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Mitteilung vom 14.05.25

Presse-Infos | Psychiatrie

LWL-Klinik Lippstadt stärkt Akutversorgung

Neue Notfallambulanz für psychische Krisen

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Lippstadt (lwl). Es war ein Dienstagmorgen, als Anna K. (43) das Gefühl hatte, den Boden unter den Füßen zu verlieren: Schlaflosigkeit, ständiges Grübeln, das Herz raste, der Alltag fühlte sich an wie eine unüberwindbare Wand. Freunde machten sich Sorgen - aber wohin sollte sie sich wenden? Einen Therapieplatz? Erst in drei Monaten. Notaufnahme? Zu überfordernd. Schließlich saß sie im Wartebereich von Haus 15 auf dem Gelände der Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Lippstadt-Benninghausen: in der neuen psychiatrischen Notfallambulanz.

Anna ist kein Einzelfall. Psychische Krisen entstehen oft schleichend - und werden zu spät erkannt. Die psychiatrische Notfallambulanz der LWL-Klinik in Lippstadt-Benninghausen wurde im November 2024 eingerichtet, um genau diese Versorgungslücke zu schließen: ein Ort für Menschen in akuten psychischen Ausnahmesituationen. Soforthilfe - ohne Bürokratie, ohne Termin.

Das Angebot richtet sich an alle Menschen mit psychischen Beschwerden, die sich in einer akuten Krise befinden - unabhängig davon, ob bereits eine Diagnose vorliegt. Gerade in belastenden Momenten, in denen Betroffene nicht mehr weiterwissen, ist ein schneller Zugang zu professioneller Hilfe entscheidend.

Nach einem unmittelbaren ärztlichen Gespräch wird die Lage durch ein multiprofessionelles Team strukturiert eingeschätzt. Ziel ist eine kurzfristige Entlastung, Stabilisierung und die gemeinsame Entscheidung über den weiteren Behandlungsweg. Dieser kann - je nach Bedarf - stationär, tagesklinisch, ambulant über die Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) oder im Rahmen einer stationsäquivalenten Behandlung (StäB) erfolgen. Auch die Vermittlung an niedergelassene Fachärzt:innen oder externe Einrichtungen wird vom Team unterstützt.

Sofern vorhanden, sollten eine Überweisung oder Krankenhauseinweisung sowie die elektronische Gesundheitskarte (Versichertenkarte) mitgebracht werden. Prinzipiell können Hilfesuchende jedoch auch ohne Voranmeldung oder Überweisung zu uns kommen. "Der Zugang zu unserer Notfallambulanz soll möglichst barrierefrei und unkompliziert sein. Menschen mit psychischen Problemen haben ohnehin schon Schwierigkeiten damit, Hilfe zu suchen", erklärt Prof. Dr. Ronald Bottlender, Ärztlicher Direktor der LWL-Kliniken im Kreis Soest. Es sei ihm persönlich ein Anliegen, diesen Menschen schnell und unbürokratisch einen geschützten Raum für erste Hilfe anzubieten.

Die psychiatrische Notfallambulanz ist montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Sie befindet sich im Erdgeschoss von Haus 15 auf dem Gelände der LWL-Klinik Lippstadt-Benninghausen, Im Hofholz 6, 59556 Lippstadt. Während der Öffnungszeiten ist das Team unter der Telefonnummer 02945 981-1234 erreichbar.

Menschen mit primären Suchterkrankungen wie Alkohol- oder Drogenabhängigkeit wenden sich bitte an die spezialisierte LWL-Suchtambulanz Lippstadt, Woldemei 20, 59555 Lippstadt, Telefon 02941 150-5010, E-Mail: ambulanz.suchtmedizin-lippstadt@lwl.org.

Auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten stehen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr ärztliche und pflegerische Fachkräfte auf dem Gelände der LWL-Klinik Lippstadt bereit, um Menschen in seelischen Notlagen zu helfen. In dringenden Fällen ist die Klinik jederzeit telefonisch erreichbar unter 02945 981-01.



Pressekontakt:
Enrica Gore, LWL-Gesundheitseinrichtungen im Kreis Soest, Tel.: 0151-40637082, Mail: enrica.gore@lwl.org
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Klinik Lippstadt
Im Hofholz 6
59556 Lippstadt
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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