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Westfälische Schule für Blinde und Sehbehinderte Münster




IV. Kennzeichen von Sehbeeinträchtigungen

Die nachfolgend aufgelisteten Beobachtungen sind, sofern sie gehäuft auftreten, Anzeichen von Sehbeeinträchtigungen, welche die Arbeit in Schule und Kindergarten negativ beeinflussen können.

Auffälligkeiten

Mögliche Störung und Folgen

Mit der „Nase“ lesen: Grobe Störung des Nahvisus, kann evtl. durch Korrektur (Brillenanpassung) behoben werden;

"Danebenschauen“ bei Beobachtung eines Gegenstandes:

Evtl. Störung des zentralen Sehens, Gesichtsfeld sollte geprüft werden (evtl. Gesichtsfeldausfall), Fixationsprobleme;
Nystagmus: Folgen des Augenzitterns können Erschwerung der Fixation sein, leichte Ermüdbarkeit der Augen; Bildeindruckes eines Auges, dadurch Gefahr der Einäugigkeit

Verdrehen des Kopfes oder des Oberkörpers: (seitlich, nach oben oder unten), Feststellen des Kopfes, um Eindrücke eines Augenzitterns zu kompensieren, evtl. ist eine Auge weniger leistungsfähig; Gefahr einer Einäugigkeit ist gegeben; Gefahr von körperlichen Beeinträchtigungen ist vorhanden (Wirbelsäule, Brustkorb, Schulterbereich), Ausgleichsgymnastik ist angezeigt;

Zusammenkneifen der Augenlider:

Die Fixation ist gestört; Blendungsreize sollen minimiert werden;
Augenreiben: Übermüdungserscheinungen durch Überanstrengung, z.B. Das Lesegut wird zu klein angeboten, schlechte Ausleuchtung des Lesegutes;

Blinzeln und Zwinkern: Blendempfindlichkeit kann vorhanden sein; eine gestörte Adaption des Auges an unterschiedliche Helligkeitswerte ist anzunehmen;

Schließen eines Auges: Unterdrücken des (störenden) Seheindrucks des anderen Auges, Vermeidung von Doppelbildern, Gefahr der Einäugigkeit ist gegeben;

Kopfschmerzen: Überanstrengung des Auges, z.B. wegen einer Kurzsichtigkeit, Möglichkeit einer Korrektur durch eine Brille ist zu überprüfen;

Farben verwechseln: eindeutige Farben sind zu wählen; Überprüfung des Sehens beim Augenarzt;

Linien überschreiben: Störung des Nahsehens; gestörte Fixation, evtl. Störung der Auge-Hand-Koordination;

Kraklige Schrift: Störung in der Schreibmotorik, die evtl. auf eine Sehbeeinträchtigung zurückzuführen ist;

Auffälligkeiten beim Ausschneiden:

Störung der Hand - Auge - Koordination;
Stolpern, Anstoßen: Evtl. gestörtes Tiefensehen, Einäugigkeit, zu schneller Wechsel von Hell-Dunkel, Adaptionsschwierigkeiten des Auges;

„Scheues“ Kind: Erschrickt u.U. wegen des plötzlichen seitlichen Auftauchens von Personen, evtl. eingeschränktes Gesichtsfeld;

„Dumpfer“ Blick: Mangelnde Reizaufnahme, bedeutet aber nicht zwangsläufig eine Lernbeeinträchtigung;

Verschlafener Blick: Evtl. Beeinträchtigung der Muskulatur des Augenlides;
Auffälligkeiten beim Sportunterricht:
z.B. Ungeschicktes Fangen seines Balles: zu spätes Erkennen, weil der Fernvisus gestört ist, evtl. gestörtes Farbsehen; z.B. ängstliches Verhalten bei Sprüngen: Gestörtes Tiefensehen, mangelnde Ausleuchtung der Halle, gestörte Fixation, schlechte Farbgebung;

Brillenträger: Bei visuellen Minderleistungen Brillenkorrektur überprüfen;


Da ungestörte Seheindrücke wesentlich für das Lernen in der Schule sind (80 % aller in der Schule angebotenen Informationen haben etwas mit Sehen zu tun), behindern Beeinträchtigungen hier die schulische Arbeit und die zu erbringenden Leistungen.
Die optischen Wahrnehmungen sind oft diffus und undeutlich. Das Verifizieren, d.h. aus dem Gesehenen die richtigen und erwarteten Folgerungen zu ziehen, ist verlangsamt. Der Zeitfaktor spielt eine eminent wichtige Rolle.


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