Mitteilung vom 26.08.25
Presse-Infos | Kultur
Selber ausgraben, Schmieden und Fechten
Der September im LWL-Museum für Archäologie und Kultur
Herne(lwl). Egal ob Graben, Fechten oder Schmieden: Im September können Besuchende des LWL-Museums für Archäologie und Kultur in Herne in verschiedenen Workshops selbst Hand anlegen. Sonntags (7., 14. 21. und 28.9.) haben sie im Rahmen von Führungen Gelegenheit, durch die unterirdische Grabungslandschaft der Dauerausstellung zu wandeln. Ein öffentlicher Vortrag (18.9.) zur Alteburg, der größten und ältesten Burganlage in Essen, rundet das Programm ab.
Die Teilnahme am "Grabungscamp spezial" (7.9.), beim Kursus "Historisches Fechten mit dem langen Schwert" (20. und 21.9.) und "Einstieg in die Schmiedekunst" (27. und 28.9.) ist nach Voranmeldung möglich. Am Tag des offenen Denkmals (14.9.) ist der Eintritt frei. Auch die Anmeldungen für das Herbstferienprogramm laufen schon. Dies steht im Zeichen der neuen Sonderausstellung "Mahlzeit! Wie Essen uns verbindet" (ab 3.10.).
Der Familiensonntag am 7. September steht unter dem Motto "Grabungscamp spezial". Kinder ab acht Jahren und Erwachsene erwartet um 13 und 15 Uhr eine noch unerschlossene Grabungslandschaft, die es archäologisch zu erforschen gilt. Mit echten Grabungswerkzeugen legen die Teilnehmenden Schritt für Schritt Funde und Befunde frei, die ihnen unter anderem das Mittelalter, die römische Kaiserzeit und die Jungsteinzeit direkt vor Augen führen. Sämtliche Arbeitsschritte werden als Team erledigt: Familien werden zu Forschungsteams, Freund:innen zu Kolleg:innen und alle zu Archäologie-Fachleuten - für einen Tag.
Die öffentliche Führung "gesucht. gefunden. ausgegraben." durch die Dauerausstellung steht jeweils sonntags (7., 14., 21. und 28.9.) um 13 Uhr und 15 Uhr auf dem Programm. Bei dem Rundgang folgen Besuchende in einer nachgestalteten Ausgrabung den Spuren der Menschen in Westfalen. Neben zahlreichen Funden erwartet sie beispielsweise ein in Mitteleuropa einmaliger Faustkeil aus Mammutknochen, der Schmuck der Damen von Ilse als eine der geheimnisvollsten Entdeckungen aus der Eisenzeit sowie das reich mit Beigaben ausgestattete Grab des Fürsten von Beckum.
Ebenfalls am 7. September um 14 Uhr geht es "Mit dem Spielmann durch die Zeiten". Abenteuerliche und amüsante Geschichten, die sich um die Vergangenheit Westfalens und ihre archäologischen Funde ranken, bilden den Inhalt der musikalischen Führung mit Spielmann Michel. Der zeitreisende Musikus geht mit Witz und Musikalität, mit Liedern, Texten und Klangbeispielen den Fragen nach: Wie klang die Musik der Neandertaler und wieso geht die Musik Carlos Santanas auf das alte Griechenland zurück?
Am 18. September lädt das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) zum kostenlosen Vortrag "Die Ringwallanlage Alteburg in Essen-Heidhausen im Fokus neuer Forschungen". Dr. Sebastian Senczek von der Stadtarchäologie Essen lenkt um 19 Uhr den Blick auf eines der größten Bodendenkmäler innerhalb des Stadtgebietes. In den 1920/30er Jahren wurde die Alteburg erstmals ausgegraben. Viele Fragen blieben aber bis heute offen. Aus diesem Grund werden die Ausgrabungen seit 2023 fortgeführt. In seinem Vortrag stellt Senszek die aktuellen Forschungsergebnisse vor.
Beim Kreativseminar "Historisches Fechten mit dem langen Schwert" können Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren ein Wochenende lang (20. und 21.9.) jeweils von 11 bis 17 Uhr selbst aktiv werden. Von den ersten Klingen aus Steinabschlägen der mittleren Altsteinzeit über die ersten Metallschwerter der Bronzezeit bis hin zu den langen Schwertern des späten Mittelalters war es ein langer Weg. Hier vollzog sich der Wandel vom Werkzeug zur Waffe und weiter zum mystisch verklärten Kultobjekt.
In diesem Kreativseminar lernen Teilnehmende diese Geschichte anhand der Exponate der Dauerausstellung kennen und setzen sich mit den überlieferten historischen Quellen zur Handhabung des langen Schwertes auseinander. Auch die Praxis kommt hierbei nicht zu kurz: Bereits am ersten Tag werden die gewonnenen Erkenntnisse in praktische Fechttechniken umgesetzt. Der zweite Tag widmet sich dann den Grundlagen des Fechtens mit dem langen Schwert.
Für dieses Seminar empfiehlt es sich, bequeme Sportkleidung zu tragen. Die Kosten für das Seminar betragen 60 Euro pro Person, inklusive Material und zuzüglich des Museumseintritts. Um Anmeldung wird gebeten unter: 02323-94628-24.
Am Sonntag (21.9.) geht es um 16 Uhr für Interessierte "Gebärdensprachlich durch das Mittelalter". Die Führung findet live im Internet über "Zoom" in Deutscher Gebärdensprache statt.
Der Rundgang durch das Mittelalter beginnt gleich bei einem Höhepunkt der Ausstellung - das Grab des Fürsten von Beckum. Von hier führt der Weg durch rund 800 Jahre bis in die Zeit des ausgehenden Rittertums. Unter anderem begegnen die Teilnehmenden der prunkvollen Ausstattung früher Kirchen und Klöster. Schmuck, Waffen und Spielzeug geben Einblicke in das Leben der Adligen. Spannend sind auch die Funde, die über die Menschen auf dem Land und in den Städten berichten.
Den Link zur Teilnahme über Zoom wird zeitnah auf der Website des Museums bekannt gegeben.
Am 27. und 28. September lädt das Museum jeweils von 11 bis 18 Uhr zum Workshop "Einstieg in die Schmiedekunst" ein. Hier erfahren Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren mehr über das alte Handwerk und fertigen eigene Werkstücke an. Der zweitägige Workshop macht die Teilnehmenden mit den theoretischen Grundlagen der Metallverarbeitung in Geschichte und Gegenwart vertraut. Im Mittelpunkt stehen das Erlernen und die praktische Anwendung der Schmiedetechniken an der Esse, dem Herd des Metallarbeiters. Unter fachmännischer Anleitung fertigen die Teilnehmenden einen Kesselhaken und eine Ringfibel, einen Feuerschläger oder eine Messerklinge an.
Bei jedem Werkstück kommen neue Techniken zum Einsatz, sodass im Laufe des Workshops immer anspruchsvollere Stücke gefertigt werden können, später auch weitere Objekte nach Wunsch. Die Kosten für den Workshop betragen 120 Euro pro Person zuzüglich des Museumseintritts für Erwachsene ab 18 Jahren. Jugendliche bis zum 17. Lebensjahr sind vom Museumseintritt befreit. Das Material ist im Preis enthalten. Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 02323-94628-24.
Herbstferienprogramm - Anmeldung jetzt möglich
Im Oktober bietet das LWL-Museum gemeinsam mit der Jugendkunstschule Herne e.V. und der Stadt Herne das Herbstferienprogramm "Ma(h)lzeit - Kunst geht durch den Magen" für Kinder von 8 bis 12 Jahren an.
Es ist etwas Alltägliches: Essen. Morgens, mittags, abends und zwischendurch werden Mahlzeiten eingenommen. Doch wie das gemacht wird, ist von Mahl zu Mahl verschieden. Zumeist wird am Tisch gegessen, manchmal im Restaurant, auf einer Party oder beim Geburtstag. Gemeinsam mit den Künstler:innen Büsra Inam und Thomas Köller tauschen die Kinder sich darüber aus, wie gegessen wird, und setzen sich kreativ mit dem Thema auseinander.
Sie gehen raus, schauen sich unterschiedliche Orte wie Cafés und Restaurants an und versuchen, ihre eigene Welt der Mahlzeit zu gestalten. In diesem Projekt können sie sich malerisch, mittels Fotografie oder Video dem Thema nähern. Am Ende findet eine große Vernissage statt, und die Werke der Teilnehmenden werden im LWL-Museum ausgestellt.
Das Angebot ist fünftägig (13. bis 17.10. und 20. bis 24.10.) und geht jeweils von 9 bis 16 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist bereits jetzt mit Mail an info@jks-herne.de oder telefonisch unter 02325-51515 möglich. Ein erstes Kennlerntreffen für die Teilnehmenden findet am Samstag (27.9.) statt.
Gefördert wird das Programm von der Initiative "Kultur macht stark" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V.
Hintergrund
Die Sonderausstellung "Mahlzeit! Wie Essen uns verbindet" läuft ab dem 3. Oktober knapp ein Jahr lang bis September 2026 im LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne.
Gemeinsames Essen ist weit mehr als nur Nahrungsaufnahme. Ob beim königlichen Bankett, der einfachen Bauernmahlzeit, dem familiären Abendessen oder der gemeinsamen Mittagspause - überall offenbaren sich Fragen: Wer sitzt wo? Wer bekommt das beste Stück? Welche Rituale bestimmen das gemeinsame Mahl? Und was verrät das alles über Macht, Zugehörigkeit, gesellschaftlichen Wandel und vor allem Kultur?
Von opulenten Festtafeln und rituellen Speisungen bis hin zu den Herausforderungen der Gegenwart - schnelle Snacks, digitale Ablenkung und der scheinbare Verlust gemeinsamer Rituale -die neue Sonderausstellung "Mahlzeit!" zeigt, wie Essen seit Jahrtausenden als sozialer Klebstoff funktioniert.
Gefördert durch die LWL-Kulturstiftung.
Informationen zum Museumsbesuch
Die öffentlichen Führungen sind kostenlos. Zu zahlen ist nur der Museumseintritt. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre sind kostenfrei. Mehr Informationen im Internet unter hier.
Alle Termine im Überblick
7.9.
Familiensonntag "Grabungscamp spezial" - Mitmachgrabung für Kinder ab 8 Jahren, 13 Uhr und 15 Uhr
"gesucht. gefunden. ausgegraben." - Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung, 13 Uhr und 15 Uhr
"Mit dem Spielmann durch die Zeiten" - Musikalische Führung durch die Dauerausstellung, 14 Uhr
14.9.
"gesucht. gefunden. ausgegraben." - Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung, 13 Uhr und 15 Uhr
18.9.
"Die Ringwallanlage Alteburg in Essen-Heidhausen im Fokus neuer Forschungen" - Öffentlicher Vortrag von Dr. Sebastian Senczek, Stadtarchäologie Essen, 19 Uhr
20.9.
"Historisches Fechten mit dem langen Schwert" - Teil 1, Zweitägiges Kreativseminar für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren, 11-17 Uhr
21.9.
"Historisches Fechten mit dem langen Schwert" - Teil 2, Zweitägiges Kreativseminar für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren, 11-17 Uhr
"gesucht. gefunden. ausgegraben." - Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung, 13 Uhr und 15 Uhr
"Gebärdensprachlich durch das Mittelalter" - Digitale Führung in DGS durch die Dauerausstellung, 16 Uhr
27.9.
"Kennlerntreffen aller Teilnehmenden des Herbstferienprogramms "Ma(h)lzeit - Kunst geht durch den Magen""
"Einstieg in die Schmiedekunst" - Teil 1, Zweitägiges Kreativseminar für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren, 11-18 Uhr
28.9.
"Einstieg in die Schmiedekunst" - Teil 2, Zweitägiges Kreativseminar für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren, 11-18 Uhr
"gesucht. gefunden. ausgegraben." - Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung, 13 Uhr und 15 Uhr
Mehr Infos: http://www.lwl-landesmuseum-herne.de
LWL-Museum für Archäologie und Kultur, Europaplatz 1, 44623 Herne, Tel. 02323 94628-0
Pressekontakt:
Dr. Carolin Steimer, Tel.: 0251 591-3504 und Frank Tafertshofer, Tel.: 0251 591-235
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Archäologie und Kultur Herne
Westfälisches Landesmuseum
Europaplatz 1
44623 Herne Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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