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Mitteilung vom 24.03.25

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Archäologie-Jahrestagung in Westfalen-Lippe

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Münster (lwl). Am Montag (24.3.) präsentiert der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) seinen archäologischen Jahresrückblick per Stream im Internet und live vor Ort in der Speicherstadt in Münster. Die LWL-Archäologie für Westfalen lädt zum 15. Mal alle Interessierten ein, die Höhepunkte der westfälischen Archäologie zu entdecken.

Die Themen sind vielfältig: Sie reichen von paläontologischen Neuentdeckungen im Sauerland über ungewöhnliche Backöfen im römischen Haltern (Kreis Recklinghausen) und verschiedenen Münzfundkomplexen unter Beteiligung von Textil bis zu neuen Projekten der Montanarchäologie.

1250 Jahre Westfalen
Die Jahrestagung der LWL-Archäologie ist in Fachkreisen und bei Archäologieinteressierten bekannt als Gelegenheit, Themen im Fokus oder außergewöhnliche Jubiläen in den Blick zu rücken. "Schon in vollem Gange ist das große Jubiläums- und Themenjahr 1.250 Jahre Westfalen, das der LWL gemeinsam mit der LWL-Kulturstiftung feiert", so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. Über 40 Kulturprojekte, darunter die Sonderausstellung "775 - Westfalen. Die Ausstellung" im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn widmen sich der Geschichte Westfalens und aktuellen Fragen nach Identität, Herkunft und Zugehörigkeit. "Damit ist die Kultur ein Fundament unserer Demokratie, sind Museen ein Ort, an dem diese gestärkt werden kann und muss. Wir als öffentliche Institution mit verschiedenen Bildungsorten arbeiten im Auftrag und Dienst einer demokratischen Gesellschaft", so Rüschoff-Parzinger weiter.

Der Direktor der LWL-Archäologie, Prof. Dr. Michael Rind: "2024 haben uns die archäologischen Funde und Befunde Westfalens erneut in Atem gehalten. In ihnen spiegelt sich die enorme Vielfalt unserer Region, sie überspannen teils mehrere Epochen und bringen unterschiedlichste Disziplinen zusammen." Aber auch das Ausmaß an Ausgrabungen steige immer weiter an, 312 Grabungen im Jahr 2024. "Die Unterstützung durch Ehrenamtliche ist für die Archäologie dabei sehr wichtig", betont Rind.

LWL-Chefarchäologe geht in den Ruhestand
Ina Hanemann, Leiterin des Referats Denkmalschutz und Denkmalpflege im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, dankte Rind für sein jahrelanges Engagement als "Westfalens Chefarchäologe". Zum Herbst wird er in den Ruhestand gehen. Hanemann: "Gut 16 Jahre, in denen Sie als Landesarchäologe in Westfalen ihr Schiff sicher durch alle Untiefen manövriert haben. Viel Zeit, um einige der vielen Veränderungen, welche die Archäologie als Wissenschaft in den letzten Jahren durchlaufen hat, hautnah mitzuerleben und auch mitzutragen."

Nicht nur neue Techniken und zunehmende Digitalisierung, sondern auch neue Gesetze wandelten das Gesicht der Bodendenkmalpflege und würden es weiter tun. "Diejenigen, die sie betreiben, müssen sich diesen Wandlungen anpassen, eben mit der Zeit gehen. Hier waren Sie in Ihrem Amt als Vorsitzender der Landesarchäologien auch bundesweit prägend. Nun aber heißt es auch für den nächsten Lebensabschnitt: Allzeit gute Fahrt", so Hanemann.

Neue Erkenntnisse
Neben neuen Erkenntnissen von bekannten Ausgrabungsorten wie der Blätterhöhle bei Hagen erwarteten die Archäologieinteressierten Vorträge zu paläontologischen Neuentdeckungen im Sauerland.

Beinahe nebenbei kamen in Haltern am See (Kreis Recklinghausen) zwei ungewöhnliche Backöfen zutage, und die Epoche der römischen Kaiserzeit und Spätantike hatte 2024 noch mehr zu bieten: So wurden ebenso kaiserzeitliche Schlacken in Heek (Kreis Borken) untersucht wie neue Funde zur älterkaiserzeitlichen Bleiverhüttung im Sauerland oder einer spätantiken Grube in Warendorf-Kerkbreede gemacht.

Mehrere Beiträge nahmen die Teilnehmenden mit ins westfälische Mittelalter: Egal ob im Osten von Paderborn bei außergewöhnlichen Spuren im "Winkelland", in Tecklenburg (Kreis Steinfurt) beim Töpfereibezirk Leeden oder bei der Zusammenschau der Mittelalter- und Neuzeitarchäologie: Westfalens Mittelalter zeigt sich im Jubiläumsjahr auffallend bunt - auch aus archäologischer Perspektive.

Die Montanarchäologie wurde epochenübergreifend und in mehreren Projekten betrieben, beispielsweise in Siegen. Auch auf neuzeitliche Höhepunkte aus Hagen und Gronau (Kreis Borken) durften Archäologiebegeisterte sich freuen. In einem Themenblock zu neuen wissenschaftlichen Methoden geben Fachleute Einblicke in die Restaurierung und Datierung sowie in unterschiedliche Formen der Vermittlung.

Wie in den vergangenen Jahren ist die Veranstaltung im Nachgang im Internet auf YouTube abrufbar: https://www.youtube.com/channel/UClRPT38-0h8uh1P9JmkL7GQ

Hier geht es zum Livestream:
https://debug.events/lwl-archaeologie/

LWL-Archäologie für Westfalen
An den Speichern 7
48157 Münster



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Tel.: 0251 591-235 und Dr. Julia Großekathöfer, Tel.: 0251 591-8907
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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