Mitteilung vom 02.09.25
Presse-Infos | Soziales
"Ein Stück Normalität"
Mehr Menschen mit Behinderung leben im eigenen Zuhause - auch im Kreis Soest
Achtung Redaktionen: Ein Beispiel für Betreutes Wohnen mit Video-Material, Zahlen und Hintergrund finden Sie hier: https://scomp.ly/lwl-iaw-p. Till Martenka lebt selbstständig in seiner eigenen Wohnung. Gern vermitteln wir Ihnen auch ein Beispiel aus Ihrem Berichtsgebiet.
Kreis Soest (lwl). Von den rund 64.000 Menschen mit erheblichen Behinderungen, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in der Region unterstützt, wohnt ein Drittel in Heimen (den sogenannten besonderen Wohnformen), aber mittlerweile zwei Drittel (66 Prozent) in den eigenen vier Wänden. Das kann die eigene Wohnung, eine Wohngemeinschaft oder auch eine Gastfamilie sein. Im Kreis Soest liegt die sogenannte Ambulantisierungsquote bei 62 Prozent.
"Die eigene Wohnung bedeutet ein Stück Normalität für diese Menschen, und für die Gesellschaft ein Stück auf dem Weg zur Inklusion", sagt LWL-Sozialdezernent Takis Mehmet Ali. "Wer Inklusion will, muss mehr bieten als Rampen und gute Absichten. Das ist für viele Freiheit: die eigene Wohnung, in der vielleicht dreimal die Woche die Betreuerin vorbeikommt - ansonsten ein selbstständiges Leben ohne viele Regeln." Allein im vergangenen Jahr seien in Westfalen-Lippe 245 Menschen aus einem Heim in die eigene Wohnung gezogen.
Till Martenka hat 50.000 Follower in den Sozialen Medien
Auch für Menschen, die viel Hilfe brauchen, sei mittlerweile Betreutes Wohnen möglich, so Mehmet Ali weiter. "Wir haben 1.800 solcher Intensiv-Angebote in Westfalen-Lippe, zehnmal mehr als vor 15 Jahren." Trotz dieser Angebote mit intensiver Unterstützung koste die Hilfe für Menschen außerhalb von Heimen durchschnittlich nur etwa ein Fünftel von der Unterbringung in einem Heim: rund 11.000 Euro im Jahr. Ein Platz im Heim koste im Schnitt jährlich 55.000 Euro. Mehmet Ali: "Selbstbestimmtes Leben darf kein Luxus sein - und ist es auch nicht."
Zum Beispiel Till Martenka in Castrop-Rauxel (Kreis Recklinghausen): Der 33-Jährige hat eine spastische Tetraparese, die ihn körperlich einschränkt und sich auch auf seine Sprache auswirkt. Früher wohnte Till Martenka bei seinen Eltern. Die Familie habe ihn immer unterstützt - aber irgendwann wollte er mehr. "Ich wollte raus. Eine eigene Wohnung, ein eigenes Leben", sagt er. Heute lebt er im Rahmen des "Intensiv ambulant betreuten Wohnens" (siehe https://scomp.ly/lwl-iaw-p). In seine Wohnung kommen die Betreuer:innen für insgesamt 17 Stunden in der Woche. Mit einem Sprachassistenzsystem nimmt Martenka am Leben teil, zum Beispiel an den Sozialen Medien - mit großem Erfolg: Auf dem Kanal TikTok folgen im über 50.000 Menschen.
Link zu Story: https://scomp.ly/lwl-iaw-p
Link zum Jahresbericht: https://www.jahresbericht-iast.lwl.org/
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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