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Mitteilung vom 12.05.25

Presse-Infos | Kultur

Räume schaffen für Exponate

Zwei Kunstschaffende verwandeln LWL-Museum in der Kaiserpfalz für "775 - Westfalen"-Ausstellung in ein Atelier

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Paderborn (lwl). Abstrakte Malerei trifft Papiercollage: Für "775 - Westfalen. Die Ausstellung" haben die aus Taiwan stammende Illustratorin Pei-Yu Chang und der Düsseldorfer Künstler Malte van de Water zusammengefunden. Im Rahmen ihrer Gestaltung für die Ankerausstellung des Jubiläums "1250 Jahre Westfalen" haben beide das Paderborner LWL-Museum in der Kaiserpfalz in ein Atelier verwandelt und so die Räume gestaltet, die ab dem 16. Mai Ursprung, Entwicklung und Wandel Westfalens zeigen, aber auch einen Blick in die Zukunft werfen.

Häufig sind die Wände in Museen bedruckt, nicht so in der Kaiserpfalz. Van de Water: "Jede Ausstellungsabteilung ist ein von uns geschaffener Raum. Die Besuchenden gehen quasi mit jeder Epoche neu in ein Collage-Bild hinein."

Die Künstler:innen kannten sich vorher nicht. Zwar seien Thema und Gestaltungskonzept vor-gegeben gewesen, bei der Umsetzung aber hatten sie freie Hand und so legten die beiden oh-ne Entwurf los. Auf zwei großen Tischen haben sie fünf Wochen lang inmitten der Ausstellungsräume mit Acrylfarbe und zum Teil bedrucktem oder eingefärbtem Papier hantiert.

Museumsleiter Dr. Martin Kroker: "Wie das Museum zum Atelier wurde, war spannend zu sehen, gerade weil wir ja kein Kunst-, sondern ein archäologisches Museum sind. Und selbst in Kunstmuseen kommen die Werke meist fertig an und entstehen nicht erst vor Ort wie bei uns."

Erst der Maler, dann die Illustratorin, so sei der Arbeitsablauf gewesen, erklärt van de Water. Chang: "Man kann es wie ein Schachspiel oder Ping-Pong verstehen: Während wir selbständig an unserem Part arbeiten, waren wir auch stets im Austausch dazu, in welche Richtung wir beim jeweiligen Bild hinarbeiten möchten." Wie und ob die 3 mal 2,5 Meter hohen Stellwände am Ende wirkten, sei für die Künstler:innen selbst erst im Nachhinein, vom Aussichtsturm des Treppenhauses aus, zu erkennen gewesen, so der Künstler weiter. Chang ergänzt: "Die Bilder sind nicht figurativ. Sie erfassen die Atmosphäre und den Zeitgeist der jeweiligen Epoche, um ein immer neues Stimmungsbild von Westfalen zu erzeugen."

In der Ausstellung "775 - Westfalen" erleben die Besuchenden also nicht nur Exponate, sie gehen dank des Großformates mit jedem Raum auch in ein Bild hinein. Die Textur spielt dabei eine wichtige Rolle: Das Handgemachte wird sichtbar. Van de Water: "Auch die Inszenierung in Holzrahmen wirkt wie eine große Skizze, durch die sich die Besuchenden bewegen. Man könnte meinen: Eine Ausstellung in der Ausstellung sei entstanden." Dabei entspreche das Hand-gemachte der Kunst dem bodenständigen Charakter, der den Westfäl:innen gemeinhin zugeschrieben werde, so Museumsleiter Kroker.

Chang: "Zeitgenössische Kunst trifft historische Exponate und archäologische Funde." Tatsächlich haben auch die Künstler:innen die Ausstellungsstücke noch nicht gesehen und sehen ihr fertiges Werk samt Exponaten erst am 15. Mai, wenn die Ausstellung unter anderem mit einem Grußwort von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet wird.

Hintergrund: Jubiläum "1250 Jahre Westfalen"
Gemeinsam mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) feiert die LWL-Kulturstiftung 2025 das Jubiläum "1250 Jahre Westfalen" mit einem Kulturprogramm aus Kunst, Geschichte, Literatur, Musik, Kabarett, Kulinarik und Podcasts. Anlass dafür ist die erstmalige Erwähnung der Westfalen in einem Bericht der fränkischen Reichsannalen für das Jahr 775.

44 Kulturprojekte, die zusammen mit rund 3 Millionen Euro gefördert werden, widmen sich in zahlreichen Veranstaltungen der Geschichte Westfalens und aktuellen Fragen nach Identität, Herkunft und Zugehörigkeit. Die Ausstellung "775 - Westfalen. Die Ausstellung" im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn lädt ab dem 16. Mai 2025 als zentrales Projekt zur Wanderung durch die Jahrhunderte ein. Das Kulturprogramm zum Jubiläumsjahr 2025 "1250 Jahre Westfalen" steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nimmt an der Eröffnung der Ausstellung "775 - Westfalen. Die Ausstellung" zum Jubiläumsjahr "1250 Jahre Westfalen" im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn teil. Der Festakt findet am 15. Mai 2025 im Hohen Dom zu Paderborn statt. Die Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost fördert das Kulturprogramm im Rahmen ausgewählter Projekte in Münster und im Kreis Warendorf.


Weitere Informationen zur Ausstellung unter:
https://www.lwl-kaiserpfalz-paderborn.de
https://de-de.facebook.com/museuminderkaiserpfalz/
https://www.instagram.com/lwl_kaiserpfalzmuseum/

Weitere Informationen zum Kulturprogramm "1250 Jahre Westfalen" unter:
https://www.lwl-kulturstiftung.de
https://www.1250jahrewestfalen.de



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Dr. Carolin Steimer, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-3504
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
Museum in der Kaiserpfalz
Ikenberg 2
33098 Paderborn
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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