nicht ausreichend günstige Wohnungen, die dringend gebraucht würden.

Oft endeten im vergangenen Jahr Vermittlungsbemühungen in eine Wohnung auch aufgrund eines negativen Eintrags der Klienten in den so genannten Schufa-Akten. Daher gehen einige Träger der Beratungsstellen nun dazu über, selbst die Wohnungen anzumieten und an die Klienten unterzuvermieten. ¿Ohne festen Wohnsitz ist die Arbeitssuche und eine weitere Therapien fast unmöglich¿, erläuterte Dr. Baur. Unter die weiteren Betreuungsmaßnahmen fallen beispielsweise Tagesaufenthalte, Angebote des ¿Betreuten Wohnens¿ oder Versorgungsangebote.

Der Mitfinanzierungsanteil des LWL ist auf 50 Prozent begrenzt. Den Rest tragen die Kreise, kreisfreien Städte oder Träger vor Ort. Beratungsstellen gibt es in Arnsberg, Bielefeld, Bochum, Bottrop, Dortmund, Dorsten, Gelsenkirchen, Gladbeck, Gütersloh, Hagen, Hamm, Hattingen, Herford, Herten, Iserlohn, Lüdenscheid, Lünen, Marl, Münster, Paderborn, Recklinghausen, Schwelm, Siegen, Soest und Unna.

Achtung Redaktionen:
Gern geben wir Ihnen die Zahlen für die Beratungsstellen in Ihrem Berichtsgebiet durch. Anruf genügt.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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