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Mitteilung vom 10.06.25

Presse-Infos | Soziales

"Inklusion und Diversität in Museen brauchen langen Atem"

Fachtagung auf Zeche Zollern in Dortmund

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Dortmund (lwl). Inklusion von Menschen mit Behinderungen und Diversität in Museen braucht Zeit, so ein Ergebnis einer Fachtagung in Dortmund, auf der 60 Mitarbeitende aus Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und weiteren Häusern zusammenkamen.

Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin: "Inklusion und Diversität in Museen brauchen einen langen Atem. Inklusion entsteht nicht durch Einzelprojekte, sondern durch langfristige strukturelle Veränderungen. Diversität zeigt sich nicht nur im Programm, sondern auch in der Zusammensetzung von Teams, Leitungen und Gremien." Sie ermutigte die Teilnehmenden, Diversität und Inklusion nicht nur als Thema, sondern als aktive Praxis in ihrem Arbeitsalltag weiter zu verankern.

Referentin Dr. Marion Hesse-Zwillus aus Köln warb für einen ganzheitlichen Blick auf Inklusion. Ein Museumsbesuch beginne nicht erst mit dem Betreten des Hauses und ende nicht beim Verlassen. Vielmehr müsse die Idee von Inklusion sämtliche Bereiche eines Museums durchdringen: von barrierefreien Piktogrammen auf Internetseiten und Flyern, Schulungen für Mitarbeitende zur inklusiven Kommunikation bis zu einfachem Zugang für Rollstuhlfahrer:innen im Museumsshop.

Expertin Anna Zosik aus Berlin lenkte den Blick auf die informellen Strukturen in Museen - also auf jene Aspekte, die nicht offiziell in Organigrammen, Leitbildern oder Dienstanweisungen festgehalten seien. Dazu zählten unausgesprochene Regeln, inoffizielle Kommunikationswege, Machtverhältnisse, soziale Netzwerke sowie alltägliche Praktiken im Kollegium. Sie wies darauf hin, dass gerade diese informellen Strukturen häufig die größten Hürden für echte Diversität seien. Oft klafften der kommunizierte Anspruch und die tatsächliche Praxis auseinander - ein Spannungsfeld, das nicht nur die Glaubwürdigkeit in Frage stelle, sondern auch notwendige Veränderungsprozesse erschwere.

Initiiert und organisiert wurde die Veranstaltung von Anja Junghans, Agentin für Diversität am LWL-Museum Henrichshütte, und Reyhan Özdemir, Wissenschaftliche Referentin für Diversität und Inklusion am LWL-Museum für Naturkunde in Münster. Beide Stellen werden durch Förderprogramme der Kulturstiftung des Bundes sowie des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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