Regest

Datum 1690-03-24 Suche DWUD Suche Portal Datum Bestand: früher | später
Ausstellungsort Vilich
Titel/Regest Testament der Elisabeth Sophia Maria von Bocholtz, Stiftsdame des adeligen, freiweltlichen Stifts Vilich.

Sie will in der Stiftskirche im Fräuleinchor ahn den bogen nach der oberkirchen ausgehendt beigesetzt werden. Zur Beerdigung sollen die Äbtissin, die anwesenden Kapitularfräulein, die residierenden Kanoniker und Vikare sowie die Nachbarn eingeladen werden. Ihre Totenlade und Bahre soll mit einem schwarzen Wolltuch mit einem weißen Kreuz belegt werden, das künftig zu ihren jährlichen Memorien wieder verwandt werden soll. Ihre Grabstelle soll mit einem feinen Grabstein, der am Stuntzelberg oder Drachenfeld gehauen wurde, belegt werden. Für sie sollen 500 Selelenmessen gelesen werden. Den Hausarmen sollen 12 Malter Korn und ein Stück Wirktuch aus Köln gegeben werden.

Der Erzbischof und die Domkirche zu Köln erhalten je einen Turnosen, die Äbtissin einen Goldgulden und einen Rtlr. Die Stiftskirche zu Vilich soll zur Anschaffung eines vergoldeten Ziboriums 50 Rtlr. erhalten. Für den Adelheidis-Altar stiftet sie zwei silberne Leuchter. Die Silbersachen sollen mit ihrem Namen und Wappen versehen werden. Aus ihrer Leinwand sollen eine Albe und ein Altartuch gefertigt werden. Ihren Kleiderschrank soll man in die Gerkammer stellen, um die von ihr gestifteten Sachen zu verwahren. Sie stiftet Memorien zu ihrem Todestag, auf den Tag Sophien, auf den Tag Elisabeth, zu ihrem Geburtstag, den 3. August, und auf Himmelfahrt Marien. Sie setzt dafür die 450 Rtlr. ein, die sie dem Stift geliehen hat. Ihrer Schwester (Agnes Adriana), die auch Kanonisse im Stift Vilich ist, vermacht sie 100 Rtlr. und ihr bestes Bett. Ihrer Schwester (Johanna Margaretha), die Kanonisse in St. Maria im Kapitol zu Köln ist, und der genannten Schwester in Vilich vermacht sie das Diamantkreuz und den Ring, die sie vom Onkel Dompropst zu Lüttich geerbt hat, die ihr aber ihr ältester Bruder widerrechtlich vorenthalten hat. Jedem Geschwister vermacht sie je einen Goldgulden und einen Reichtstaler.

Zu ihren Erben ihrer übrigen Mobilien setzt sie ihre beiden Schwestern in Vilich und St. Maria im Kapitol ein. Ihr von den Eltern ererbtes Kindteil soll an ihre Schwester in Maria im Kapitol gehen.

Als Treuhänder setzt sie ein die Äbtissin Wilmina Margaretha von Geffertzhain und Gerhard Schevastes, Schultheiß zu Vilich.

Da die Erblasserin krank liegt, hat sie das Testament von jemandem anderen schreiben lassen, unterschreibt und siegelt.

Ausf.-Papier, Unterschrift, dreimal gesiegelt.

Rückseite: Am 31.03.1690 hat die Erblasserin das Testament dem Gerhardt Schevastes, Schultheiß und Notar, vor den Zeugen Adolf Custers, Frater Cornelis von den Ausgustinerkarmeliten, Beichtvater der Erblasserin, und Johan Wagner übergeben.

Dabei: Beglaubigte Abschrift vom 17.05.1690.- Umschlag zum Testament der Joanna Margaretha Isabella von Boucholtz, Pröpstin an St. Maria im Kapitol zu Köln, vom 10.03.1714.

Altsignatur IV 45
Archiv   Hinnenburg
Bestand   P Familie von Bocholtz |   alle Regesten
Signatur P Urk. 337
Benutzungsort LWL-Archivamt für Westfalen
Projekt   Digitale Westfälische Urkunden-Datenbank (DWUD)
Systematik
Typ1.3   Einzelquelle (in Volltext/Regestenform)
Zeit3.4   1650-1699
Datum Aufnahme 2010-10-13
Datum Änderung 2011-01-18
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