Mitteilung vom 24.02.25
Presse-Infos | Kultur
LWL-Kulturstiftung fördert fünf Kulturprojekte in Münster
Münster. Über eine Förderung durch die LWL-Kulturstiftung können sich vier Kultureinrichtungen in Münster freuen: Die Filmwerkstatt Münster e.V. erhält 11.000 Euro für die ab Mai tourende Veranstaltungsreihe "Kino aufs Land". Die zwei langfristig angelegten großen Sonderausstellungen im LWL-Museum für Naturkunde mit den Titeln "Westfälisches Kartenhaus" (geplant für Ende 2026) und "Sounds - Die Welt klingt" (geplant für Sommer 2027) werden mit 350.000 und 580.000 Euro unterstützt. Für das auf zwei Jahre ausgelegte Projekt "Privatbriefe aus dem 30jährigen Krieg" erhält das Institut für vergleichende Städtegeschichte 196.000 Euro. Das LWL-Medienzentrum für Westfalen kann mit 883.670 Euro ab 2026 das Medienprojekt "#westfalen" fortführen.
In dieser Förderrunde unterstützt die Stiftung insgesamt 19 Kulturprojekte in Westfalen-Lippe mit rund 3,3 Millionen Euro, darunter Ausstellungen, Veranstaltungsreihen der Sparten Film, Theater und Musik sowie digitale Medienangebote und Projekte zur Landeskunde. Die LWL-Kulturstiftung hat in dieser Entscheidungsrunde die Förderung von sechs großen, mehrjährig angelegten Projekten von Einrichtungen des LWL beschlossen, deren Planung auf einen Beschluss der Landschaftsversammlung 2024 zurückgeht. Das Kuratorium der LWL-Kulturstiftung hatte insgesamt über 42 Anträge auf Projektförderung beraten.
Von Mai bis Oktober präsentiert "Kino aufs Land" von dem Verein Filmwerkstatt Münster e.V. eine Filmreihe im Münsterland mit Beiträgen mit westfälischen oder ortsspezifischen Bezügen, die mit 11.000 Euro gefördert wird. An Gaststätten und Gemeindezentren in Orten, an denen früher Kinos das Kulturleben prägten, wie Greven und Nottuln werden filmische Beiträge mit Westfalenbezug gezeigt. Besondere Orte jenseits etablierter Kulturräume werden Schauplatz für Filmvorführungen mit thematischer Beziehung zum Veranstaltungsort.
Zwei große Ausstellungen locken 2026 und 2027 in das dann umgebaute LWL-Museum für Naturkunde.
"Mit dem Erweiterungsbau können die interaktiven Ausstellungen, die oft mit großen Exponaten beeindrucken, zeitgemäß für Besuchende gestaltet werden," so Dr. Georg Lunemann, der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und Vorstandvorsitzender der LWL-Kulturstiftung. "Als Raum für Kultur, Forschung und wissenschaftlichen Austausch stärkt das Museum Münster als Ort für naturwissenschaftliche Kompetenz", so Lunemann weiter.
Mit der Ausstellung "Westfälisches Kartenhaus: Vielfalt an Lebensräumen - Vielfalt an Arten" will das LWL-Museum für Naturkunde die wichtige Rolle von Biodiversität als Lebensgrundlage verdeutlichen. Fällt eine Art im Ökosystem weg, kann es in sich zusammenstürzen - ähnlich einem Kartenhaus. Ab November 2026 bis Januar 2028 will die Schau (gefördert mit 350.000 Euro) mit besonderem Blick auf die westfälische Biodiversität dafür sensibilisieren.
Im Sommer 2027 ergänzt das Museum das Angebot für Besuchende um die Ausstellung "Sounds - Die Welt klingt". Klang als Kommunikation zwischen Menschen und Tieren untereinander, deren Wahrnehmung und Auswirkungen, aber auch mögliche Lautäußerungen von Dinosauriern können in der inklusiven und interaktiven Mitmachausstellung, entdeckt werden. Die LWL-Kulturstiftung fördert hier mit 580.000 Euro
"Privatbriefe aus dem Dreißigjährigen Krieg. Digitale Erschließung und Vermittlung adliger Lebenswelten in Westfalen" - diesem Projekt widmet sich das Institut für vergleichende Städtegeschichte in den kommenden zwei Jahren, wofür es 196.600 Euro erhält. Die Aufarbeitung eines bisher unerforschten Aktenbestandes von Briefen zwischen 1618 bis 1650 liefert private Einblicke in das Leben von adeligen Familien aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Ausstellungen in Coesfeld und Minden sowie digitale Angebote wie Podcasts und Blogs beleuchten unbekannte alltagsgeschichtlichen Aspekte sowie Frauen als Akteurinnen der Zeit.
"Dieses Projekt bietet Einblicke in den westfälischen Adel und kombiniert universitäre Wissenschaftsarbeit mit zeitgemäßer Vermittlung. Lebensnah und faszinierend präsentiert, weckt die Adelswelt aus dem 17. Jahrhundert auch außerhalb der Forschung Interesse," so Birgit Neyer, Erste Landesrätin des LWL und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der LWL-Kulturstiftung.
Unter dem Titel "#westfalen" hat das LWL-Medienzentrum für Westfalen seit 2022 ein multimediales Online-Angebot aufgebaut, in dem über Internet-Plattformen wie youtube, Instagram und die Lernplattform "EDU_Westfalen" Videos, Serien und Lernmaterialien über Westfalen-Lippe veröffentlicht werden. Das erfolgreiche Projekt - über vier Millionen Aufrufe bei youtube - wird nun mit einer Förderung von 883.670 Euro weiter ausgeführt und verstetigt.
Die nächste Antragsfrist für Projekte, die frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2025 beginnen, ist der 28. Februar 2025. In dieser Runde setzt die Stiftung keinen thematischen Schwerpunkt. Eine Einbindung in das Förderprogramm zu "1250 Jahre Westfalen" ist nicht mehr möglich, dieses Förderprogramm ist geschlossen.
Weitere Informationen sowie eine Übersicht zu allen Förderprojekten in Westfalen-Lippe finden Sie unter: http://www.lwl-kulturstiftung.de
Hintergrund
In dieser Förderrunde wurden 19 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 3,3 Millionen Euro bewilligt, darunter sechs große, langfristig angelegte Projekte von Einrichtungen des LWL, die auf einen Beschluss der Landschaftsversammlung 2024 verabschiedet wurden. Seit 2004 hat die LWL-Kulturstiftung als selbstständige private Stiftung bürgerlichen Rechts 481 Projekte mit rund 43,6 Millionen Euro unterstützt, darunter Vorhaben von Einrichtungen des LWL sowie Projekte Dritter. Seit 2021 ergänzt die Stiftung ihre Fördertätigkeit mit inhaltlichen Sonderprogrammen zu aktuellen und kultur- und gesellschaftsrelevanten Schwerpunkten. Im Fokus stehen für alle Fördersäulen spartenübergreifende Netzwerkprojekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur, Film, Digitales und landeskundliche Forschung. Mit ihren Förderungen stärkt die LWL-Kulturstiftung Kunst und Kultur in Westfalen-Lippe, unterstützt Kooperationen und schafft kulturelle Mehrwerte in der und für die Region. Aufgrund ihrer fördernden und beratenden Tätigkeit ist die Stiftung zu einer starken Partnerin für Kulturverantwortliche und Kulturschaffende in Westfalen-Lippe geworden.
Pressekontakt:
Anja Tomasoni, anja.tomasoni@lwl-kulturstiftung.de, Telefon 0251 591-6929
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Kulturstiftung
Freiherr-vom-Stein-Platz 1
48147 Münster Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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