Mitteilung vom 20.03.25
Presse-Infos | Kultur
Citizen-Science-Challenge 2024
Schmetterlings-Beobachtungen für Forschung und Naturschutz
Münster/Lüneburg (lwl). In einem Beobachtungswettbewerb sind 2024 bundesweit über 595.000 Meldungen zu Schmetterlingen zusammengekommen. Die Initiatoren, das LWL-Museum für Naturkunde zusammen mit der Naturbeobachtungsplattform "Observation.org" und regionalen Partnern, seien überwältigt von der Resonanz.
Über das Jahr 2024 hinweg konnten Schmetterlings-Begeisterte verschiedene Arten von Tag- und Nachtfaltern in ganz Deutschland fotografieren und über die App "ObsIdentify" melden. "Dabei wurden deutschlandweit über 2.700 Schmetterlings-Arten entdeckt", so Dr. Jan Ole Kriegs, Direktor des LWL-Museums für Naturkunde in Münster.
Die Gewinner der Schmetterlings-Challenge stehen nun fest: Die meisten Arten fotografierte Frank Stühmer aus Lüneburg (Niedersachsen). Im Jahr 2024 konnte er 1.446 Arten per Bild dokumentieren. Insgesamt hat Stühmer auch die meisten Beobachtungen hochgeladen. Es handelt sich um 9.009 einzelne Funddatensätze, in denen neben der Art auch Informationen zum Funddatum und zum genauen Ort enthalten sind.
Weitere Plätze belegten Thomas Guggemoos aus Garmisch-Partenkirchen (Bayern) mit 1.049 Arten und Karlheinz Wiehl aus Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) mit 923 Arten.
Die Organisatoren vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e. V. und dem Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung und angewandte Ökologie (CIBRA) der Universität Münster seien den ehrenamtlichen Teilnehmer:innen dankbar. "Durch die Teilnahme an dieser Challenge haben wir unglaublich viele wertvolle Datensätze erhalten, die jetzt ausgewertet werden können, um Fragen des Klimawandels und des Insektensterbens nachzugehen. Wichtig ist aber auch, dass die Interessierten nach diesem Wettbewerb dabeibleiben und ihre Funde melden", sagt Kriegs. "Denn nur so können wir die Entwicklungen um uns herum live verfolgen, erforschen und hoffentlich Schlüsse für den Naturschutz daraus ableiten."
Challenge-Gewinner Frank Stühmer ist ehrenamtlicher Forscher und anerkannter Experte für Tag- und Nachtfalter, inklusive der sogenannten Mikromotten, also zahlreicher kleiner, unauffälliger Arten. Diese Arten können nur mit großer Erfahrung bestimmt werden. Stühmer warnt vor einer falschen Interpretation der Ergebnisse: "Natürlich klingt die Artenzahl zunächst einmal hoch - ist sie ja auch, zumal ich alle meine Arten im Landkreis Lüneburg gefunden habe. Dennoch bemerken alle, die sich mit Schmetterlingen auskennen, deutschlandweit einen rapiden Schwund an Schmetterlingen aller Familien. Auch die Anzahl an Individuen üblicherweise häufiger Arten nimmt rasant ab." Er sorge sich vor allem um das Verschwinden von Lebensräumen wie Brachen und Offenland.
Vergleichbare Citizen-Science-Projekte gibt es auch 2025. So läuft über das gesamte Jahr innerhalb der App "ObsIdentify" die Challenge "Arten-Olympiade", bei der Interessierte aufgerufen sind, so viele Arten an Pflanzen, Pilzen und Tieren innerhalb eines Jahres zu melden wie möglich.
Unterstützt wurde die Aktion durch eine Spende der Stiftung der Sparda-Bank Münster.
Für Interessierte stehen Informationen zur deutschlandweiten Schmetterlings-Challenge "Das große Flattern" im Internet bereit: https://www.schmetterlinge.lwl.org
Fragen an:
germany@observation.org
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org
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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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