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Mitteilung vom 22.05.24

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Krieg und Frieden

Ausstellung mit Bildern der MAGNUM-Fotografin Nanna Heitmann im LWL-Museum Henrichshütte

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Hattingen (lwl). Am 24. Februar 2022 fotografierte Nanna Heitmann die ersten russischen Panzer in der Ukraine. Ihr Foto auf dem Titel des "Time Magazine" wurde weltberühmt. Seitdem dokumentiert Heitmann den Kontrast zwischen dem realen Geschehen im Krieg und dessen verzerrter Wahrnehmung in der russischen Gesellschaft. Die Ausstellung "Krieg und Frieden" im historischen Gebläsehaus der Henrichshütte zeigt knapp 50 großformatige Arbeiten, entstanden in den Jahren 2018 bis 2023, größtenteils in Russland und teilweise in der Ukraine. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eröffnet die Schau am Donnerstag (23.5.) um 19.30 Uhr in seinem Museum in Hattingen.

"Fast täglich sehen wir seit 2022 Bilder von Zerstörungen und Angriffen durch die russische Armee, aber Bilder aus Russland selbst sind weitaus seltener. Dafür gibt es viele Gründe, unter anderem die Schwierigkeit, in einem repressiven Umfeld zu arbeiten. Heitmann porträtiert ein Land, geprägt von einem viertel Jahrhundert unter Putins Herrschaft, in dem das Regime alles getan hat, um den Krieg zu verbergen", erklärt Andreas Suermann, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, der bei der Ausstellungseröffnung am Donnerstag spricht. Und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger ergänzt: "Nanna Heitmann gibt Einblicke in verborgene Welten. Ihre Bilder lenken den Blick auf die Menschen im Krieg. Sie zeigen Verlust, nationalistische Begeisterung, Spaltung, Wahn, Stolz und Trauer."

Hintergrund
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Fotografien zweier Reisen Heitmanns: einer im Jahr 2018 durch Sibirien und einer späteren Reise, schon in Zeiten des Krieges, in entlegene Winkel Russlands. "Zusammen gesehen lassen sie uns dieses Land ganz und gar entdecken - seine Schönheit, seine Gefahren, seinen Schmerz und seine Lügen", schreibt Roger Cohen, Kolumnist der New York Times, in einem Text zur Ausstellung. Weiter heißt es dort: "Heitmanns Fotografien stellen die Kernfrage: Wo lauerte in der Abgeschiedenheit und Einsamkeit von vor sechs Jahren die Saat für die militaristische Hysterie, die so vielen jungen Ukrainern und Russen das Leben gekostet hat?"

Nanna Heitmann
Nanna Heitmann, geboren 1994 in Ulm, lebt in Moskau. 2019 wurde sie für den MAGNUM-Award nominiert und ist seit 2023 Mitglied der renommierten Foto-Agentur. Mit ihrer Arbeit zu Russlands Krieg für die New York Times wurde Heitmann Mitte Mai als eine von zwei Finalistinnen für den Pulitzer-Preis nominiert. Im Februar 2022 war sie für ein Langzeitprojekt über Menschen und ihre Lebensweisen in Russland unterwegs in der Ost-Ukraine, als die Panzer kamen. "Viele Russinnen und Russen leben seither in einer alternativen Realität. In ihr kämpft die russische Armee in der Ukraine gegen den 'kollektiven faschistischen Westen'", so Heitmann.

Begleitprogramm
Zur Ausstellung bietet das LWL-Museum ein buchbares Programm für Schulklassen zum Thema "Fotografie und Deep Fake" an. Im Herbst ist das "Friedenslabor", ein Truck mit einer interaktiven Wanderausstellung über Frieden, Freiheit und Staatsbürgerkunde, zu Gast auf dem Museumsgelände. Ausstellungsführungen und Veranstaltungen ergänzen das Programm: https://henrichshuette.lwl.org/veranstaltungen

Eröffnung
Die Ausstellung wird am Donnerstag (23.5.) um 19.30 Uhr im LWL-Museum Henrichshütte eröffnet. Andreas Suermann, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, begrüßt die Gäste. In einer anschließenden Talkrunde sprechen Museumsdirektorin Dr. Kirsten Baumann und Bürgermeister Dirk Glaser mit der Fotografin Nanna Heitmann über ihre Arbeit. Die Eröffnung wird simultan in Gebärdensprache übersetzt. Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen.

Krieg und Frieden. Fotografien von Nanna Heitmann
24.5. - 13.10.2024
LWL-Museum Henrichshütte
Geöffnet Di - So 10 - 18 Uh
https://henrichshuette.lwl.org



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Henrichshütte
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45527 Hattingen
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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