![]() |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Minden, Kollegiatstift St. Johannis |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geschichte | Das Kloster St. Johannis wurde um 1200 von Bischof Dietmar von Stromberg (1185-1206) und dem Mindener Domherrn Ramward gegründet; 1210 erfolgte die päpstliche Bestätigung. Um die Reformation in Minden durchzusetzen, nahm die evangelisch gewordene Bürgerschaft das Kloster 1529 in Beschlag; die meisten Kanoniker hatten die Stadt zu diesem Zeitpunkt schon verlassen. Erst mit dem Ende des Schmalkaldischen Kriegs - nach einem Reichskammergerichtsprozess, kaiserlichen Mandaten und der Verhängung der Reichsacht über die Stadt - erhielten die Kanoniker 1548 den Komplex zurück. Anfangs bestand das Kapitel aus einem Propst, einem Dechant, sechs Major-, zwei Mediomajor- und zwei Minorpräbenden. Als Brandenburg 1648 die Landesherrschaft in Minden übernahm, beanspruchte der Kurfürst ein Viertel aller Präbenden, die sog. Quarte; zudem war er an der Vergabe der Präbenden beteiligt. Seitdem waren nur noch vier volle und und eine halbe Majorpräbende vorhanden. Bei der Auflösung des Stifts bestanden neben der Propstei vier Major-, eine Mediomajor- und zwei Minorpräbenden. Daneben gab es noch drei Vikarien. Die Einkünfte des Stifts bestanden aus Mieteinnahmen aus Kurien, aus Pachtzahlungen für Gärten, Zinsen für Kapitalien und Zehnteinnahmen. Der vorhandene Aktenbestand umfasst zum großen Teil detaillierte Verzeichnisse über Einnahmen und Ausgaben des Stifts. 1810 wurde das Kloster aufgehoben, nachdem die Kirche bereits zwischen 1796 und 1801 als Getreidemagazin der preußischen Armee gedient hatte und erst nach Protesten geräumt worden war. Die Gebäude wurden, bis auf die ehemalige Klosterkirche, verkauft. Diese wurde ab 1824 als Landwehrzeughaus genutzt und für die Zwecke des Militärs mehrfach umgebaut. Zwischen 1945-1957 diente sie als Ausweichquartier der katholischen Dompfarrgemeinde erneut religiösen Zwecken. Nach zwischenzeitlicher Verwendung als Warenlager ging das Gebäude in den Besitz der Stadt Minden über, wurde 1978-1981 restauriert und wird seit 1983 als "Kulturzentrum BÜZ" am Johanniskirchhof genutzt. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Benutzungsort |
Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eigentümer/in | Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bestand |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Weitere Ressourcen |
Ressourcen zu ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur |
Ehbrecht, Wilfried (Hg.) Minden. Westfälischer Städteatlas, Lieferung 6. Altenbeken 1999. Isenberg, Gabriele Zur ursprünglichen Baugestalt der Stiftskirche St. Johannis in Minden. Ein Vorbericht über die Ausgrabungen 1977 und 1979. In: Westfalen 61, 1983, S. 107-110. Korn, Ulf-Dietrich (Bearb.) St. Johannis. In: Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Bd. 50: Stadt Minden, Teil 3, Altstadt 2. Die Stifts- und Pfarrkirchen, Essen 2003, S. 1-56. Ludorff, A[lbert] (Bearb.) ![]() Nordsiek, Hans Minden - Kollegiatstift St. Johannis. In: Westfälisches Klosterbuch. Lexikon der vor 1815 errichteten Stifte und Klöster von ihrer Gründung bis zur Aufhebung, hg. von Karl Hengst, Teil 1 (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Reihe 44: Quellen und Forschungen zur Kirchen- und Religionsgeschichte, Band 2), Münster 1992, S. 624-629. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Systematik |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Datum Aufnahme | 2010-06-25 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Datum Änderung | 2011-11-04 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufrufe gesamt | 4244 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aufrufe im Monat | 25 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Zum Seitenanfang
![]() |