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Mitteilung vom 19.10.01

Presse-Infos | Der LWL

Sonderpreis für Integration behinderter Menschen
Metallbau-Betrieb aus Hövelhof wird ausgezeichnet

Bewertung:

Münster/Hövelhof (lwl). Die Firma "Reme Möbelbeschläge" aus Hövelhof (Kreis Paderborn) erhält am Freitag (19. Oktober) in Frankfurt anlässlich der Verleihung des "5. Deutschen Arbeitsplatz-Investor-Preises" den Sonderpreis "Schwerbehinderte". Bundesarbeitsminister Walter Riester, die Bundesanstalt für Arbeit und der Wirtschaftsclub Rhein-Main würdigen damit das besondere Engagement des Hövelhofer Betriebes, der sich für die Integration von schwerbehinderten Menschen in das Arbeitsleben einsetzt.

Im September 1997 wagte die Firma Reme aus Hövelhof ein Experiment: Sie stellte einen schwerbehinderten Mitarbeiter als Stanzer ein. Schon nach kurzer Zeit zog Firmeninhaber Bruno Meier eine positive Bilanz: Mit den Leistungen des 30jährigen Mitarbeiters und der Integration in den Betrieb war er voll zufrieden. So wurde aus dem Experiment ein Stück Firmenkultur. Heute beschäftigt der Betrieb auf 126 Arbeitsplätzen 24 schwerbehinderte Menschen - eine Leistung, die bundesweite Anerkennung verdient.

Sechs der Arbeitplätze für schwerbehinderte Mitarbeiter in der Firma Reme hat das Integrationsamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zusammen mit dem Arbeitsamt Paderborn ausgestattet und finanziert. Zwei Maschinenbediener und ein Lagerarbeiter mit Wirbelsäulen- und Hüftgelenkerkrankungen erhielten zwei Elektrostapler, damit sie Paletten ohne körperliche Belastung transportieren können. Für einen Mitarbeiter, der seit einem Autounfall auf einem Auge blind ist und sich nicht mehr richtig bewegen kann, wurde eine Hebemaschine angeschafft.

Nachdem ein Dreher nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt war, konnte er seine Arbeit nicht mehr ausüben. Damit der Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz behalten konnte, wurde in eine Maschine investiert: Sie wird von dem schwerbehinderten Dreher bedient und entgratet Metallteile. Außerdem richtete der LWL einen Arbeitsplatz für einen gehörlosen Automatendreher ein. Insgesamt unter-stützte der LWL die Firma mit rund 120.000 Mark.

Im Jahr 2000 hat das LWL-Integrationsamt in ganz Westfalen-Lippe rund 560 Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen neu geschaffen oder behinderungsgerecht umgebaut. Fast 2800 Arbeitsplätze wurden zudem mit technischen Hilfen ausgestattet.

Finanziert wird die berufliche Eingliederung von schwerbehinderten Menschen aus der Ausgleichsabgabe. Laut Gesetz ist jeder Arbeitgeber verpflichtet, fünf Prozent aller Stellen mit schwerbehinderten Arbeitnehmern zu besetzen. Kommt er dieser Verpflichtung nicht nach, muss er eine Ausgleichabgabe an den LWL zahlen.

Die Firma Reme müsste laut Gesetz acht schwerbehinderte Mitarbeiter einstellen, dort arbeiten aber sogar 24 schwerbehinderte Menschen. "Die Firma Reme beweist ein beispielhaftes Engagement. Sie zeigt damit, dass es viele Möglichkeiten gibt, schwerbehinderte Menschen in einen Betrieb zu integrieren", erklärte Hartmut Elsner vom LWL-Integrationsamt.


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Pressekontakt:
Claudia Miklis, Telefon: 0251/591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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