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Mitteilung vom 26.08.25

Presse-Infos | Kultur

Himmlisches Marktvergnügen im Kloster Dalheim

Europas größter Klostermarkt lockt mit Warenvielfalt und einem Rahmenprogramm für die ganze Familie

Lichtenau-Dalheim (lwl). Wenn die Braumeisterin Schwester Doris am Zapfhahn steht, Bruder Maximilien seine selbstgemachten Seifen präsentiert, Pater Gerhard sein Kräuterwissen teilt und ganz Westfalen sich im Kloster Dalheim trifft, dann ist es Zeit für den Dalheimer Klostermarkt.

Am Wochenende (30.8. und 31.8.) kommen Ordensschwestern und -brüder aus rund 50 Abteien, Stiften und Klöstern in Österreich, Tschechien, Frankreich und dem gesamten Bundesgebiet in das westfälische Kloster Dalheim, heute LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim (Kreis Paderborn), um auf dem weitläufigen Klostergelände ihre Waren anzubieten. Ordensgemeinschaften aus der Region sind ebenso vertreten wie Standorte aus ganz Deutschland und Europa. Jeweils von 10 bis 18 Uhr zeigen sie, was in ihren Küchen, Kellern und Werkstätten in Handarbeit an Produkten entsteht.

"Auf inspirierende und kurzweilige Weise gibt der Klostermarkt dem Publikum die Gelegenheit, mit klösterlicher Tradition in Berührung zu kommen. Marktgäste können sich mit den Ordensleuten über Gott und die Welt austauschen oder einfach nur über das Gelände bummeln und sich von der bunten Fülle an Waren überraschen lassen", sagt die Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. "Die Kombination aus Marktgeschehen und persönlicher Begegnung macht den Dalheimer Klostermarkt zu einem außergewöhnlichen Erlebnis."

Ob Kunsthandwerk und süße Aufstriche der Schwestern von Maria Stella Matutina aus Senden, Badezusätze und Seifen aus der Abtei St. Severin oder Wurst und Backwaren aus der Benediktinerabtei Plankstetten: "Das Warenangebot auf dem Dalheimer Klostermarkt ist ebenso vielfältig wie die vertretenen Ordensgemeinschaften", berichtet Museumsdirektor Dr. Ingo Grabowsky. "Dabei stehen die Erzeugnisse in der Tradition der Klöster für achtsame Herstellung, außergewöhnliche Qualität, Nachhaltigkeit und Naturnähe."

Plattform unterschiedlichster klösterlicher Lebenskulturen
Zum 23. Mal heißt die Stiftung Kloster Dalheim die zahlreich vertretenen Ordensgemeinschaften willkommen. "Insgesamt 48 Aussteller aus den verschiedensten Ordensgemeinschaften sorgen für eine lebendige Atmosphäre", erläutert Organisatorin Eva Beyerstedt. "Sie sind das Herz des Dalheimer Klostermarkts." Neu sind 2025 die ehemalige Benediktinerabtei Marienmünster, die Dominikanerinnen von Bethanien, das Kloster Lüne, die Benediktinerinnen von der Niederlassung Angermund, Düsseldorf und der Pastorale Raum Wünnenberg-Lichtenau.

Markt mit Tradition
Unter den Ausstellerinnen und Ausstellern sind aber auch viele Stammgäste, die schon seit dem ersten Klostermarkt 2002 dabei sind. Zu Beginn hatte die Veranstaltung nur wenige Verkaufs-stände, heute erstrecken sich über 300 Meter Standfläche über das weitläufige Klostergelände. Fast genau so lang dabei (seit 2003) sind die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vincenz von Paul aus Paderborn. "Der Dalheimer Klostermarkt ist so etwas wie ein großes Familientreffen", so Generaloberin Schwester Katharina. "Wir treffen hier viele Ordensleute aus anderen Klöstern, mit denen der Austausch Freude macht. Darüber hinaus ist der Markt eine wunderbare Möglichkeit, mit den Gästen ins Gespräch zu kommen."

1841 in Paderborn gegründet, wirkt die Gemeinschaft, der aktuell 83 Schwestern angehören, in der Pflege und Seelsorge des Paderborner St. Vincenz-Krankenhauses und des Hospizes. Beim Dalheimer Klostermarkt sind sie an drei verschiedenen Ständen vertreten. "Das ganze Jahr über stricken unsere Schwestern Strümpfe in allen Größen - teilweise gibt es Vorbestellungen für Übergrößen", weiß Schwester Katharina. "Im Vorfeld des Klostermarkts verarbeiten wir viele Früchte zu Marmelade, und am Klostermarktwochenende wird in der Krankenhausküche Ein-topf, Leberkäse usw. zubereitet." Der Erlös ihrer Produkte kommt der Ehrenamtsarbeit in der Kinderklinik St. Louise zugute.

"Der Klostermarkt macht die seit Jahrhunderten hinter den Klostermauern betriebenen Wirtschaftsbetriebe der Ordensgemeinschaften sichtbar", fasst Rüschoff-Parzinger zusammen und bedankt sich bei den Brüdern und Schwestern für ihr jahrelanges Engagement. In den vergangenen Jahren kamen mehr als 15.000 Gäste zum Klostermarkt ins Kloster Dalheim. Auch dieses Jahr erwartet das LWL-Landesmuseum ebenso viele Besucherinnen und Besucher.

Echte Geheimtipps
Von "A" wie Apfel bis "Z" wie Zirbenholzkissen - unter den Waren aus klösterlichen Küchen, Brauereien, Weinkellern, Werkstätten und Ateliers gibt es immer wieder Geheimtipps: Regionales Bio-Eis aus dem Bergkloster Bestwig oder selbstgetöpferte Keramik von den Benediktinerinnen aus Herstelle und der Communauté de Taizé, frischgebackene Waffeln von den Franziskanerinnen aus Salzkotten sowie Kunst aus dem Kloster Volkenroda. Beliebt sind auch die Lebensmittel aus der Abtei Königsmünster. Die Benediktiner aus dem Sauerland betreiben hand-werkliche und landwirtschaftliche Betriebe und bieten beim Klostermarkt u.a. Gebäck, Kaffee, Käse, Kuchen und Marmeladen an.

Schätze aus den Klostergärten
Marktgäste erfreuen sich insbesondere an Produkten aus den Klostergärten und -apotheken: Die Benediktinerinnen aus Mariendonk bringen u.a. Bonbons und ihren Kräuter-Aperitif Pulmonal mit nach Dalheim. Die Jakobusschwestern aus Paderborn bieten Kräuter- und Dinkelkissen an und die Franziskanerinnen von Reute aus Bad Waldsee Salben, Tee, Kräutersalz und Blütenpfeffer. Naturkosmetik gibt es bei der Abtei St. Severin aus Kaufbeuren. Die Maristenbrüder aus Furth machen sich die Wirkung und Heilkraft der Kräuter und Pflanzen ebenfalls zunutze und bieten das Kräuterdestillat "Arquebuse" an, dessen Rezept sie seit 1857 streng geheim halten.

Gottesdienst und Podiumsdiskussion
Neben den Ständen bereichern die Ordensleute auch in diesem Jahr das Marktprogramm mit Beiträgen: Pater Gerhard von der Christ-Katholischen Communität St. Andreas lädt an beiden Tagen zu den traditionellen Kräuterführungen im Klostergarten ein (jeweils 11 und 13 Uhr). Neben Kaffee gibt es beim Citykloster Bielefeld ein Gesprächs- und Fotoangebot. Der franziskanische Ordenspriester Gabriel Zörnig macht erneut mit seinem zum Kloster umfunktionierten Wohnmobil auf dem Dalheimer Klostermarkt halt und bietet Begegnungen und Gespräche an.
"Wir freuen uns, auch in diesem Jahr wieder einen Taizé-Gottesdienst ausrichten zu können", sagt Grabowsky. Der Taizé-Chor der Gemeinde St. Franziskus, Dortmund-Mitte lädt ein, beim besonderen Gottesdienst am Samstag um 17 Uhr mitzumachen.
Erweitert wird das spirituelle Angebot in der Klosterkirche durch einen Impuls der Augustiner-Chorfrauen des Michaelsklosters Paderborn an beiden Markttagen (jeweils 12.30 Uhr). Am Sonntag um 10.30 Uhr findet ein Familiengottesdienst mit dem Meerhofer Chor "Sing and Swing" statt, und ein Raum der Stille in der Kapelle der ehemaligen Klausur lädt zum Innehalten ein.

Neu ist eine Podiumsdiskussion zu dem Thema "Klöster auf dem Weg in die Zukunft" am Sams-tag um 14 Uhr am Neuen Schafstall. Sabine Daelen (Vorstandsmitglied der Gemeinnützigen Genossenschaft Kloster Wiedenbrück), Amélie Gräfin zu Dohna (Äbtissin des Klosters Lüne), Bruder Martin Lütticke (Franziskanerkloster Dortmund) und Benediktiner-Pater Werner Vullhorst (Abtei Königsmünster Meschede) erörtern, ob die heutigen Klöster Auslaufmodell oder Zukunftslabor sind. "Die Diskussion findet im Rahmen des Jubiläums ÊŒ1.250 Jahre WestfalenÊœ statt und widmet sich einer wichtigen und höchst aktuellen Frage", erläutert Grabowsky, der das Gespräch moderiert.

Kulinarisches aus der Klosterküche
Für die Verpflegung der Besucherinnen und Besucher sorgen auch die Ordensleute selbst: In Biergarten-Atmosphäre bietet die Georgische Gemeinde Paderborn landestypische Spezialitäten an, Erbsensuppe gibt es bei den Franziskanern aus Dortmund, Leberkäse mit Kartoffelsalat haben die Vincentinerinnen aus Paderborn im Angebot, die klassische Bratwurst kann bei der Abtei Königsmünster erworben werden und herzhafte Waffeln der Dalheimer Landfrauen runden das Angebot ab. Das Dalheimer Klosterwirtshaus ist ebenfalls für Marktgäste geöffnet und bietet regionale Gerichte sowie Kaffee und hausgemachte Kuchen an.

Programm für die ganze Familie
Zum Rahmenprogramm gehören Vorführungen historischer Handwerkstechniken: Klosterschmiede, Brennerei, Weberei und Stellmacherei sind in Betrieb. In der Schmiede können Kin-der ab 10 Jahren und Erwachsene selbst Hand anlegen und Gartenstecker anfertigen (Materialkosten: 5 Euro). Bei der Schnitzeljagd über das Klostermarktgelände lernen junge und erwachsene Marktgäste die Ordensleute und deren Produkte kennen. Ein mobiler Kneipp-Barfußpfad lädt dazu ein, sich "auf die Sohlen zu machen", und Kinder begegnen im Streichelzoo Schafen und Hühnern. Auf dem Klosterspielplatz mit Seilbahn, Wippe und Holzkegelbahn können Kin-der toben. Der Verein der Freunde des Klosters Dalheim e.V. lädt zu einer Tombola ein, bei der Klosterprodukte gewonnen werden können.
In der "Farbwerkstatt" basteln Kinder Schmetterlinge, bemalen Holzkreisel, gestalten Sonnenfänger, falten Windlichter und fertigen Pompon-Krischen (Materialkosten pro Kind: 5 Euro).
Am Sonntag um jeweils 13 Uhr und 15.30 Uhr lässt das von den Paderborner Puppenspielwochen bekannte Theater "Laku Paka aus Kaufungen die Puppen tanzen: Kinder und Erwachsene sind zu einer Vorstellung "Vom Fischer und seiner Frau" eingeladen. Für musikalische Unterhaltung auf dem Marktgelände sorgt am Sonntag das Bläserensemble "Feinblech".
An der Ausgrabungsstätte zum ehemaligen Dalheimer Frauenkloster (Ende 12. Jahrhundert), hinter der Kirchenruine St. Petri, stellen LWL-Archäolog:innen ihre neuen Erkenntnisse vor.

Im Eintrittspreis zum Markt enthalten ist auch der Besuch des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur sowie die Teilnahme an den Führungen durch die Klosteranlage und die Klostergärten. Familienführungen laden Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren dazu ein, das ehemalige Kloster Dalheim mit einer mittelalterlichen Reisetasche zu entdecken.

Eintrittspreise
Erwachsene 8 Euro, ermäßigt 4 Euro, Gruppen (ab 16 Personen) 7 Euro (je Person), Kinder / Ju-gendliche bis 17 Jahre und LWL-MuseumsCards/LVR-Museumskarte sowie Mitglieder vom Ver-ein der Freunde: Eintritt frei.

Das Klosterwirtshaus ist geöffnet, aber anders als im regulären Museumsbetrieb während des Klostermarktes nicht frei zugänglich.

Hunde sind angeleint auf dem gesamten Klostergelände erlaubt - nicht erlaubt sind Hunde im LWL-Museum und in den Klostergärten.

Für die Anfahrt können öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden. Am Klostermarkt-Wochenende werden ab Paderborn Hauptbahnhof (Busbahnhof Steig 2) Sonderbusse eingesetzt. Zwischen 9.25 Uhr und 17.25 Uhr fährt alle zwei Stunden ein Bus über Paderborn, Dörenhagen und Lichtenau zur Haltestelle Dalheim-Mitte. Gleiches gilt für die Rückfahrten zwischen 10.15 Uhr und 18.15 Uhr. Der Busfahrplan ist unter http://www.fahr-mit.de und auf der Klostermarkt-Website im Internet abrufbar.

Das direkt an der Paderborner-Land-Route gelegene Kloster Dalheim erreichen Besucherinnen und Besucher außerdem mit dem Fahrrad von Paderborn, Bad Lippspringe, Altenbeken, Lichtenau, Salzkotten, Büren und Bad Wünnenberg aus. Alternativ können je nach Startpunkt auch der Altenauradweg, der Almeradweg, die Mühlenroute und weitere Fahrradwege genutzt wer-den. Die Fahrradweg-Ausschilderungen nach "Lichtenau-Dalheim" oder zum "LWL-Kloster Dal-heim" weisen den Weg. Gegenüber vom Museumseingang stehen Fahrradstellplätze zur Verfügung. Für E-Bikes gibt es dort auch sechs Ladestationen, die während des Klostermarktes kostenlos genutzt werden können.

Weitere Informationen unter Telefon 05292 9319-0 oder auf der Internetseite http://www.dalheimer-klostermarkt.lwl.org



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org und Maria Tillmann, Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Telefon 05292 9319-114
presse@lwl.org



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Am Kloster 9
33165 Lichtenau-Dalheim
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