Mitteilung vom 24.02.25
Presse-Infos | Kultur
LWL-Kulturstiftung fördert vier Kulturprojekte in Dortmund
Münster/Dortmund. Über Förderungen durch die LWL-Kulturstiftung in Höhe von insgesamt 514.000 Euro können sich vier Kultureinrichtungen in Dortmund freuen. Die LWL-Museen für Industriekultur können 150.000 Euro für Planung und Aufbau eines "Bundesverbandes Industriekultur" nutzen. Das LWL-Museum Zeche Zollern bereitet die große Sonderausstellung "Geliebt, gehasst und verspottet - zur Kult- und Kulturgeschichte des Gartenzwergs" vor und kann dabei auf 280.000 Euro Unterstützung zurückgreifen. Der "Hartware MedienKunstVerein e.V." bekommt 34.000 Euro für die Sonderausstellung "Holding Pattern - Warteschleifen und andere Loops". Der Verein zur Förderung freier Theaterarbeit e.V. erhält 50.000 Euro für das Theaterformat "Beyond Gravity Festival 2025" im Theater im Depot.
In dieser Förderrunde unterstützt die Stiftung insgesamt 19 Kulturprojekte in Westfalen-Lippe mit rund 3,3 Millionen Euro, darunter Ausstellungen, Veranstaltungsreihen der Sparten Film, Theater und Musik sowie digitale Medienangebote und Projekte zur Landeskunde. Das Kuratorium der LWL-Kulturstiftung beriet in der vergangenen Sitzung über 42 Anträge auf Projektförderung.
Der Verbund der LWL-Museen für Industriekultur mit ihrem Sitz in Dortmund möchte in den kommenden zwei Jahren gemeinsam mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) einen groß angelegten "Bundesverband Industriekultur" aufbauen. Der geplante nationale Zweckverband, gefördert mit 150.000 Euro, soll die Interessen deutscher Industriemuseen und der Industriekultur nahestehenden Akteurinnen und Akteuren bündeln und vertreten.
"Für die Schaffung eines so wichtigen neuen Bundesverbandes Industriekultur gibt es im Ruhrgebiet eine langjährige Expertise durch die Industriemuseen der Landschaftsverbände. Als Stimme und Gesicht für die vielfältige Szene kann der Bundesverband so auch die aktuelle gesellschaftliche Transformationsphase hin zu einem postfossilen Zeitalter mit gebündeltem Wissen begleiten", so Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin und Vorstandsmitglied der LWL-Kulturstiftung.
Das LWL-Museum Zeche Zollern betrachtet im Jahr 2027 das Kultobjekt Gartenzwerg aus einer kulturwissenschaftlichen und kunsthistorischen Perspektive. So wird in der Ausstellung "Geliebt, gehasst und verspottet - zur Kult- und Kulturgeschichte des Gartenzwergs", gefördert mit 280.000 Euro, die Figur und Rolle des Zwergs in der Sagen- und Literaturwelt und in der Popkultur national und international untersucht. Die Ausstellung wird multimedial konzipiert, ein besonderer Fokus soll auf künstlerischen Interventionen und Gamification-Ansätzen liegen, die vor allem Familien und jüngere Besuchende ansprechen sollen.
Am 14. März eröffnet im Hartware MedienKunstVerein die Ausstellung "Holding Pattern - Warteschleifen und andere Loops". Der Begriff aus der Fluglotsensprache beschreibt die Taktik, mit der mehrere Flugzeuge über einem belebten Flughafen in der Luft gehalten werden, ohne sie abstürzen zu lassen. Die Kunstausstellung fragt, inwieweit die Muster des Lebens von den Menschen selbst entworfen oder durch technologische Systeme vorgegeben werden. Ziel ist es, das Verständnis für die Rolle der Technologie zu vertiefen und Betrachterinnen und Betrachter anzuregen, über die Bedeutung von Selbstbestimmung und Kontrolle im digitalen Zeitalter nachzudenken. Die mit 34.000 Euro geförderte Ausstellung ist bis zum 27. Juli im Dortmunder U zu sehen.
Der Verein zur Förderung freier Theaterarbeit e.V. präsentiert im Herbst 2025 zusammen mit dem Theater im Depot und weiteren Kooperierenden das Theaterprojekt "Beyond Gravity Festival 2025", das sich in seinem Programm sowie in einem Gastspielprogramm dem Thema Digitalität widmet. Mit dem eigenen Programm möchten die Projektverantwortlichen mit gewohnten Ausschreibungsverfahren brechen, indem die Auswahl der Kunstschaffenden aus Westfalen von einem Team von Kuratorinnen und Kuratoren aus dem Globalen Süden getroffen wird. Die Stiftung fördert das Projekt mit 50.000 Euro.
"Neben den langjährig angelegten Projekten des LWL macht gerade die große Vielfalt an Kulturschaffenden die Region Westfalen-Lippe so interessant und lebendig," so Dieter Gebhard, Kuratoriumsmitglied der LWL-Kulturstiftung. "Ich freue mich daher insbesondere auf die Förderprojekte des Hartware MedienKunstVereins und dem Theater in Depot."
Die nächste Antragsfrist für Projekte, die frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2025 beginnen, ist der 28. Februar 2025. In dieser Runde setzt die Stiftung keinen thematischen Schwerpunkt. Eine Einbindung in das Förderprogramm zu "1250 Jahre Westfalen" ist nicht mehr möglich, dieses Förderprogramm ist geschlossen.
Weitere Informationen sowie eine Übersicht zu allen Förderprojekten in Westfalen-Lippe finden Sie unter: https://www.lwl-kulturstiftung.de
Hintergrund
In dieser Förderrunde wurden 19 Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 3,3 Millionen Euro bewilligt, darunter sechs große, langfristig angelegte Projekte von Einrichtungen des LWL, die auf einen Beschluss der Landschaftsversammlung 2024 verabschiedet wurden. Seit 2004 hat die LWL-Kulturstiftung als selbstständige private Stiftung bürgerlichen Rechts 481 Projekte mit rund 43,6 Millionen Euro unterstützt, darunter Vorhaben von Einrichtungen des LWL sowie Projekte Dritter. Seit 2021 ergänzt die Stiftung ihre Fördertätigkeit mit inhaltlichen Sonderprogrammen zu aktuellen und kultur- und gesellschaftsrelevanten Schwerpunkten. Im Fokus stehen für alle Fördersäulen spartenübergreifende Netzwerkprojekte aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur, Film, Digitales und landeskundliche Forschung. Mit ihren Förderungen stärkt die LWL-Kulturstiftung Kunst und Kultur in Westfalen-Lippe, unterstützt Kooperationen und schafft kulturelle Mehrwerte in der und für die Region. Aufgrund ihrer fördernden und beratenden Tätigkeit ist die Stiftung zu einer starken Partnerin für Kulturverantwortliche und Kulturschaffende in Westfalen-Lippe geworden.
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Anja Tomasoni, anja.tomasoni@lwl-kulturstiftung.de, Telefon 0251 591-6929
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
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48147 Münster Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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