Mitteilung vom 02.06.25
Presse-Infos | Kultur
Ehemalige Kuratorin verstorben
LWL-Museum für Kunst und Kultur trauert um Dr. Hildegard Westhoff-Krummacher
Münster (lwl). Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster trauert um Dr. Hildegard Westhoff-Krummacher, die am 15. Mai im Alter von 94 Jahren verstorben ist. Als langjährige Kuratorin für die Gemälde und das Kunsthandwerk des 18. und 19. Jahrhunderts prägte sie das Museum über mehrere Jahrzehnte hinweg entscheidend mit, so Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold.
Geboren am 24. September 1930 in Bergisch Gladbach, studierte Westhoff-Krummacher Kunstgeschichte, Germanistik und Musikwissenschaft an den Universitäten Köln und Marburg. Ihre Promotion verfasste sie über das Werk des Kölner Renaissancemalers Bartholomäus Bruyn. Seit ihrer Studienzeit war sie auch regelmäßig journalistisch tätig. Ab den 1960er Jahren wirkte sie am Museum in Münster. Zudem lehrte sie ab 1985 Kunstgeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität.
Zu ihren bedeutenden Projekten am LWL-Museum zählten wegweisende Ausstellungen wie "Weißes Gold aus Fürstenberg" und "Johann Christoph Rincklake - Westfalens Gesellschaft um 1800", so Arnhold. Überregionale Bekanntheit habe sie 1995 durch die Ausstellung "Als die Frauen noch sanft und engelsgleich waren" erlangt, die mit Witz und kulturhistorischer Schärfe weibliche Rollenbilder im Biedermeier entlarvt habe. Arnhold: "Die Ausstellung war ein Publikumsmagnet - mit Besucherschlangen, Presselob und einem international - bis heute - vielfach verbreiteten Katalog. Immer wieder zeigte sie als Kunsthistorikerin und Journalistin mit scharfer Zunge, augenzwinkernd das Fortleben dieser Klischees bis in die Gegenwart auf. Dr. Hildegard Westhoff-Krummacher war eine vielseitig interessierte Wissenschaftlerin mit einem feinen Gespür für gesellschaftliche Zusammenhänge und eine leidenschaftliche Vermittlerin von Kunst und Geschichte. Durch sie erlangten die Kunstberatungen des Museums überregionale Bekanntheit."
Für das Museum prägend war auch ihre enge Verbundenheit mit den Freunden des Museums für Kunst und Kultur e.V., auch über ihren offiziellen Ruhestand hinaus. Unvergessen seien Mitgliederversammlungen, in denen sie im kollegialen, kultivierten Wortgefecht mit großer Leidenschaft und profundem Wissen finanzielle Unterstützung für ihre Kunstankäufe erstritten habe, so der Museumsdirektor weiter. Die Sammlung trage heute noch sichtbaren Spuren des Wirkens von Westhoff-Krummacher.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235, presse@lwl.org, und Claudia Miklis, Telefon 0251 5907-168, claudia.miklis@lwl.org
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