Mitteilung vom 11.11.25
Presse-Infos | Kultur
Westfälischer Preis für Baukultur
Anerkennung für den Waldkindergarten Wadersloh-Liesborn
Münster/Wadersloh-Liesborn (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat am Montag (10.11.) den Westfälischen Preis für Baukultur 2025 im LWL-Museum für Kunst und Kultur verliehen. Eine Anerkennung erhielt dabei der Waldkindergarten in Wadersloh-Liesborn. Hier eröffnete 2023 ein Ensemble aus zwei kleinen archetypischen Häusern mit Spitzdach, die einen Rückzugsort für die Kinder des Waldkindergartens bieten.
"Baukultur ist kein Luxusthema", sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL, bei der Preisverleihung. "Dadurch, was und wie wir bauen, können wir unsere alltägliche Lebenswelt ganz unmittelbar verbessern." Ziel des Westfälischen Preises für Baukultur sei es, die Bedeutung der Baukultur für das Profil der Städte und Gemeinden sichtbar zu machen und den Diskurs über zukunftsfähiges Bauen anzuregen. "Der LWL will gelungene Baukultur regelmäßig würdigen und feiern: Neben herausragender Architektur gehören dazu auch Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Teilhabe", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.
Die Jury, bestehend aus renommierten Fachleuten und Vertreter:innen des LWL, wählte aus rund 200 eingereichten Projekten fünf Preise und zehn Anerkennungen aus. Bewertet wurden neben der Qualität von Städtebau, Architektur und Freiraumplanung auch die Einbindung in den Kontext, die Nachhaltigkeit sowie Planungs-, Beteiligungs- und Umsetzungsprozesse.
"Eine Alternative zu üblichen Provisorien wie Bauwagen haben Thomas Becker Architekten für das Deutsche Rote Kreuz in Wadersloh-Liesborn entwickelt", urteilt die Jury, "Mit diesem Projekt haben die Beteiligten eine Pionierleistung für die Bauaufgabe eines Waldkindergartens vollbracht."
Die fünf Preise gingen an Projekte aus Hagen, Höxter, Münster und Paderborn. Weitere Anerkennungen erhielten Projekte aus Holzwickede, Münster, Paderborn, Siegen, Vreden, und Werther. Zu den fünf Preisträgern sind bereits Kurzfilme entstanden, die während der Preisverleihung Premiere feierten. Die ausgezeichneten Projekte werden im Frühjahr 2026 zudem mit einer Ausstellung, die zunächst im LWL-Landeshaus in Münster zu sehen ist, sowie mit Publikation und weiteren Medienformaten einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Der Westfälische Preis für Baukultur 2025 wird gefördert durch die Ernsting Kunst- und Kulturstiftung (Coesfeld), das Klinkerwerk Hagemeister (Nottuln) und die NRW.BANK (Düsseldorf/Münster).
Begründung der Jury
ANERKENNUNG
Waldkindergarten, Wadersloh-Liesborn (2023)
Bauherrschaft: DRK-Ortsverein Wadersloh e.V.
Architektur: thomas becker_architekten, Ennigerloh
Ein Waldkindergarten braucht beinahe keine Behausung, da die Kinder jeden Tag im Wald verbrin-gen - nötig ist lediglich ein Rückzugsort zum Essen, Aufwärmen oder bei Extremwetter. Eine Alter-native zu üblichen Provisorien wie Bauwagen haben Thomas Becker Architekten für das Deutsche Rote Kreuz in Wadersloh-Liesborn entwickelt.
Am Waldrand entstand ein Ensemble aus zwei kleinen archetypischen Häusern mit Spitzdach, ver-bunden über eine Pergola, die einen bestehenden Baum einfasst. Ein weiterer charakteristischer Baum, eine alte Weide, wird von den Bauteilen gerahmt. Errichtet in Holzständerbauweise, mit ge-flammtem Lärchenholz verkleidet und mit Zinkblech gedeckt fügen sich die Häuser behutsam in die Waldkulisse ein. Im Innern verströmt unbehandeltes Holz eine behagliche Atmosphäre. Dabei dient eines der beiden Häuser als halboffener Unterstand, das andere beherbergt den Ess- und Spielbereich in einem bis zum First offenen Raum. Mit diesem Projekt haben die Beteiligten eine Pionierleistung für die Bauaufgabe eines Waldkindergartens vollbracht.
Hintergrund
Im Frühjahr 2025 lobte der LWL den Westfälischen Preis für Baukultur nach 2010 und 2015 zum dritten Mal aus. Eingereicht wurden rund 200 realisierte Projekte, die den gesamten zehnjährigen Zeitraum der Auslobung abbilden, wobei die seit 2020 fertiggestellten Projekte in der Überzahl waren. Dabei waren alle Regionen Westfalen-Lippes vertreten: das Münsterland, Ostwestfalen-Lippe, Südwestfalen und das westfälische Ruhrgebiet. Es wurden mehr Umbauten und Erweiterungen als Neubauten eingereicht. Bei vielen dieser weitergebauten Bestandsgebäude handelt es sich um Denkmäler.
Unter den Einreichungen sind Bauten für Bildung und Forschung, Büro und Verwaltung, Gesundheit und Sport, Gewerbe und Industrie, Kultur und Kirche, öffentliche Bauten, Tourismus und Freizeit sowie Wohnungsbau und Freiraumanlagen. Viele Einreichende hatten sich im Sinne der Auslobung zu Bewerbergemeinschaften zusammengeschlossen und damit ihr langfristigesgemeinsames Engagement für die Baukultur sichtbar gemacht.
http://www.westfaelischer-baukulturpreis.de
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Fürstenbergstr. 15
48147 Münster
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 21.000 Beschäftigten für die 8,4 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen, zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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