LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 29.04.04

Presse-Infos | Der LWL

Museum, Cartoon und DVD zeigen Jugendlichen den Zweiten Weltkrieg

Bewertung:

Münster/Aalten (lwl). Aus Anlass des Endes des Zweiten Weltkrieges, der in Europa am 8. Mai vor 59 Jahren zu Ende ging, will der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) die Erinnerung an die grausame Wirklichkeit des Krieges in der Vorstellungswelt von Jugendlichen lebendig halten. Dazu werden die niederländische Anne Frank Stiftung, das im Aufbau befindliche Museum ¿Markt 12¿ im niederländischen Aalten (in der Nähe von Bocholt im Kreis Borken), die Euregio und der LWL in einem deutsch-niederländischen Kooperationsprojekt unter anderem einen Cartoon und eine zweisprachigen DVD herausgeben.

Vor allem für die grenzüberschreitende Jugendarbeit im künftigen Aaltener Museum produziert das LWL-Landesmedienzentrum zur Zeit eine zweisprachige DVD, die an den Krieg in allen Facetten erinnert. Zu den Schwerpunkten dieses ¿Untertauchermuseums¿, gehört es, das Schicksal von den bis zu 2500 Menschen zu zeigen, die sich oft jahrelang vor den Nazis in dem 13.000 Einwohner zählenden Ort versteckten. ¿Hier entsteht ein Lern- und Begegnungsort für niederländische und deutsche Jugendliche, wie es ihn bisher noch nicht gibt. Sie sollen hier etwas lernen, was ihnen kein Geschichtsbuch vermitteln kann: Was der Krieg, der vor beinahe 60 Jahren zuende ging, für den Einzelnen bedeutete. Das Konzept hat uns überzeugt, deshalb erarbeitet unser Landesmedienzentrum gemeinsam mit Lehrern aus beiden Ländern Materialien zu den Themen Krieg und Zwangsarbeit¿, so LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Karl Teppe. Die interaktive und zweisprachige DVD, die unter anderem dabei entsteht, will Facetten an die Wirklichkeit des Krieges erinnern. ¿Wenn das Museum im November 2004 eröffnet wird, wird dieses neue Lernmedium auf beiden Seiten der Grenze vorliegen¿, verspricht Dr. Volker Jakob, LWL-Referatsleiter des Westfäli-schen Bild-, Film- und Tonarchivs.

Zu dem Kooperationsprojekt gehört auch der Cartoon ¿Die Entdeckung¿, den die Projektpartner am Donnerstag (29.04.) in Münster vorgestellt haben. Auf 60 Seiten erzählt ¿Die Entdeckung¿ in einer für Jugendliche leicht zugänglichen Bildsprache die fiktive Geschichte einer niederländischen Familie während der Besatzungsjahre des Zweiten Weltkrieges: Eigentlich eine ganz normale Familie. Vater, Mutter und drei Kinder. Seit den Maitagen 1940 sind die Niederlande besetzt, und die Lebensbedingungen verändern sich dramatisch. Der Vater, Polizist von Beruf, passt sich mehr oder weniger den neuen deutschen Herren an und macht, was ihm befohlen wird. Die Mutter hat mit der Organisation des täglichen Lebens genug zu tun. Zudem gibt es immer wieder Streit zwischen den Geschwistern, vor allem zwischen den beiden älteren Söhnen, Theo und Wim. Während Theo alles Deutsche bewundert, schließt sich Wim dem Widerstand an. Theo meldet sich zur niederländischen Waffen-SS und fällt später im Osten. Wim beteiligt sich aktiv am Kampf gegen die Besatzer und muss eines Tages ¿untertauchen¿. Und dann sind da noch Helena und ihre aus Deutschland stammende jüdische Freundin Esther.

Die Erzählung beruht auf einer Idee der Anne-Frank-Haus-Mitarbeiter Menno Metselaar und Ruud van der Rol, der Cartoonist Eric Heuvel hat sie gezeichnet als einen ¿Comic¿, bei dem es nichts zu lachen, aber viel zu lernen gibt. ¿Die Idee zur deutschen Übersetzung hatte die Schülergruppe von Niederlän-disch-Lehrer Helmut Hümbs an der Hauptschule Isselburg im Kreis Borken, die Euregio hat das Pro-jekt finanziert¿, erklärte der Borkener Landrat und stellvertretende Vorsitzende des Euregio-Vorstandes Gerd Wiesmann, wie ¿Die Entdeckung¿ den Sprung über die Grenze schaffte.

Eric Heuvel: Die Entdeckung
Cartoon, 60 Seiten, ISBN 90-72972-89-9,
4,95 Euro zzgl. Versandkosten (ein Paket mit 20 Heften kostet 65 Euro)
Bezug: Anne Frank Zentrum, Rosenthaler Str. 39, 10178 Berlin, Tel. 030-30872988



Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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