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Mitteilung vom 25.02.25
Presse-Infos | Kultur
Podiumsgespräch: Von der 'Rasse' zur 'Population'
Veranstaltung zur Gene-Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde
Münster (lwl). Am Donnerstag (6.3.) findet um 18 Uhr ein Podiumsgespräch im LWL-Museum für Naturkunde in Münster statt. Unter dem Titel "Von der 'Rasse' zur 'Population': humangenetische Wissensproduktion im Münsterland der 1950er und 1960er Jahre" sprechen Prof. Dr. Isabel Heinemann und Lukas Alex von der Universität Bayreuth im Rahmen der aktuellen Ausstellung "Gene - Vielfalt des Lebens". Der Eintritt ist frei.
Eine digitale Teilnahme über das Internet via "Zoom" ist nach Anmeldung möglich. Das Podiumsgespräch ist eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Universität Münster und dem Projekt "Erzählen Deine Gene Dir Deine Geschichte?! DNA-Tests als Waren und populäres Vergnügen.
Genetik findet nicht nur in abgeschlossenen Laboren statt. Seit einigen Jahren sind genetische Tests zur Ermittlung der biogeografischen Herkunft ein günstiges Massenprodukt geworden. Die Tests werden von Laien zum Vergnügen und in der Familienforschung verwendet. Gemeinsam mit der Universität Münster, dem Verein für Computergenealogie und der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung erforscht das LWL-Museum für Naturkunde in einem bürgerwissenschaftlichen Projekt von 2025 bis 2027 die alltägliche Verwendung von genetischen Analysen: Wer nutzt solche Testangebote, und welche Erfahrungen sind damit verbunden? Welche Kritik äußern Engagierte in den genealogischen Vereinen und welche Bedenken bestehen seitens des Datenschutzes? Wie schätzen Fachleute der Genetik diese Angebote ein?
Isabel Heinemann und Lukas Alex stellen am 6. März ihr zeithistorisches Forschungsprojekt zur Wissensgeschichte der Humangenetik in der Bundesrepublik vor. Für die Forschungen des Humangenetikers Otmar von Verschuer aus Münster erlangte das "Genetik-Register" eine große Bedeutung. Damit versuchte von Verschuer in den 1950er und 1960er Jahren, einen möglichst vollständigen Überblick über genetische Erkrankungen im Münsterland zu erhalten. Zwar äußerten Zeitgenossen vereinzelt Kritik, insbesondere mit Blick auf die NS-Zeit. Vor allem aber repräsentierte die öffentlich finanzierte Studie den zeittypischen Trend zu großen Registerprojekten und versorgte das Institut für Humangenetik in Münster mit Proband:innen und Daten.
Hintergrund
Prof. Dr. Isabel Heinemann war bis 2023 Professorin an der Universität Münster, seither ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Neueste Geschichte an der Universität Bayreuth. Lukas Alex studierte Geschichte und Mathematik an der Universität Münster und untersucht in seiner Dissertationsforschung auch die Erhebungen der 1950er und 1960er Jahre im Münsterland. Das Gespräch moderiert Prof. Dr. Elisabeth Timm, Lehrstuhl für Kulturanthropologie an der Universität Münster.
Dies ist eine Veranstaltung des bürgerwissenschaftlichen Projekts "Erzählen Deine Gene Dir Deine Geschichte?! DNA-Tests als Waren und populäres Vergnügen". Projektpartner im Verbund bis 2027 sind das LWL-Museum für Naturkunde, Münster, der Verein für Computergenealogie e.V., die Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung e.V., das Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie der Universität Münster. Die Projektkoordination liegt bei Elisabeth Timm, Lehrstuhl für Kulturanthropologie, Universität Münster.
Anmeldung und Teilnahme via Zoom-Link über Indico: https://indico.uni-muenster.de/event/3252/
Veranstaltungsort: Speakers Corner im LWL-Museum für Naturkunde, Sentruper Str. 285, 48161 Münster
Parken: Kostenpflichtige Parkplätze (5 Euro Tagesgebühr) vorhanden.
Pressekontakt:
Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Naturkunde
Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium
Sentruper Str. 285
48161 Münster Karte und Routenplaner
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