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Mitteilung vom 16.04.02

Presse-Infos | Der LWL

LWL-Preise für bürgerschaftliches Engagement vergeben

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Münster (lwl). Sechs Bürger und Vereine sind am Dienstag (16.4.) vom Landschaftsverband WestfalenLippe (LWL) mit einem Preis für besonderes Engagement ausgezeichnet worden. Der mit jeweils 2.000 Euro dotierte LWL-Preis 2002 ging in der Sparte Soziales nach Bochum an den Verein ¿MCS-Perspektive¿, nach Marsberg (Hochsauerlandkreis) an Isolde Jaspert in der Sparte Gesundheit und an den Verein ¿Bei aller Liebe¿ aus Dortmund in der Sparte Psychiatrie. Der ¿Verein für Jüdische Geschichte und Religion¿ aus Dorsten (Kreis Recklinghausen) bekam den LWL-Kulturpreis, der Jugendpreis des Kommunalverbandes ging zu gleichen Teilen an den ¿Runden Tisch des Jugendwerks Ostbevern¿ (Kreis Warendorf) und an den Verein ¿IFAK¿ in Bochum.

Der ¿Runde Tisch¿ aus Ostbevern erhielt den LWL-Jugendpreis für ¿seine kooperative Zusammenarbeit, die wirkungsvoll einer erfolgreichen Integration junger Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler dient¿, so LWL-Parlamentspräsident Dieter Wurm vor 120 Gästen auf der feierlichen Preisverleihung am Dienstagabend in Münster. Der Zusammenschluss aller Haupt- und Ehrenamtlichen, die in Ostbevern mit Kindern und Jugendlichen zusammenarbeiten habe es sich zur Aufgabe gemacht, die Jugendarbeit zu koordinieren. Als seine zweite Funktion sehe der ¿Runde Tisch¿ die Entwicklung von Angeboten für jugendliche Aussiedler, darunter Ferienfreizeiten, Tanz- und Musikprojekte sowie Selbstbehauptungskurse für Mädchen.

Der zweite LWL-Jugendpreisträger ist der ¿IFAK e.V. - Multikulturelle Jugend-, Familien- und Seniorenarbeit¿ aus Bochum. LWL-Präsident Wurm: ¿Dieser Verein hat sich zu einem der aktivsten Jugendhilfeträger in der interkulturellen Arbeit entwickelt.¿ Entstanden aus einer Schülerinitiative bieten in der ¿besonders aktiven Migrantenselbstorganisation¿ Deutsche und ausländische Fachkräfte an 18 Standorten in Bochum Familienarbeit sowie offene Kinder- und Jugendarbeit. Die engagierten Erzieherinnen erreichten bis zu 600 Kinder und Jugendliche und betreuten sie auf hohem pädagogischen Niveau, hieß es in der Laudatio. In der Arbeit mit nichtdeutschen Jugendgruppen betreue der Verein weitere 280 nichtdeutsche Jugendliche und halte zu 50 Migrantenfamilien Kontakt.Mit dem LWL-Sozialpreis 2002 zeichnete LWL-Direktor Wolfgang Schäfer den Bochumer Verein ¿MCS-Perspektive-
Verein zur Förderung junger Menschen mit Behinderung¿ aus. Der LWL honoriere damit das vorbildliche ehrenamtliche Engagement des Elternvereins bei der Entwicklung eines integrativen und ortsnahen Angebotes zur Qualifizierung und Beschäftigung junger Menschen mit Behinderung. Der Verein wurde von Eltern der integrativ arbeitenden Matthias-Claudius-Schule in Bochum gegründet. Pro Klasse werden durchschnittlich fünf Schüler mit Behinderungen beschult. Schäfer: ¿Mit dieser weit überdurchschnittlichen Quote und der inhaltlichen Ausgestaltung des gemeinsamen Lernens gehört die Gesamtschule zu den wegweisenden Bildungseinrichtungen in Westfalen-Lippe.¿ Für die berufliche Integration der ersten Schulabgänger mit Behinderungen hat der Verein die Schulkantine gepachtet und aus ihr den Integrationsbetrieb ¿mensa & mehr¿ entwickelt. Sechs Arbeitsplätze wurden neu geschaffen, davon vier für junge Menschen mit Behinderung. Eine Erweiterung des Unternehmens ist geplant. Das Integrationsamt des LWL hatte das Projekt finanziell unterstützt.

Der LWL-Gesundheitspreis ging an Isolde Jaspert aus Marsberg. LWL-Parlamentspräsident Dieter Wurm: ¿Frau Jaspert setzt in beispielhafter Weise Zeichen für die Menschen im Maßregelvollzug.¿ Von 1994 bis 1998 war Jaspert stellvertretende Vorsitzende des Beirates im Westfälischen Therapiezentrum in Marsberg. 1999 wurde sie zur Ersten Vorsitzenden gewählt. ¿Frau Jaspert vermittelt der Öffentlichkeit einen realistischen Eindruck von der Behandlung suchtkranker und psychisch kranker Menschen, die straffällig wurden¿, sagte Wurm. Zu vielen ehemaligen Patienten halte sie nach ihrer Entlassung Kontakt, um ihnen auch weiterhin Mut und Hoffnung zu vermitteln. Im Therapiezentrum selbst initiiere Jaspert immer wieder Aktivitäten, die auch die Bürger von Marsberg mit einbeziehe.
So habe sie mit Patienten des Therapiezentrums ein Hörspiel für das Lokalradio produziert und präsentiere künstlerische Werke von Maßregelvollzugspatienten.

Mit dem LWL-Preis für Psychiatrie hat der Landschaftsverband den Dortmunder Förderverein ¿Bei aller Liebe¿ für seine erfolgreiche umfassende Hilfestellung bei so genannten postpartalen Depressionen von Müttern prämiert. Es geht hierbei um Hilfe für Mütter, die nach der Geburt einen Erschöpfungszustand erleiden, der bis zu einem Jahr andauern kann und in schweren Fällen von psychotischen Symptomen begleitet wird. Von der ¿Postpartalen Depression¿ sind zwischen 15 und 20 Prozent der Mütter betroffen.¿Es gelang dem Verein seit seiner Gründung im Jahr 2000 rund 300.000 Euro an Spendengeldern zu akquirieren¿, hob LWL-Direktor Schäfer hervor. Diese Mittel dienen insbesondere der Finanzierung dringend notwendiger Personalkosten in der Mutter-Kind-Einheit am Westfälischen Zentrum für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Dortmund.

Den LWL-Kulturpreis übergab Dieter Wurm an den ¿Verein für Jüdische Geschichte und Religion¿ in Dorsten für die Verdienste um die Gründung und Unterhaltung des Jüdischen Museums Westfalen. Der Verein sehe seine Aufgabe darin, das jüdische Erbe bewusst zu machen, Anstöße für eine Auseinandersetzung mit der jüdischen Geschichte und Religion in Deutschland zu geben sowie ihre Beziehungen zum heutigen Israel aufzuzeigen.

Seinen Ursprung hatte der Verein im Jahr 1982, als sich ein Kreis von Bürgern in Dorsten zusammenfand, um eine Erinnerung an das zerstörte jüdische Leben in Westfalen aufzubereiten. 1987 gründete sich ein Trägerverein für ein Jüdisches Museum Westfalen, das 1992 eröffnet wurde.
Sowohl bei der Verwaltung als auch in der Forschung und in der Aufsicht leisten Ehrenamtliche Unterstützung.Wurm: ¿Dieses bemerkenswerte persönliche Engagement der Vereinsmitglieder bildet das Fundament für ein innovatives Museumsprojekt, das über Westfalen hinaus Beachtung gefunden hat.¿








Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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