Mitteilung vom 25.09.25
Presse-Infos | Kultur
Einblicke in die westfälische Bauforschung
LWL-Ausstellung "Baugeschichte(n)" jetzt online verfügbar
Münster (lwl). Nachdem die Ausstellung "Baugeschichte(n)" im vergangenen Jahr im LWL-Landeshaus in Münster zu sehen war, ist die Schau nun digital zugänglich. Mit der Ausstellung bietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) spannende Einblicke in die Arbeit der westfälischen Bauforschung. Anschaulich zeigt sie, wie Bauwerke untersucht und als historische Quellen ausgewertet werden. Dazu erzählen aus Abbruchhäusern und Baustellen geborgene Exponate aus sieben Jahrhunderten ihre Geschichten. Die Online-Ausstellung ist ab sofort auf der Website der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen zu erleben: https://www.lwl-dlbw.de/baugeschichten
"Für gelingende Denkmalpflege wirken unterschiedliche Fachrichtungen eng zusammen", betont LWL-Chefdenkmalpfleger Dr. Holger Mertens. "Unverzichtbar ist dabei die historische Bauforschung. Unsere Bauforscher erarbeiten wissenschaftliche Kenntnisse zum historischen Baubestand in Westfalen. Oft liefern sie die Entscheidungsgrundlagen dafür, ob ein Bauwerk ein Denkmal ist oder wie mit einem in die Denkmalliste eingetragenen Objekt umgegangen wird."
"Mit der digitalen Version möchten wir die erfolgreiche Ausstellung aus dem vergangenen Jahr einem breiten Publikum zugänglich machen und zeigen, was Bauforschung ist, welche Ziele sie verfolgt und wie sie vorgeht", so Dr. Michael Huyer, der beim LWL-Denkmalfachamt das Referat für Inventarisation und Bauforschung leitet.
Anhand von Praxisbeispielen wie dem ältesten Fachwerkhaus Münsters oder der Domkrypta in Paderborn zeigt die Ausstellung, wie die Bauforscher arbeiten. Anschaulich stellt sie die Methoden vor, die für die Dokumentation eines Bauwerks zur Verfügung stehen. Darunter ist auch neueste Scantechnik, die im LWL-Denkmalfachamt seit kurzem zum Einsatz kommt. Eine Seite widmet sich der Dendrochronologie, der Altersbestimmung von Hölzern durch Abgleich von Baum-Jahresringen.
Bauforschung findet immer am originalen Bauwerk statt. Welche Spuren hier entdeckt werden können, zeigen die historischen Bauteile, die im Rahmen der Online-Ausstellung erstmals digital präsentiert werden. Sie stammen aus dem Bauteilearchiv des LWL-Denkmalfachamts. Neben Holzproben von untersuchten Bauwerken in ganz Westfalen-Lippe werden hier Objekte bewahrt, die aus dem Baustellenabfall bei Abbrüchen oder Teilerneuerungen geborgen wurden. Jedes erzählt eine eigene Geschichte - vom barocken Stuckfragment über eine Kirchenbank mit Graffiti bis hin zum modernen Glasbaustein. Größtes und ältestes Exponat ist eine Fensterrose des 14. Jahrhunderts aus dem Kloster Wedinghausen in Arnsberg. Sie wurde bei der Sanierung der Kirche 2024 ausgebaut und durch eine Kopie ersetzt.
Die Website will sichtbar machen, was historische Bauwerke über die Vergangenheit erzählen und welches Wissen sie bereithalten. So stellt sie nicht nur die Bauforschung und ihre Methoden vor, sondern versteht sich auch als Plädoyer für den Erhalt historischer Bauten und originaler Bausubstanz.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen
Fürstenbergstr. 15
48147 Münster Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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