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Mitteilung vom 22.09.25

Presse-Infos | Soziales

Gutes möglich machen: LWL-Sozialstiftung fördert drei soziale Projekte

Förderschwerpunkt "Digitalisierung in der Eingliederungshilfe" wird zur Regelförderung

Münster (lwl). In ihrer 10. Sitzung hat der Aufsichtsrat der Sozialstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) über die Förderung von sozialen Projekten entschieden: Ein Projekt der Alexianer gGmbH, ein Projekt der AWO Unterbezirk Ennepe-Ruhr sowie ein Projekt der TU Dortmund werden mit insgesamt rund 632.000 Euro gefördert.

Das dreijährige Projekt "SmartStart" (225.000 Euro) der TU Dortmund entwickelt ein innovatives Weiterbildungsangebot, das Fachkräfte, Assistenzpersonen und Angehörige darin schult, Menschen mit Behinderungen beim Einsatz digitaler Alltagshelfer zu unterstützen. Ziel ist es, die Selbstständigkeit von Menschen mit Behinderungen zu fördern und so den Übergang in ambulante Wohnformen zu erleichtern. Gemeinsam mit drei Einrichtungen der Eingliederungshilfe in Dortmund wird das Schulungsprogramm partizipativ erarbeitet und von der TU Dortmund wissenschaftlich begleitet. Dabei liegt der Fokus auf der pädagogischen Aufbereitung bereits vorhandener digitaler Tools wie Google Maps, Chefkoch oder Alexa. Auch Chancen und Risiken von KI und Digitalisierung werden reflektiert. "SmartStart entwickelt praxisnahe Schulungen für Fachkräfte und Menschen mit Behinderungen, um den gezielten Einsatz digitaler Technologien in der Eingliederungshilfe zu fördern. Damit stärkt das Projekt die Selbstständigkeit von Menschen mit Behinderung nachhaltig", so der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Georg Lunemann.

Ziel des Projekts "Plauderbank - Kultur to go" (182.000 Euro) mit einer Dauer von 36 Monaten ist es, in Münster mit einer mobilen, auffälligen Sitzbank einen Begegnungsort und eine Bühne für inklusive Kunst zu schaffen. Künstlerinnen und Künstler mit und ohne Behinderung präsentieren dort ihre Werke und treten mit Passantinnen und Passanten in den Austausch. Außerdem baut das Projekt ein inklusives Künstlernetzwerk auf, das den kreativen Austausch fördert und durch Kooperationen mit Museen, Galerien und sozialen Einrichtungen langfristig verankert werden soll. Mit der Plauderbank werden besonders Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen und solche in stationären Wohnformen, die sonst wenig Zugang zu kulturellen Angeboten haben, angesprochen. Das Projekt will das Selbstwertgefühl der Teilnehmenden stärken, Vorurteile abbauen und eine nachhaltige inklusive Begegnungskultur fördern.

Mit dem dritten Projekt "Kompetenz+" (225.000 Euro) entwickelt der AWO-Unterbezirk Ennepe-Ruhr eine digitale, KI-basierte Lernplattform für Hilfskräfte in Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe. Ziel ist ein praxisnahes, nutzerzentriertes Weiterbildungssystem, das personalisierte Lernpfade bietet und sich nahtlos in den Arbeitsalltag integrieren lässt.

Auf Basis des Lernmanagementsystems Moodle werden die Inhalte durch Künstliche Intelligenz an Vorkenntnisse, Lernverhalten und Sprache der Nutzenden angepasst. Die Module werden gemeinsam mit Mitarbeitenden, Hilfskräften und Menschen mit Behinderung entwickelt und behandeln Themen wie unterstützte Kommunikation, Selbstbestimmung und digitale Assistenzsysteme. Durch die verbesserte Qualifikation der Hilfskräfte sollen Fachkräfte entlastet, Arbeitsbedingungen verbessert und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.

Des Weiteren hat der Aufsichtsrat der LWL-Sozialstiftung beschlossen, den seit einem Jahr bestehenden Förderschwerpunkt "Digitalisierung in der Eingliederungshilfe" der LWL-Sozialstiftung dauerhaft in die Regelförderung zu übernehmen. Der Förderschwerpunkt ermöglicht die Erprobung neuer digitaler Lösungsansätze, die vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels die Selbstbestimmung und Versorgung der Menschen mit Behinderungen sichern helfen. "Assistive Technologien und Künstliche Intelligenz werden perspektivisch zentrale Bestandteile der Eingliederungshilfe bleiben und maßgeblich zur Weiterentwicklung ihrer Strukturen und Angebote beitragen", so Hans-Joerg Deichholz, Aufsichtsratsvorsitzender der LWL-Sozialstiftung.

Weitere Informationen zu den Förderbedingungen gibt es unter: https://www.lwl-sozialstiftung.de

Info:
Die LWL-Sozialstiftung gGmbH wurde im Jahr 2020 als Tochtergesellschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gegründet und vergibt halbjährlich eine Förderung für soziale Projekte. Damit werden aktuelle Herausforderungen und Ideen aufgegriffen und zukunftsorientierte Lösungen entwickelt, erprobt und etabliert, für ein Mehr an Teilhabe, Inklusion und Bildung im Kontext von Behinderungen.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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LWL-Sozialstiftung gGmbH
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48157 Münster
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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