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Mitteilung vom 17.08.05

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Mehr schwerbehinderte Menschen arbeitslos

Bewertung:

Westfalen (lwl). Nach leichten Rückgängen in den Vormonaten ist die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen im Juli wieder angestiegen. Wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mitteilt, waren Ende Juli 25.486 schwerbehinderte Menschen (9.448 Frauen und 16.038 Männer) in Westfalen-Lippe arbeitslos. Das sind 209 mehr als im Juni.

¿Der Anstieg der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen hat vor allem saisonale Gründe. In den Schulferien machen viele Firmen Betriebsferien. Sie stellen dann keine Mitarbeiter ein, befristete Arbeitsverträge laufen zunächst aus¿, kommentiert der LWL-Sozialdezernent Dr. Fritz Baur die jüngsten Zahlen. ¿Die Zunahme markiert deshalb keine Trendwende zum Schlechteren. Wir glauben vielmehr, dass sich der leichte Rückgang der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen in den Vormonaten nach der Sommerpause fortsetzt¿, so Dr. Baur weiter.

Probleme sieht der Sozialdezernent des LWL allerdings bei den finanziellen Hilfen, die das LWL-Integrationsamt an Arbeitgeber zahlt, die schwerbehinderte Menschen einstellen. ¿Bundesweit und auch in Westfalen-Lippe sinken die Einnahmen aus der Ausgleichsabgabe. Dem gegenüber stehen jedoch höhere Ausgaben des LWL zur Eingliederung schwerbehinderter Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.¿ Das LWL-Integrationsamt muss beispielsweise seit Jahresbeginn die kompletten Personal- und Sachkosten für die so genannten Integrationsfachdienste bei freien Trägern in Westfalen-Lippe vorfinanzieren. Früher zahlten die Agenturen für Arbeit fast zwei Drittel dieser Kosten ¿ heute nur noch bei erfolgreicher Vermittlung eines schwerbehinderten Menschen.

¿Trotz der angespannten Haushaltslage halten wir an unserem Ziel fest, möglichst viele schwerbehinderte Menschen in das Arbeitsleben zu integrieren. Allerdings werden wir im Einzelfall die finanziellen Förderungen kürzen müssen¿, erklärt Dr. Baur.

Zur Erklärung

Das LWL-Integrationsamt hat die Aufgabe, Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen zu schaffen und zu erhalten. Neben der technischen Ausstattung behinderungsgerechter Arbeitsplätze bildet die Beratung der betroffenen Menschen und der Arbeitgeber einen Schwerpunkt in der Arbeit der LWL-Abteilung.

Das Gesetz schreibt vor, dass Betriebe mit mehr als 20 Arbeitsplätzen schwerbehinderte Menschen beschäftigen müssen. Kommen sie dieser Pflicht nicht nach, müssen sie eine Ausgleichsabgabe an den LWL zahlen. Aus der Ausgleichsabgabe bezahlt das LWL-Integrationsamt die Hilfen für schwerbehinderte Menschen im Arbeitsleben.



Pressekontakt:
Claudia Miklis, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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