Steinfurt, Stadtarchiv

Geschichte Die heutige Stadt Steinfurt entstand aus der Zusammenlegung der beiden Städte Burgsteinfurt und Borghorst im Zuge der kommunalen Neugliederung.

Die Siedlung Borghorst geht auf ein im 10. Jh. errichtetes, reichunmittelbares Damenstift zurück, das sich erst nach 1297 in weltlichen Dingen den benachbarten Edelherren und späteren Grafen von Burgsteinfurt unterordnen muss. Seit dem 17. Jh. weiten die Bischöfe von Münster ihren Einfluss zunächst auf die geistliche, 1716 auch auf die weltliche Oberhoheit über das Stift und die sich anschließende Siedlung aus. Diese wird 1512 als Wigbold, eine Form der Minderstadt, angesehen. Borghorst entwickelt sich in der Frühen Neuzeit zu einem Zentrum der Leinenverarbeitung.

Rund 4,5 km nordwestlich von Borghorst entstehen im 12. Jh. zwei Burgmannenhöfe auf Inseln in der Seinfurter Aa, in deren Nähe Ende des 12. Jh., südlich davon die erste westfälische Johanniterkommende erbaut wird. In den Folgejahren bildet sich eine Gewerbesiedlung und Händler siedeln sich an; ab 1222 ist ein Markt nachweisbar. Die Marktsiedlung erhält jedoch erst 1347 durch die Grafen von Steinfurt das Münstersche Stadtrecht verliehen. Die Johanniter sicherten sich neben den Grafen als Stadtherren durch das Patronat über die Große Kirche und die Inkorporation der Stadt- und Ratskirche ("Kleine Kirche") erheblichen Einfluss aufs städtische Leben. In der Reformation bleibt die Johanniterkommende als katholische Exklave bestehen, während das Grafenhaus und die Stadt zunächst dem lutherischen, dann dem reformierten Bekenntnis folgen. 1591 etabliert sich eine Hohe Schule, die bis Mitte des 17. Jh. zu den wichtigsten reformierten Bildungseinrichtungen im Nordwesten Deutschlands zählt. Um diese Zeit sorgen 30-jähriger Krieg und die Pest für eine rückläufige Entwicklung in der Einwohnerzahl und einen wirtschaftlichen Einbruch, der erst Ende des 18. Jh. wieder eingeholt wird.
Benutzungsort Stadtarchiv Steinfurt
Eigentümer/in Stadtarchiv Steinfurt
Bestand
Bestand A, Burgsteinfurt, Urkunden Regestenliste | Suche im Bestand
Umfang 390 Urkunden. Nicht erfasst sind 210 weitere Urkunden.
Laufzeit 1347-1801
Anmerkungen Vgl. ebenfalls  Inventare der nichtstaatlichen Archive Westfalens (INA), Alte Folge (AF),  Bd. 1, Heft 4: Kreis Steinfurt.
Weitere Ressourcen Ressourcen zu Steinfurt und zur Grafschaft Steinfurt im Internet-Portal "Westfälische Geschichte"

Stadt Steinfurt | Google Maps

Stadt Steinfurt
Literatur 1000 Jahre Borghorst. 968-1968. Münster 1968.

Wilhelm Kohl (Hg.),
1025 Jahre Borghorst. Steinfurt 1994.

Ehbrecht, Wilfried (Hg.)
Burgsteinfurt. Westfälischer Städteatlas, Lieferung 7. Altenbeken 2001.

Heimatverein Burgsteinfurt (Hg.)
Burgsteinfurt. Eine Reise durch die Geschichte. 650 Jahre Stadtrechte, 1347-1997. Horb 1997.
Systematik
Zeit2.17   1300-1349
2.18   1350-1399
2.19   1400-1449
2.20   1450-1499
3.1   1500-1549
3.2   1550-1599
3.3   1600-1649
3.4   1650-1699
3.5   1700-1749
3.6   1750-1799
3.7   1800-1849
Ort2.42   Steinfurt, Gt. < - 1806>
3.7.21   Steinfurt, Stadt
Sachgebiet3.11   Städte und Gemeinden, Ober-/Bürgermeister/Ober-Bürgermeisterin, Mitarbeiter
Datum Aufnahme 2010-04-07
Datum Änderung 2011-04-29
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