Montanwesen Herzogtum Westfalen > Einführung / Regesten bis 1399


Georg Agricola, De re metallica, Libri XII [...] 156, S. 223 (bearb. Vorlage)






Regesten der Schriftquellen zum Montanwesen im Herzogtum Westfalen
900-1824


Vorbemerkungen

Das Regestenwerk zum Montanwesen im Herzogtum Westfalen verzeichnet alle schriftlichen Primärquellen, die dem Bearbeiter bis 2006 bekannt geworden sind. Zur Bewältigung der Stoffmengen wurden Kurzformen gewählt.
 
 
 
Datierung - Datum nach Jahr und, soweit bekannt: Monat (in römischen Zahlen) und Tag; Angaben ohne Tag werden vor den datierten aufgeführt. Bei Akten sind Laufzeiten angegeben, z. B. 1794-1796. Relative Datierungen erscheinen wie folgt: "vor" bzw. "um" vor der Jahresangabe, "nach" im Anschluss an die Jahresangabe.

Inhalt - wesentlicher Inhalt der herangezogenen Quellen. Wörtliche Zitate sind kursiv wiedergegeben. Bereits edierte oder regestierte Texte werden nur in knapper Form aufgenommen. Aufgenommen sind auch Texte, die gewerbliche Anlagen, Flurnamen sowie bis 1600 auch Familiennamen enthalten, die auf ein Montangewerbe hinweisen.

Belege:
  1. ungedruckte Quellen sowie zeitgenössische nach archivischen Standorten;
  2. als Edition oder Regest gedruckte Quellen bzw. die Erwähnung in gedruckten Findbüchern;
  3. Erwähnung der Quelle in der ausgewählten Literatur.
Abkürzungen z. B. von Literaturangaben oder Siglen können Sie im Anhang auflösen ( Archive, Bibliotheken, Museen,  Quellen,  Literatur,  Abkürzungs- und Siglenverzeichnis).
Wilfried Reininghaus / Reinhard Köhne

Berg-, Hütten- und Hammerwerke im Herzogtum Westfalen im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit


 


 

Regesten bis 1399

 
 
0900 X 12
König Ludwig d. Kind überträgt Kloster Corvey Markt, Münze und Zoll in Horohusen, unter Königsbann im Bereich von ville et montis wahrzunehmen
 Ungedruckte Quellen: STAMS Msc VII 5201, p. 316; STAMS Msc I 147, fol. 90; STAMS VI 97d, p. 8
 Gedruckte Quellen: Wilmans 1867, S. 265-271 Nr. 57; MGH DD reg. Germ. ex stirpe Karol. IV(Ludwig das Kind), S. 102f. Nr. 6
 
 
Um 1046
Schenkung des Bärenbergs (bei Plettenberg ?) durch Ebf. Hermann II. an St. Severin zu Köln
 Gedruckte Quellen: REK I, Nr. 810 S. 233f.
 Literatur: Bertram 1952, S. 10-17
 
 
1082-1106 oder 1111/1128
Register des Abt Erkenbrecht zu Corvey: Horhusen muß jährlich 50 Messer, Feuerzangen und Rassiermesser an Corvey liefern [Hinweis auf ein entwickeltes Metallgewerbe in Horhusen?]
 Gedruckte Quellen: Kindlinger 1790, S. Urk. 18, S: 107-119, hier: S. 116
 Literatur: Kaminsky 1972, S. 233 § 31; Stephan 2000, S. 40; Dethlefs 2000, S. 13-15
 
 
1103/1107
Corvey erhebt 50 Zentner Blei in Hoppecke (in Hotepe L cintenere plumbi)
 Ungedruckte Quellen: STAMS Msc I 132, p. 51
 Gedruckte Quellen: Wilmans 1867 Nr. 513
 Literatur: Kaminsky 1972, S. 103, 107; Bruns 1974, S. 343; Hoppecke 2000, S. 42-46
 
 
1150
Konrad III. schenkt dem Kloster Corvey alle Metallvorkommen (venas metalli ... videlicet auri, argenti, cupri, plumi et stanni);
 Gedruckte Quellen: Philippi, Kaiserurkunden, S. 311f. Nr. 227; MGH D K III Nr. 232
 Literatur: Hägermann 1984 Nr. 5 (verdächtig!); Hucker 1984, S. 106; Dethlefs 2000, S. 13f.
 
 
1189/1203
Einnahmeregister des Abts Wedekind von Corvey (1189-1203): u. a. soccos manipulorum aus Horhusen
 Gedruckte Quellen: Kindlinger 1790, Nr. 36 § 41
 Literatur: Tönsmeyer 1998, S. 38; Krabath 2000, S. 427
 
 
1192 X 21
Heinrich VI. verleiht dem Abt von Corvey das Recht des Erzbergbaus (... auri fodinis vel auri fluentis, argenti fodinis et ceteris quoque metallorum…) auf dem Besitz des Klosters mit dem Zehnten, der Vogtei und allem Zubehör
 Gedruckte Quellen: Erhard 1847, Bd. 2, S. 220 Nr. 519; Wilmans/Philippi II.1, S. 343ff., Nr. 247
 Literatur: Hucker 1984, S. 108f.
 
 
1221 III 7
Abt Bruno von Deutz überträgt Prior und Konvent des Kl. Oelinghausen die Villikationen Kirchlinde und Rönkhausen (u.a. mit Bärenberg, Pasel und Lenhausen)
 Ungedruckte Quellen: STAMS MSc VII 5727, p. 88
 Gedruckte Quellen: WUB VII Nr. 199; Wolf (Bearb.) 1992, S. 37f. Nr. 37
 
 
1240
Bartholomäus Angelicus, Liber de natura rerum, über Westfalen: fontes habet salis et montes fertiles in metalla
 Gedruckte Quellen: Schönbach 1906, S. 79
 Literatur: Johanek 1994, S. 79.
 
 
1273 I 5
Streit um Äcker und Besitzungen bei Giershagen zwischen Dietrich und Hermann, Söhne des Ritters Hermann Tregel, und Hermann und Albert, Söhne des Ritters Constantin von Esbecke einer- und Kl. Bredelar andererseits, u. a. wegen eines Platzes, vulgariter dicitur Arneslyth [wohl Arnstein], in parvo districtu, ubi in presenti spelunce habentur, et utilitas, que in metallo sub terra provenire poterit; Zeugen: Pfarrer von Esbeck; Bürgermeister und Ratsherren aus Marsberg und Korbach
 Ungedruckte Quellen: STAMS Kl. Bredelar Urkunden 109
 Gedruckte Quellen: Seibertz 1839 Nr. 358; WUB IV Nr. 1298; Müller (Bearb.) 1994, S. 107f. Nr. 128
 Literatur: Hagemann 1936, S. 93; Hömberg 1938, S. 101; Walter 1978, S. 114; Stute 1978, S. 434f.; Bockshammer 1958, S. 57-59; Reininghaus 2000
 
 
1305 II 22
Cordt von Boxen und seine Ehefrau Katharine verkaufen umfangreiche Ländereien nördlich von Brilon zwischen dem Valenfell im Westen und der Schneidemühle unten auf der Glinde
 Ungedruckte Quellen: Stadtarchiv Brilon Urkunde Nr. 7a
 Gedruckte Quellen: Bruns (Bearb.), Inventar 1970, S. 14f.
 
 
1310 IX 6
Gerhard von Rüden, Ritter, verkauft dem Kloster Liesborn einen Steinbruch (2 Ruthen lang, 1 Ruthen breit) im Feld vor Rüthen Kloster Liesborn zum Bau der Klosterkirche
 Ungedruckte Quellen: STAMS Msc I 99, fol. 79v, I 101, fol. 264, I 102, fol. 304
 Gedruckte Quellen: WUB VIII Nr. 561, S. 198
 Literatur: Siegmund 1992, S. 38
 
 
1311 I 17
Erbteilung in der Familie von Ohle, u. a. domus dicti stalsmit in Plettenberg, sowie weiterer Besitz in Affeln und Eiringhausen; Nennnung von drei Kaufleuten in Altenaffeln, Plettenberg und Eiringhausen
 Ungedruckte Quellen: Archiv von Wrede, Amecke Urk. Nr. 7
 Gedruckte Quellen: WUB XI,2 Nr. 836
 Literatur: Kreft, S. 364 Nr. 14
 
 
1314
Abgaben des Mescheder Haupthofs zu Drasenbeck (bei Siedlinghausen): u. a. 40 Hufeisen aus Rollinchusen im Ksp. Negerkirchen [+Raulinghausen bei Siedlinghausen?], 5 Radschienen aus Wolfferinchusen [+Welferinghausen bei Siedlinghausen?]
 Ungedruckte Quellen: STAMS Stift Meschede (???)
 Gedruckte Quellen: Seibertz 1844 Nr. 565; Wolf 1981 Nr. 41 S. 27-29
 Literatur: Cramer 1960 S. 67, 165
 
 
1327
Joh. Massenblesser, judex; Ludewicus Hundemius, proconsul: Zeugen in einer Urkunde
 Ungedruckte Quellen: EBA PB PfA Grevenstein Urk. Nr. 1
 Gedruckte Quellen: Seibertz 1854, Nr. 1114
 Literatur: Höynck, 1907, S. 297, 300; Becker / Vormberg 1994, S. 34
 
 
1331
Ludewicus dictus Massenblesere.. proconsul; Johannes dictus massenblesere iudex in Grevenstein: Zeugen in einer Urkunde
 Ungedruckte Quellen: EBA PB PfA Grevenstein Urk. Nr. 2
 Literatur: Höynck 1907, S. 297f., 330f.; Rörig/Kleffner 1996, S. 110
 
 
1348
Einnahmeverzeichnis der Grafschaft Arnsberg: Teyntgelt: Item Vc fl. de Hutten proprie et decimam proprie Ysenwerk
 Gedruckte Quellen: Seibertz 1844, S. 540
 Literatur: Ehbrecht 1979, S. 137f.; Johanek 1992, S. 18; Gosmann 1997, S. 98f.
 
 
1364 XI 12
Gf. Gottfried IV. belehnt Johann von Hückelheim mit dem Dienstmannengut zu Altenrüthen, dem Gut Suttrop und dem Schmiedewerk zu Warstein (smedewerk tho Wairsteyn); spätere Lehnträger: Hennecke von Berninghausen (1449), Johann von Berninghausen (1576) und Johann Ovelacker (1590)
 Ungedruckte Quellen: A Gevelinghausen 10013, 10014, 10016, 10017
 Gedruckte Quellen: Seibertz 1854, Nr. 1120; WWA DO F 28/14, S. 11 (Abschrift)
 Literatur: Bender 1844, S. 106; Wand 1943
 
 
nach 1379
Nach Zerstörung des Ortes Thidboldinghausen während der Fehde zwischen Paderborn und Padberg nahmen die Herren von Westphalen Äcker und Grundstücke in Besitz. Zugleich wurde Einwohnern des Herzogtums Westfalen gestattet, da, wo das Dorf Thickholtinghausen gewesen, Bleygruben anzulegen. Sie wurden mit Bleigruben bemayert. Den Bleigräbern ist dabei verstattet, die Äcker des ehemaligen Dorfes Thicholtinghusen gegen eine davon zu entrichtende Kornpräsentation in Cultur zu nehmen.
 Literatur: Schriel 1954, S. 338 nach der Chronik des Pfarrers Spaneken von 1853 (heute verloren)
 
 
1387 VI 2
Wedekind v. Valkenberg schuldet Gerhard Munter, Bürgermeister zu Marsberg, 6 Goldgulden für einen von ihm gekauften Panzer (panser)
 Ungedruckte Quellen: STAMS Dalheim Urk. 124
 Gedruckte Quellen: Müller (Bearb.) 1995 S. 78f. Nr. 135
 Literatur: Krabath 2000, S. 427f.
 
 
1388 I 21
Vergleich zwischen den Markengenossen der Mark zu Glindfeld, u. a. Tipel up der agtucht, und Kloster Glindfeld über die Teilung der Holzmark, darin u. a. eine Steinkuhle
 Ungedruckte Quellen: STAMS Kl. Glindfeld Urkunden oder Akten (???) Nr. 82
 Gedruckte Quellen: Führer 1938, S. 72 Nr. 366
 
 
1390 III 28
Ebf. Friedrich von Köln verlehnt Hans Morgensterne von Sangerhausen (-husen) und seinen Erben den erzbischöflichen Berg gen. der Biilsberg op der Siluerebach vor der Stadt Rüthen (Rüden) zu Bergrecht (berghrecht), so daß diese den Berg auf ihre Kosten ausbeuten (kost ind arbeyt, angxt, sorge, gewinn ind verlust graven ind arbeyten) und dem Erzbischof oder seinem Zehntmeister (ziend meistere) oder anderen Beauftragten den Zehnten davon abliefern sollen. Sie sollen dem Zehntmeister schwören, sooft es nötig ist, rechtmäßig den Zehnt zu zahlen.
 Ungedruckte Quellen: STAMS Msc I 182
 Gedruckte Quellen: REK IX Nr. 1931, S. 1978; ZBGV 18 (1882), S. 162
 Literatur: Meister 1907, S. 244 Anm. 7; Hömberg 1938, 101; Vigener 1936
 
 
1396 XI 22
Elisabeth, Wwe. des Dietrich upper Hutten, und Sohn Johann leihen einer ungenannten Kirche 6 Mark
 Gedruckte Quellen: HSO 7 (1951), S. 453
 
 
1399
Erwähnung einer wesche vor der Lederiker Pforte bei Brilon
 Ungedruckte Quellen: StA Brilon
 Gedruckte Quellen: Seibertz 1844, S. 502 Anm. 542; Bruns (Bearb.) 1970, S. 28f. Nr. 22b
 Literatur: Rüther 1956, S. 152