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1648 — Die Ausstellung — Themen — Der 30jährige Krieg — Die kämpfenden Parteien
Jan Baptista Floris nach Anselm van Hulle: Ferdinandus III. Imp. Romanorum, Öl/Lw.; 73,5 x 60,5 cm. Münster, Friedenssaal

Im Westfälischen Frieden schließlich deutet sich bereits ein Handlungsmuster an, dem das Haus Habsburg in Zukunft noch häufiger folgen sollten: Die dynastischen Interessen und die der Erblande überlagern zunehmend die Belange des Gesamtreiches. Dies wird deutlich zum Beispiel in dem äußerst zähen, letztlich erfolgreichen Widerstand gegen die Forderung nach Religionsfreiheit in den österreichischen Ländern - übrigens auch ein Indiz für das nicht zu unterschätzende katholische Element in Ferdinands Weltbild.

Ferdinand III. hat den Westfälischen Frieden für sich selbst weniger negativ bewertet als ganze Historikergenerationen nach ihm. Das in Münster und Osnabrück erreichte Ergebnis habe ihm, so versichert er Trauttmansdorff, "zu absonderlichem grossen gefallen gereichet". Dem Kaisertum als Institution (die keine 150 Jahre mehr bestehen sollte), blieb trotz der territorialen und anderen Verluste weiterhin die Oberlehnsherrschaft und die Obergerichtsbarkeit im Reich. Und für die kaiserliche Dynastie war das Jahr 1648 - auf lange Sicht - ein Auftakt zu neuer Größe: Mit der Trennung von der entkräfteten spanischen Linie und der Festigung der habsburgischen Herrschaft in den Erbländern konnte Österreich - auch wegen der Umwandlung großer Teile der kaiserlichen Truppen in ein stehendes Heer - zu einer der führenden europäischen Mächte des 18. Jahrhunderts aufsteigen.

Die Protagonisten des 30jährigen Krieges >