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Mitteilung vom 16.11.23

Presse-Infos | Der LWL

"Mehr online - weniger Arbeit, weniger warten"

Interview mit LWL-Kämmerin Birgit Neyer zum "LWL-Serviceportal" nach dem "Online-Zugangsgesetz"

Immer mehr Anträge kommen auch beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) nicht mehr auf Papier an, sondern erreichen ihn elektronisch. Damit das klappt, sind mittlerweile 30 Antragsformulare online. Über 2.000 Anträge sind bisher über das sogenannte Service-Portal des LWL im Internet gestellt worden - ein Erfolg? Fragen an die Erste Landesrätin und Kämmerin Birgit Neyer, die auch für Digitalisierung zuständig ist.

Frau Neyer, kann oder muss ich als Bürgerin oder als Bürger alle Anträge jetzt elektronisch an den LWL stellen?
Unser Serviceportal erleichtert die Antragstellung und ist ein rein freiwilliges Angebot für die Bürgerinnen und Bürger. Sie entscheiden natürlich selbst, ob Sie den Antrag per Post verschicken, ihn selbst in den Briefkasten des LWL werfen oder aber den digitalen Weg über das Serviceportal wählen. Die Wege sollen so vielfältig sein wie die Menschen und auch Unternehmen, die sich an uns als Kommunalverband wenden.

Was habe ich von dem Internet-Serviceportal, wie Sie es nennen? Geht es schneller, einfacher?
Der Antrag erreicht uns schneller als über den Postweg und landet direkt im elektronischen Postkorb der Kolleginnen und Kollegen beim LWL.

Zudem werden Sie elektronisch durch den Antrag geführt, wir unterstützen also beim Ausfüllen. Was für Sie einfacher sein könnte: Viele Menschen haben wichtige Unterlagen mittlerweile digital auf ihrem Rechner abgelegt, da wird es vielfach leichter sein, ein Dokument einfach vom eigenen Rechner für den Antrag hochzuladen. Das lästige - und nicht gerade umweltfreundliche - Ausdrucken und Kopieren der Unterlagen fällt weg.

Und das geht tatsächlich ohne Papier, ohne eine Unterschrift?
Ja. Natürlich muss man sich vorher im Serviceportal anmelden. Wie das funktioniert, haben wir auf den Seiten des Serviceportals ausführlich erklärt.

Kommt dann die Antwort auf meinen Antrag, am besten die Bewilligung, auch per Mail oder per Post?
Die Antwort auf den Antrag kommt leider aktuell noch per Post. Es gibt rechtliche Probleme, die uns daran hindern, die Antwort über das Serviceportal online zuzustellen. Wir arbeiten aber an einer Lösung.

Manche Anträge wurden bisher noch wenig nicht genutzt - andere haben bereits höhere Nutzungszahlen. Wie lassen sich diese Unterschiede erklären?
Da ist natürlich ein wenig Spekulation dabei, aber wir merken, dass gerade da, wo wir mit Unternehmen und Institutionen in Kontakt stehen, die digitale Variante gerne gewählt wird. Dies liegt sicher daran, dass auch hier die Digitalisierung immer weiter voranschreitet.

Bei den Bürgerinnen und Bürgern merken wir aber ebenso eine wachsende Beliebtheit. Weil unser Serviceportal barrierefrei gestaltet wurde, steigt auch der Nutzen für alle Menschen. Darauf lässt zumindest die Zahl der Anträge auf Blindengeld oder der Hilfe für hochgradig Sehbehinderte schließen. Bei Bedarf kann der Antrag im Serviceportal nämlich vorgelesen werden.

Wer nutzt die Möglichkeit der digitalen Antragsstellung bisher am aktivsten?
Besonders aktiv sind die örtlichen Jugendämter, die über 500-mal einen Antrag auf Kostenerstattung gestellt haben, und Unternehmen mit Anträgen auf Zustimmung zur Aufhebung des Kündigungsschutzes von schwerbehinderten Beschäftigten. Aber auch Anträge auf Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen oder Kostenerstattungen werden immer häufiger digital gestellt.

Was hat der LWL davon, wenn die Anträge digital gestellt werden?
Unsere Verwaltung ist ja schon längst auch digital. Wir arbeiten bereits in sehr vielen Bereichen mit elektronischen Verwaltungsakten. Bei digitalen Anträgen können wir die direkt in die digitale Akte übernehmen, ohne den Antrag einzuscannen. Das macht es den Kolleginnen und Kollegen schon deutlich einfacher, weil wir sogenannte Medienbrüche vermeiden.

Der LWL greift bisher auf das Servicekonto.NRW zurück, das Land will künftig jedoch die Bund ID nutzen. Muss ich mich als Antragstellerin oder Antragssteller hierum kümmern?
Nein, müssen Sie nicht. Wir werden unsere Verfahren anpassen, aber das werden Sie beim Ausfüllen der Formulare gar nicht merken.

Wie geht es weiter?
Der LWL wird über die Onlineformulare hinaus weitere Leistungen für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen über das Serviceportal anbieten. Wir treiben das voran, wir drücken die Bearbeitungszeiten dadurch nach unten. Mehr online bedeutet für die Bürgerinnen und Bürger, dass sie weniger Arbeit mit dem Antrag haben und weniger auf unsere Antwort warten müssen.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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