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Mitteilung vom 15.04.25

Presse-Infos | Psychiatrie

"Wir profitieren alle!"

Sanja Swiatalla aus dem LWL-Wohnverbund hilft ehrenamtlich jungen Schüler:innen

Bewertung:

Marl-Sinsen/Dorsten (lwl). Einmal in der Woche fährt Sanja Swiatalla mit dem Bus zu einer Dorstener Grundschule und unterstützt die Jungen und Mädchen dabei, die deutsche Sprache zu lernen. Das macht sie ehrenamtlich. Denn um Geld geht es der 43-Jährigen hierbei nicht. Sanja Swiatalla ist Frührentnerin und wohnt in einer WG im Dorstener Wohnhaus im Werth des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) für Menschen mit einer chronischen Alkoholerkrankung.

Wenn die Erzieherin kurz vor zehn Uhr den Schulhof der Grundschule betritt, wird sie meistens schon freudig erwartet. Die Kinder ihres Deutschkurses rennen auf sie zu und begrüßen sie stürmisch. Auch ein paar ehemalige "Nachhilfe-Kandidaten und -Kandidatinnen" sind dabei. Sie wollen, dass die junge Frau beim Rektor der Schule ein gutes Wort dafür einlegt, damit sie wieder in ihren Kurs kommen können. Er und sein Kollegium geben die Empfehlung für eine Teilnahme. Doch die Deutschkenntnisse dieser jungen Menschen sind bereits gut genug. Jetzt sind andere an der Reihe.

Fünf Kinder umfasst der einstündige Kurs. Los gehtâ¿¿s mit einer Begrüßungsrunde, in der die Schüler: innen von ihren Erlebnissen seit der letzten Stunde erzählen. Es folgen Spiele, Sprachübungen und jede Menge Spaß. Die Stimmung ist entspannt. Konflikte gibt es nicht unter den Jungen und Mädchen, die unter anderem aus der Ukraine, Albanien, Indien und der Türkei kommen. Alle sind hochmotiviert bei der Sache.

"Diese Kinder zu unterstützen, bereitet mir eine unglaubliche Freude", so Sanja Swiatalla. Auch mit den anderen Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtlern versteht sie sich sehr gut. Man habe sich auch schon außerhalb der Schule zum Kaffeetrinken verabredet. Aufgrund ihrer Erkrankung ist die Dorstenerin berentet. Trotzdem sei es ihr wichtig, einen Beitrag zu einem gelingenden gesellschaftlichen Zusammenleben zu leisten. Für sich sehe sie hierbei ebenfalls positive Aspekte so die Frührentnerin: "Im Wohnheim im Werth helfen mir das Team und meine Bezugsperson Stefanie Krücker dabei, abstinent zu bleiben. Aber durch diese Kurse habe ich das Gefühl, auch selbst etwas Positives bewirken zu können. Das gibt mir zusätzlich Halt."

Sanja Swiatallas Freude an ihrem Ehrenamt ist offensichtlich ansteckend. Seit einiger Zeit engagiert sich auch ihr Vater, ein ehemaliger Grundschullehrer, in den Deutschkursen. So haben die beiden jetzt eine gemeinsame Aufgabe. Das verbindet. "Wir profitieren alle", bringt es die tatkräftige Frau auf den Punkt.

Hintergrund
Im Wohnhaus im Werth erhalten Menschen, die als Folge einer Suchterkrankung unter körperlichen oder seelischen Beeinträchtigungen leiden, Unterstützung auf dem Weg zurück ins Leben. Dabei bietet das multiprofessionelle Team den Bewohner:innen die Möglichkeit einer tagesstrukturierten Beschäftigung mit dem Ziel, später in ein geschütztes Arbeitsverhältnis zu wechseln, wenn das möglich ist. Die Wohnsituation gliedert sich von einem Zimmer in einer Wohngruppe bis hin zu einem eigenen Appartement als Zwischenstation zu einer eigenen Wohnung mit ambulanter Betreuung. Das Wohnhaus im Werth ist dem LWL-Wohnverbund in Marl-Sinsen angegliedert.
http://www.lwl-wohnverbund-marl-sinsen.de



Pressekontakt:
Kerstin Seifert, LWL-Klinikum für Kinder- und Jugendpsychiatrie Marl-Dortmund - Haardklinik, Tel.: 02365/802-2126, E-Mail: kerstin.seifert@lwl.org und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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