32 großformatige Farbfotografien zeigen die verschiedenen Facetten des Feuers: in der ursprünglichen Form, als züngelnde Flammen, als Kraft, die vom Menschen gezähmt wird - als Schmiedefeuer bei der Werkzeugherstellung oder als gleißende Glut des Stahlabstichs – und aktuell in der Form von Feuerspektakeln vor Hochöfen, Kokereien oder Fördertürmen.
Manfred Vollmer versteht die Geschichte des antiken Helden, der den Menschen erschaffen und ihm das Feuer gebracht hat, auch als Parabel auf die Industriegesellschaft: „In der Mythologie beschwor der Titan mit seiner gestohlenen Gabe an die Menschheit den Zorn der Götter und brachte damit neben dem Wohl auch das Übel in die Welt. Auch als Antriebskraft der Industrialisierung hat das Feuer in der Folgen für die Menschheit eine nicht nur segensreiche Entwicklung angefacht. Manfred Vollmer hat als "Fotograf des Ruhrgebiets" seit über 30 Jahren Arbeitswelt und Strukturwandel des Reviers fotografisch begleitet und dokumentiert. Der Absolvent der Folkwangschule Essen und Schüler von Prof. Otto Steinert erhielt 1979 den ersten Preis des World Press Photowettbewerbs in der Kategorie "News Picture Stories". Seine Arbeiten sind in bedeutenden nationalen und regionalen Museen und Sammlungen vertreten.
Im "Land der 1000 Feuer" ist der früher so charakteristische Schein am Nachthimmel fast erloschen. Auf der Suche nach dem Feuer im Revier ist der renommierte Essener Fotograf Manfred Vollmer dennoch fündig geworden.
Die Bilder
In der Tat begegnet uns das Feuer bei Vollmer überall: Als züngelnde Flammen; als gezügelte Kraft, vom Menschen gezähmt in Schmieden, Öfen, Industrie. Strukturgewandelt erleben diese heute archaisch anmutenden Feuerstellen jetzt ihre „Renaissance“. Feuerspektakel vor Hochöfen oder Fördertürmen bieten eindrucksvolle Erlebnisse, die Manfred Vollmer in seinen Fotografien festgehalten hat.
Der Titan
Und so hätte Goethe seine Hommage auf Prometheus wohl auch den Menschen an der Ruhr andichten können, die sich vom Schicksal nicht unterkriegen lassen: „Musst mir meine Erde doch lassen stehn und meine Hütte, die du nicht gebaut, und meinen Herd, um dessen Glut Du mich beneidest. Wähntest du etwa, ich sollte das Leben hassen, weil nicht alle Knabenmorgenblüten-träume reiften?“ Das Widerständige muss der Mensch wohl von seinem Vater haben. Das war der Sage nach eben jener Titan Prometheus, den Goethe hier Zeus verspotten lässt. Prometheus schuf den Menschen, gab ihm Klugheit, Verstand und Fleiß ebenso wie das göttliche Feuer. Ein Feuer, das in der Tat nie verlöscht. Auch nicht an der Ruhr.
Das Rahmenprogramm
Das LWL-Industriemuseum wird sich in 2008 immer wieder mit den Elementen auseinander setzen. So sind noch bis zum 20. Februar unter dem Titel „Transformat“ Entwürfe zur Umnutzung eines Kühlturms zu sehen (Wasser). Ab 19.April ist der historische Teil der Gebläsehalle wieder begehbar (Luft). Und ab 14. September werden Erzkabinett, Möllerung und Ausstellung „Erddynamo“ eröffnet (Erde). Der „Feuerbringer“ Prometheus bildet zwischen Februar und Oktober gleichsam den Rahmen für ein Programm, das sich nach wie vor entwickelt. So sind unter anderem geplant: Der “KünstlerBunt MultiColor” zeigt im monatlichen Wechsel ein “FeuerWerk”: Gemälde, Keramiken, Filme ...
Mi, 12.3., 20 Uhr „Kunst im Wandel der Zeit unter homerischem Gelächter“ Vortrag von Friedrich A. Roesner
Fr, 21.3., 19 Uhr „Spätschicht“ mit „Children of Light”. Gospels und Fackeln machen die Führung zum Erlebnis
Fr, 28.3., 19.30 Uhr „Prometheus. Feuerbringer und Rebell“ Vortrag von Prof. Monika Schmitz-Emans
Fr & Sa, 19. & 20.4. “Spuren des Feuers”. Der “KünstlerBunt MultiColor” stellt aus
Fr, 16.5., 19 Uhr „Spätschicht“ mit Prometheus. Andreas Laube auf der literarischer und poetischer Spur des Titanen
Sa, 21.6. ExtraSchicht „FeuerFest“ - Eine heiße Nacht rund um Hochofen 3
Fr, 8.8., 22-4 Uhr (geplant) Die Nacht des Olympischen Feuers
Fr, 19.9. „Am Anfang war das Feuer“. Open-Air-Kino
Sa, 12.10., 19 Uhr (angefragt) „Feuerwerke. Zur Geschichte der Pyrotechnik“ Finissage mit einem Vortrag von Dr. Barbara Stambolis und praktischen Beispielen
Begleitprogramm
Filmabende
Beginn jeweils 19 Uhr
9.12.2015
Clara Immerwahr (DT/AT 2014, 89 Min.)
Erzählt wird die Lebensgeschichte der ersten promovierten deutschen Chemikerin (1870–1915) – und die Geschichte einer unglücklichen Liebe. Nach Umwegen finden Clara und der Chemiker Fritz Haber zusammen. Er will das Ernährungsproblem lösen und arbeitet an der Stickstoff-Fixierung – gleichermaßen Grundlage für Kunstdünger und Sprengstoff ...
6.1.2016 (Doppelfilmabend)
Der verrückte Professor (USA 1963, 103 Min.)
Der exzentrische, ungeschickte und ziemlich unansehnliche Chemieprofessor Julius Kelp wird weder von seinen Studenten noch von seinen Kollegen ernst genommen ...
Das Labor des Grauens (GB 1974, 92 Min.) FSK 16
Der Biologe Dr. Nolter ist am College Pflanzenspezialist und widmet sich Forschungen, bei denen er einigen seiner Studenten Operationen unterzieht, um Kreuzungen der DNA zwischen pflanzlichem und menschlichem Leben zu erzeugen ...
10.2.2016 (Doppelfilmabend)
Chemie und Liebe (DT 1948, 98 Min.)
Die Ernährung der Menschen ist nach dem Krieg ein unmittelbar drängendes Problem. Der Chemiker Dr. Alland hat eine sensationelle Erfindung gemacht hat: Er kann das pflanzliche Ausgangsmaterial – Gras oder Moos – auf direktem Wege in Butter verwandeln, ohne dabei Kühe zu benötigen ...
Das blaue Palais, Teil 5 – Der Gigant (DT 1976, 90 Min.)
Der Chemiker Enrico Polazzo will einen neuen Werkstoff, einen synthetischen Stahl, entwickeln. Um seine Forschungen fortsetzen zu können, lässt er sich von einem multinationalen Konzern engagieren, der jedoch zwielichtige Ziele verfolgt...
9.3.2016 (Doppelfilmabend)
Medicine Man – Die letzten Tage von Eden (USA 1992, 102 Min.)
Sechs Jahre lang schon lebt der Wissenschaftler Dr. Robert Campbell (Sean Connery) bei einem Indianerstamm im tropischen Regenwald. Dort hat er eine Pflanze entdeckt, mit deren Extrakt man krebskranke Menschen heilen kann. Die genaue Formel hat er jedoch verloren.
The Fountain (USA 2006, 93 Min.)
In spektakulären Bildern erzählt D. Aronofsky eine epische, sich über tausend Jahre erstreckende Geschichte. Entstanden ist dabei eine ehrgeizige Mischung aus Science Fiction, Historienfilm und Drama
23.3.2016 (Doppelfilmabend)
Hauptsache die Chemie stimmt (USA 2014, 91 Min.)
Vorstadt-Apotheker Sam Rockwell lernt durch eine gefährliche Liaison mit Femme Fatale Olivia Wilde so manche Drogen-induzierte Lektion in Sachen aufregendes Leben.
The Substance – Albert Hoffmanns LSD (CH 2011, 89 Min.)
Martin Wirz porträtiert in dieser Dokumentation den Weg der Psychodroge LSD (Lysergsäurediethylamid) von der Entdeckung durch den Chemiker Albert Hofmann bis zu seiner populären Beliebtheit als Partydroge.
3.4.2016 11 und 15 Uhr
Finissage mit dem Kindertheater „Das geheime Labor“ der Umweltbühne Chemnitz. Eintritt frei