Mitteilung vom 01.04.25
Presse-Infos | Soziales
Selbstbestimmtes Wohnen für Menschen mit psychischer Behinderung in Paderborn
Einweihung des SeWo-Wohnprojekts "Am Bischofsteich"
Münster/Paderborn (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat in Paderborn ein Wohnhaus für elf Menschen mit Beeinträchtigungen eingeweiht. Hintergrund ist das "SeWo-Programm" des LWL mit dem Ziel, dass mehr Menschen mit Beeinträchtigungen und hohem Unterstützungsbedarf in einer eigenen Wohnung selbstbestimmt leben können. Zu diesem Zweck stellt der LWL seiner Tochtergesellschaft Selbstständiges Wohnen gGmbH (SeWo) zehn Millionen Euro für westfalenweite Wohnprojekte zur Verfügung. Mit diesen Mitteln werden die technische Ausstattung der Wohngebäude und Maßnahmen zur Quartierseinbindung finanziert. Ziel ist es, zukunftsweisende Wohnkonzepte zu realisieren, die die Potenziale moderner Technik ausschöpfen. Diese Neubauten dienen als innovative Bausteine für ein selbstbestimmtes Wohnen trotz hohen Unterstützungsbedarfs.
In Paderborn wurde nun das fünfte Gebäude im Rahmen des SeWo-Programms fertiggestellt und am Dienstag (1. 4.) eingeweiht. Entstanden ist ein Wohnhaus mit elf Einzelappartements am Bischofsteich in zentraler Lage von Paderborn. Die Wohnungen wurden mit Mitteln der NRW-Wohnraumförderung errichtet und bleiben somit bezahlbar. In Kooperation mit dem LWL-Wohnverbund wird Menschen mit psychischen Behinderungen und Suchterkrankungen als Mieterinnen und Mietern eine höhere Selbstständigkeit im Wohnen und in der Lebensführung ermöglicht.
Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL: "Die zentrale Lage bedeutet, dass die neuen Bewohnerinnen und Bewohner gut am sogenannten normalen Leben teilhaben können. Mit diesem Projekt wollen wir ein gutes Zusammenleben im Quartier realisieren und Angebote schaffen, die auch für die Bewohnerinnen und Bewohner des umliegenden Viertels eine Bereicherung darstellen."
Die Gesamtkosten des Wohnprojekts belaufen sich auf knapp 3,9 Millionen Euro. Bei der Investition wurde besonderer Wert auf eine nachhaltige Bauweise gelegt: Eine Hybridkonstruktion mit Holzbauelementen, kombiniert mit einer Dachbegrünung, einer Photovoltaikanlage und einer Luft-Wärmepumpe, trägt zu weniger Emissionen und zur Begrenzung der Nebenkosten bei. Zur Ausstattung gehört auch eine KNX-Verkabelung, eine programmierbare Gebäudesteuerung, die zum Beispiel die Rollläden bedienen, die Raumtemperatur und verschiedene Beleuchtungsszenarien einstellen sowie die Raumbeleuchtung dimmen kann.
Alle Wohnungen sind mit einem Serviceruf ausgestattet, so dass die Mieterinnen und Mieter die Mitarbeitenden des LWL-Wohnverbunds einfach erreichen können. Darüber hinaus ist ein schlüsselloses Schließsystem für die Haustüren eingebaut.
Die stellvertretende SeWo-Aufsichtsratsvorsitzende Martina Müller: "Ein besonderes Merkmal dieses Wohnprojekts ist die Förderung einer zweijährigen Quartiersgestaltung. Gerade Menschen mit psychischen Behinderungen und zusätzlichen Suchterkrankungen benötigen vor Ort intensive Lobbyarbeit, um Vorurteile abzubauen und Begegnungsräume zu schaffen."
Für die "Quartierseinbindung" stellt die SeWo 70.000 Euro zur Verfügung. Ein zusätzlicher Gemeinschaftsraum im neuen Wohnhaus bietet Platz für gemeinsame Aktivitäten. Für die persönliche Unterstützung gibt es im neuen Wohnhaus ein Service-Büro, in dem Mitarbeitende ansprechbar sind. Der LWL-Wohnverbund versteht sich als wesentlicher Partner im Sozialraum. Ziel ist es, "Selbsthilfepotenziale zu aktivieren und die soziale Dynamik der Nachbarschaft im Quartier als wesentliches Merkmal und Baustein des Projekts zu nutzen".
Weitere Informationen zur SeWo und zum Wohnprojekt auf der Internetseite http://www.lwl-sewo.de
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0
zur Druckansicht dieser Seite
zu den aktuellen Presse-Infos