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Mitteilung vom 10.04.25

Presse-Infos | Psychiatrie

Für eine wohnortnahe psychiatrische Versorgung von Kindern und Jugendlichen

LWL eröffnet neue "Klinik im Füchtei" als Dependance der LWL-Universitätsklinik Hamm

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Gütersloh/Hamm (lwl). Gütersloh hat wieder eine eigene Kinder- und Jugendpsychiatrie: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat am Donnerstag (10.4.) auf dem Gelände des LWL-Klinikums Gütersloh die Kinder- und Jugendpsychiatrie "Klinik im Füchtei" auf dem neu errichteten "Campus Gütersloh" als eine Dependance der LWL-Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Ruhr-Universität Bochum an den Start gebracht.

Nach einer zweieinhalbjährigen Bauphase ist das stationäre Angebot für eine moderne psychiatrische Versorgung von Kindern und Jugendlichen im Kreis Gütersloh fertig: Auf zwei Stationen ist Platz für bis zu 27 Patient:innen - darunter sind auch drei Eltern-Kind-Zimmer. Rund 80 Mitarbeitende werden sich hier rund um die Uhr um die jungen Patient:innen kümmern.

Der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann, hat gemeinsam mit dem Staatssekretär des NRW-Gesundheitsministeriums, Matthias Heidmeier, und dem Gütersloher Bürgermeister Matthias Trepper das Haus samt Schule und Sporthalle feierlich eröffnet.

Lunemann zur neuen Klinik: "Der LWL zeigt mit der Errichtung des kinder- und jugendpsychiatrischen Campus auf dem LWL-Gelände und als Dependance der LWL-Universitätsklinik Hamm, dass zu seinen Stärken die multiprofessionelle Zusammenarbeit zum Wohle der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Westfalen-Lippe gehört." Die neue Dependance mit den 27 vollstationären Betten sowie 20 Tagesklinikplätzen solle die regionale Versorgung weiter stärken und durch wohnortnahe Behandlung auch die Nähe zum Alltag der Kinder und Jugendlichen fördern, so Lunemann.

Staatssekretär Matthias Heidmeier: "Die spürbaren Belastungen unserer Bürgerinnen und Bürger haben zu einer Zunahme von Behandlungsfällen aufgrund psychischer Störungen geführt. Dabei liegt uns natürlich eine gute Versorgung von Kindern und Jugendlichen sehr am Herzen." Für Nordrhein-Westfalen sei daher maßgeblich, die Gesundheitsversorgung durch den Ausbau und die Stärkung der Versorgungslandschaft in der Psychiatrie zu fördern. Mit Blick auf die erhöhte Inanspruchnahme seien bereits die einschlägigen Leistungsgruppen in der Krankenhausplanung über aktuellen Bedarf geplant worden, so der Staatssekretär.

"Um den veränderten Bedingungen und der Bedeutung des Themas Rechnung zu tragen, trägt das Land NRW im Rahmen einer Einzelförderung mit dem Schwerpunkt Stärkung der Versorgung von Kindern- und Jugendlichen zu diesem Projekt mit 10,3 Mio. Euro bei", erklärte Heidmeier.

Bürgermeister Matthias Trepper: "Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir als Gesellschaft die Bedürfnisse unserer jüngsten Mitglieder ernst nehmen und ihnen die bestmögliche Unterstützung bieten. Umso mehr freut es uns als Stadt, dass der neue Campus nun ein wichtiger Ort der Zuflucht und der Behandlung sein wird, so wie er es einst schon mal war."

1952 gab es bereits eine kinder- und jugendpsychiatrische Abteilung in Gütersloh. Ernst Kiphard, der Begründer der Psychomotorik, war in dieser Abteilung des Klinikums Gütersloh tätig. 1965 zogen aber die Betten in das damals neue und moderne Gebäude der LWL-Universitätsklinik Hamm für Kinder- und Jugendpsychiatrie um.

In der Zwischenzeit wurde aber auch das wohnortnahe kinder- und jugendpsychiatrischen Angebot erweitert. Der LWL baute zwei Tageskliniken im Kreis Gütersloh: 2002 in Rheda-Wiedenbrück (zwölf Plätze) und 2018 in Gütersloh (elf Plätze) selbst.

Der neue Chefarzt der "Klinik im Füchtei", Privat-Dozent Dr. Manuel Föcker, wies in seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass es sich angesichts der psychischen Belastungen von Kindern und Jugendlichen bei und nach der Corona-Pandemie gezeigt habe: "Es gibt viel zu tun beim Thema Versorgung von seelisch belasteten Kindern und Jugendlichen in Prävention, Akutbehandlung und Rehabilitation." Die psychiatrische Versorgung müsse am individuellen Alltag der Kinder und Jugendlichen sowie deren Bezugspersonen orientiert sein und solle nicht daran vorbeigehen. Die Reintegration in den Alltag und Soziale Teilhabe müssten daher primäre Ziele der Behandlung sein. "Daher ist die Partizipation von Kindern, Jugendlichen und ihren Bezugspersonen in den Behandlungsprozessen unbedingt notwendig, damit die Behandlung wirksam werden kann", so Föcker.

Der neu gebaute Campus auf dem Gelände des LWL-Klinikums Gütersloh kostet nach Abschluss der Bauarbeiten 19,1 Mio. Euro und umfasst das Klinik- und das Schulgebäude der Klinikschule, die Frida-Kahlo-Schule, sowie die Tagesklinik Gütersloh, die aus alten Räumen auf dem Klinikgelände auch in den Neubau zieht. Dazu gehört auch eine neue Sporthalle.

Die nachhaltigen Gebäude hat der LWL im Energieeffizienzgebäudestandard EG 40 EE errichtet. "Auf der Grundstücksfläche des Klinikneubaus stand ursprünglich der Gutshof des LWL-Klinikums Gütersloh", erläutert der Betriebsleiter des LWL-Bau- und Liegenschaftsbetriebes, Matthias Gundler, und ergänzt: "Bei der Baukörperanordnung des Campus hat unser Team bereits in der Planung die vorhandenen, erhaltenswerten Grünanlagen und prägenden Einzelbäume des historischen Klinikgeländes berücksichtigt. Dies trägt neben der Dachbegrünung und einer Photovoltaikanlage auch durch die autarke Beheizung der Gebäude durch Erdwärme zu einer bezahlbaren ökologischen und ressourcenschonenden Neuausrichtung des Standortes und zur Vermeidung von Treibhausgasen bei."


Achtung Redaktionen: Bildunterschrift
Sie eröffneten die neue Kinder- und Jugendpsychiatrie "Klinik im Füchtei" auf dem neu errichteten "Campus Gütersloh" als eine Dependance der LWL-Universitätsklinik Hamm: (v.l.) Klaus Baumann (Vorsitzender der LWL-Landschaftsversammlung), Matthias Heidmeier (Staatssekretär des NRW-Gesundheitsministeriums), Dr. Georg Lunemann, (der Direktor des LWL), Jutta Benz (Leiterin des Pflege- und Erziehungsdienstes), Dr. Manuel Föcker (Chefarzt) und Matthias Trepper (Bürgermeister von Gütersloh).
Bild: LWL/Antonia Scheefeldt



Pressekontakt:
Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



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59071 Hamm
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