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Mitteilung vom 12.06.25

Presse-Infos | Kultur

Musterbücher erzählen Geschichte(n)

LWL-Museen für Industriekultur präsentieren Sammlungsbestände im digitalen Format

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Westfalen (lwl). In einem zweijährigen Forschungsprojekt haben die LWL-Museen für Industriekultur ihren umfangreichen Bestand an textilen Musterbüchern intensiv untersucht. Um der Öffentlichkeit einige Erkenntnisse zu präsentieren und zumindest einen kleinen Einblick in die Sammlung zu ermöglichen, haben die Museen ein sogenanntes "Digitelling" als Vermittlungsformat entwickelt. Der digitale Rundgang ist ab sofort verfügbar und bietet sowohl Fachleuten als auch interessierten Laien einen Einblick in die industrielle Textilgeschichte Westfalens:
https://www.lwl-industriekultur.de/de/sammlung/musterbuch-sammlung/

Die Sammlung umfasst rund 580 Musterbücher von über 20 westfälischen Textilfirmen - ein einzigartiger Schatz industrieller Kulturgeschichte, den der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bewahrt und nun vollständig erforscht hat. Die ältesten Musterbücher stammen aus dem Jahr 1849, sodass sie auf faszinierende Weise die Entwicklung von Modetrends und Textiltechnik über mehr als 150 Jahre erzählen.

Textile Musterbücher sind keine Lesebücher im klassischen Sinne: Statt gedruckter Texte enthalten sie zahlreiche Stoffproben. Ursprünglich dienten sie der Dokumentation des Warenangebots, der Produktion oder der Marktbeobachtung. Verschiedene Typen von Musterbüchern werden im Digitelling vorgestellt, darunter: Kollektionsbücher, die saisonale Neuheiten und interne Archive abbilden; Produktionsbücher, die technische Details zur Herstellung und Veredelung der Stoffe festhalten und Konkurrenz- und Abonnementbücher, die als Inspirationsquelle für das Designteam und die Marktanalyse dienten.

"Mit unserem digitalen Format wollen wir die Musterbuchsammlung des Museums als Schatz der Industriegeschichte bekannter und für die Öffentlichkeit wenigstens in einigen Aspekten und Forschungsergebnissen zugänglich machen", erklärt Projektleiter Dr. Stephan Pahs vom Referat Sammlung der LWL-Museen für Industriekultur.

Das "Digitelling" ermöglicht eine interaktive Reise durch Teile dieser Sammlung. Es zeigt nicht nur die Vielfalt der Musterbücher, sondern auch die Geschichten hinter den Stoffen - etwa von Seidenstoffen für die berühmte Tänzerin Loïe Fuller oder wie die Ägyptomanie der 1920er Jahre textile Designs beeinflussten. Ebenso wird gezeigt, wie Textilien aus den Musterbüchern zu Alltagsgegenständen wie Kleidung, Möbeln und Heimtextilien verarbeitet wurden.

Zu den besonderen Superlativen der Sammlung gehören das längste Leporello-Musterbuch mit 650 Zentimetern Länge, das schwerste Musterbuch mit 22 Kilogramm sowie das kleinste Musterbuch mit nur 4,5 Zentimetern Breite und 8,5 Zentimetern Höhe.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235 Christiane Spänhoff, LWL-Museen für Industriekultur, Tel. 0231 6961-127
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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