LWL-Newsroom

Mitteilung vom 18.03.24

Presse-Infos | Maßregelvollzug

LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Marsberg: Moderne Wohngruppen für rund 40 Patienten

Land investiert 12,5 Millionen Euro in den Innenausbau des ältesten Gebäudeteils

Bewertung:

Marsberg (lwl). Moderne Patientenzimmer und Gemeinschaftsräume, neue Küchen, größere und neue Sanitäranlagen sowie ein neues Dach: Nach 40 Jahren Nutzung ist der älteste Gebäudeteil des LWL-Therapiezentrums für Forensische Psychiatrie Marsberg deutlich in die Jahre gekommen. Nach der Sanierung und Erweiterung des Pfortengebäudes lässt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) nun fünf Wohngruppen der forensischen Klinik bis Ende 2026 umfangreich kernsanieren. Das Land Nordrhein-Westfalen investiert in den Bauabschnitt rund 12,5 Millionen Euro.

Mareike Schüler-Springorum, Ärztliche Direktorin: "Die Sanierung war dringend notwendig und wird nach der Umsetzung erheblich zur Verbesserung der Unterbringung unserer Patienten beitragen." Neben der Innenraumsanierung, inklusive einer neuen Farbgestaltung der Patientenzimmer, Gemeinschaftsräume und Sanitäranlagen, erhalten die Wohngruppen auch eine komplett neue Möblierung. Die Wohnbereiche werden vergrößert und können großzügiger gestaltet werden. "Alles wird insgesamt moderner, heller und freundlicher. Was nicht nur den Patienten, sondern auch den Mitarbeitern zugutekommt", ergänzt Pflegedirektor Hubertus Gerlach. Auch werden die Stationen nun mit einem separaten Telefonraum ausgestattet, sodass die Patienten künftig ungestörter telefonieren können. Zusätzlich erhalten die Stationen überdachte Außenterrassen.

"Mit der Baumaßnahme wird das gesamte energetische Konzept des Gebäudes aktualisiert und den heutigen Anforderungen an den Klimaschutz angepasst", informiert Jan Hendrik Unger, kaufmännischer Direktor der Marsberger LWL-Einrichtungen. So erhalte das Gebäude nun eine neue Bodenheizung, neue Fenster und auch ein neues Dach. "Das wird für uns auch massive Energieeinsparungen bedeuten", so Unger weiter. Zudem werde auch in die Sicherheit der Klinik investiert.

Fünf Wohngruppen für insgesamt rund 40 Patienten sind in dem Gebäudekomplex untergebracht. Ein Großteil der Patienten ist vorab in ein gesichertes Patientengebäude an der Bredelarer Straße umgezogen. Dort war bereits 2021 eine Ausweichstation mit eigener Ergotherapie und Schulungsräumen für 22 Patienten entstanden.

Die Baumaßnahme soll voraussichtlich Ende 2026 abgeschlossen werden.

Hintergrund
Das LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Marsberg ist ein Fachkrankenhaus für suchtkranke Straftäter mit derzeit 111 stationären Therapieplätzen. Die Einrichtung steht als eine von derzeit sechs Maßregelvollzugskliniken in Trägerschaft des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Rechtsgrundlage für die Aufnahme ist eine gerichtliche Verurteilung nach Paragraf 64 Strafgesetzbuch (StGB) zu einer sogenannten Maßregel der Besserung und Sicherung.

Der Gebäudekomplex Bilstein ist der älteste Gebäudeteil der forensischen Klinik, die im Juli 1983 mit 38 stationären Plätzen in Betrieb ging. Damals war die Klinik zunächst für männliche und weibliche Jugendliche vorgesehen, die nach Jugendgerichtsgesetz (JGG) zwangsweise untergebracht werden sollten. Entgegen den damaligen Erwartungen des Landes wurden aber in der Folge kaum jugendliche Patienten eingewiesen, so dass die Klinik Mitte der 80er-Jahre umgewandelt wurde und seither erwachsene drogenabhängige Straftäter nach Paragraf 64 StGB in der Klinik behandelt werden.



Pressekontakt:
Bianca Hannig, LWL-Maßregelvollzug, 0251 591-3476 und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Marsberg
Mühlenstraße 26
34431 Marsberg
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos