Mitteilung vom 01.10.25
Presse-Infos | Psychiatrie
LWL-Universitätsklinik Hamm eröffnet neues Forschungsgebäude
Forschung, Diagnostik und Lehre für Kinder- und Jugendpsychiatrie jetzt unter einem Dach
Hamm (lwl). Nach rund zweijähriger Bauzeit eröffnete die kinder- und jugendpsychiatrische LWL-Universitätsklinik Hamm des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) das neue Forschungsgebäude "ZEBRA". Das "Zentrum für Behandlungsforschung und Lehre im Kinder- und Jugendalter" (ZEBRA) symbolisiert einen bedeutenden Meilenstein in der Weiterentwicklung der Forschungsarbeit und Testdiagnostik. Das ZEBRA setzt dabei den Schwerpunkt auf Psychotherapieforschung und neuropsychologische Forschung, um die zugrundeliegenden Mechanismen verschiedener psychiatrischer Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen besser zu verstehen.
Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen: "Psychische Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen sind für die Betroffenen und für ihre Familien eine extreme Belastung. Im neuen ZEBRA-Gebäude finden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der LWL-Universitätsklinik Hamm optimale Voraussetzungen für Forschung und Lehre, Diagnostik und Behandlung der jungen Patientinnen und Patienten. Ich bin dem Landschaftsverband und der Ruhr Universität Bochum sehr dankbar für gemeinsames Engagement. So helfen wir den jungen Menschen und stärken zugleich den Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen."
Der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Dr. Georg Lunemann, betonte: "Mit ZEBRA beginnt ein neues Kapitel an unserer LWL-Uniklinik Hamm: Forschung, Diagnostik und Lehre befinden sich jetzt erstmals unter einem Dach. Diagnostik und Forschung arbeiten dabei Hand in Hand."
Das "ZEBRA" sei mehr als nur ein Haus - es sei ein Versprechen, so Lunemann: "An Kinder und Jugendliche, die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten, an Familien, verlässliche Hilfe und Hoffnung für ihre Kinder geben zu können, und an die Gesellschaft, psychische Gesundheit junger Menschen sowie Nachwachsförderung in den Mittelpunkt zu stellen." Der LWL-Direkor bedankte sich bei den Partnern des Projektes, der Ruhr-Universität Bochum und der LWL-Uniklinik Hamm, für ein starke Partnerschaft, die diese Innovation möglich gemacht habe.
Die Baukosten für ZEBRA belaufen sich auf rund 4,8 Mio. Euro. Den größten Anteil an der Finanzierung trägt mit 2,8 Mio. Euro die Klinik selbst, das Land NRW stellt über die Ruhr-Universität Bochum Fördermittel in Höhe von 1,4 Mio. Euro bereit, weitere mehr als 600.000 Euro stammen aus Mitteln des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
"Unser Ziel ist es, auf hohem Niveau Therapie, Versorgungsforschung und Lehre anzubieten. Das neue Gebäude bietet dafür exzellente Voraussetzungen. Besonders freut es mich, dass die Abteilungen Testdiagnostik und Forschung nun unter einem Dach sind. Das ermöglicht kürzere Wege und eine bessere Zusammenarbeit", sagt Prof. Dr. Tanja Legenbauer, die Leiterin der Forschungsabteilung und Testdiagnostik der LWL-Uniklinik Hamm ist und gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor der Klinik, Prof. Dr. Dr. Martin Holtmann, ZEBRA leiten wird.
Im ZEBRA ist auf über 900 Quadratmetern Fläche unter anderem auch ein neuropsychologisches Labor eingerichtet, in dem EEG-Ableitungen durchgeführt und Eye-Tracking-Technologien eingesetzt werden, um Aufmerksamkeitslenkung und emotionale Beteiligung zu untersuchen. Zudem können im Virtual Reality Labor innovative Therapien getestet werden, beispielsweise die Umsetzung von Körperbildbehandlungen in einer virtuellen Realität.
Die Forschungsabteilung der Klinik besteht seit 2011 und beschäftigt sich mit aktuellen Schwerpunkten wie Essstörungen, Suchterkrankungen, Depressionen sowie transdiagnostischen Emotions- und Schlafstörungen. Ziel ist es, die Ursachen psychischer Erkrankungen besser zu verstehen und daraus verbesserte sowie neue Therapien für Kinder und Jugendliche zu entwickeln. Mit dem ZEBRA setzt die Klinik ihre Rolle als eine der größten universitären Einrichtungen für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Deutschland fort und stärkt die enge Anbindung an die Ruhr-Universität Bochum.
Aus Anlass der Eröffnung des neuen Forschungshauses fand auch ein wissenschaftliches Symposium statt. Dabei ging es um Frage: "Wie steht es um die seelische Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder und Jugendlichen?" genauso wie um das Thema "Von der Sanktion zur Kooperation - die Rolle der Eltern bei der Therapie der jugendlichen Anorexia nervosa."
Hintergrund
Die LWL-Universitätsklinik Hamm zählt zu den größten universitären Kinder- und Jugendpsychiatrien in Deutschland. Zusammen mit dem LWL-Universitätsklinikum Bochum ist sie eine der beiden Hochschulkliniken im LWL-Psychiatrieverbund Westfalen. Seit dem Frühjahr 2010 ist die Klinik die kinderpsychiatrische Universitätsklinik für die Ruhr-Universität Bochum. Die Forschungsabteilung ist seit 2011 in der Fachklinik ansässig. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind unter anderem Essstörungen, Suchterkrankungen, Depressionen sowie transdiagnostische Emotionsregulations- und Schlafstörungen. Durch die Forschung werden Ursachen und Entstehungsmechanismen der verschiedenen Krankheitssymptome untersucht, um bestehende Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern und neue, innovative Therapiemöglichkeiten zu entwickeln.
Achtung Redaktionen: Bildunterschrift
Freuen sich über das neue ZEBRA-Gebäude: (oben v.l.) der Kaufmännische Direktor Dr. Daniel Napieralski-Rahn, Hamms Oberbürgermeister Marc Herter, sowie die beiden ZEBRA-Leitenden Prof. Dr. Tanja Legenbauer und der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Dr. Martin Holtmann, (unten v. l.) die Dekanin der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Andrea Tannapfel, die NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Ina Brandes, und der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann.
Bild: LWL / Klaudia Suilmann
Pressekontakt:
Klaudia Suilmann, LWL-Universitätsklinik Hamm, Telefon: 02381 893-5018, klaudia.suilmann@lwl.org und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche Hamm
Heithofer Allee 64
59071 Hamm Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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